kryptisch

Internationale SMS-Spamwelle verwirrt deutsche Mobilfunkkunden

Kurzmitteilungen mit kryptischen Inhalten
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Deutsche Mobilfunkkunden wundern sich seit einigen Tagen über teils kryptische SMS-Nachrichten, die über sie herein brachen. Die Inhalte waren anfangs völlig wirr, z.B. "5YM1Y6qS6ERNKfKeN6WIjhE7ISMNh6LnTV...", später kamen Bibelzitate (in englisch) dazu, die Absenderrufnummern stammen aus weit entfernten Ländern in Asien, Afrika oder Südamerika.

Kunden beobachteten Absenderkennungen wie +226-7 (Burkina Faso), +266 (Lesotho) +84-9 (Vietnam), +856-20-xxxxxxx (Laos), +91-9 (Indien), +967 (Jemen), +975 (Bhutan), +977 (Nepal) oder +1-809 (Dominikanische Republik, +503-78 (El Salvador), +504 (Honduras) oder +505 (Nicaragua), auch portierte deutsche Rufnummern waren unter den betroffenen Opfern.

Symbolbild SMS Bild: (c) A.Z. - Fotolia.com Da es sich nach Meldungen in diversen Foren im Internet um oft wiederkehrende Absenderrufnummern handelt, scheint hier ein System "unterwegs" zu sein, das entweder verrückt spielt oder über eine spezielle Konfigurations-SMS für einen bestimmten Handytyp versucht, Handys zu erreichen und gegebenenfalls für eigene Zwecke zu missbrauchen - etwa um den unbemerkten Versand von teuren Premium-SMS-Nachrichten auszulösen, womit die Angreifer dann langfristig Geld einnehmen könnten.

Nach Forenberichten waren überwiegend Kunden von T-Mobile, E-Plus und teilweise auch Vodafone betroffen. Alle Netzbetreiber wurden von teltarif informiert. Dirk Wende, Pressesprecher von T-Mobile, bestätigte den Vorfall: "Der unberechtigte Einspeiser der SMS wurde gestern ausfindig gemacht und der Vorgang gestoppt. Die Kunden sollten somit künftig nicht mehr von solchen SMS aus dem Ausland belästigt werden."

Spam-Filter bei allen Netzbetreibern

Wie Kenner der Szene berichten, verfügen alle Netzbetreiber über Spam-Filter für SMS, um solche Angriffswellen möglichst schnell unterbinden zu können. Probeweise Rückrufe ergaben, dass einige der Absender-Rufnummern "nicht vergeben" sind. Betroffene Kunden, die sich an die jeweilige Kundenbetreuung ihres eigenen Anbieters wandten, fanden bislang anfangs nur wenig Interesse oder Verständnis für ihr Problem. Falls die Absender dieser SMS-Spamwelle existierende Rufnummern für künftige Aktionen sammeln sollten, empfiehlt es sich, diese Rufnummern nicht zurück zurufen und auch nicht per SMS zu antworten.

Immerhin: Der Empfang von Kurznachrichten kostet bei deutschen Anbietern nichts, das Antworten an reguläre ausländische Rufnummern (mit Landeskennung, Vorwahl, Rufnummer) würde mit den SMS-Preisen für das Ziel "Ausland" berechnet, die je nach Anbieter meist zwischen 9 und 29 Cent liegen. Vorsicht ist bei SMS mit 4- oder 5-stelligen Kurzwahlen im Absender geboten. Hier werden in der Regel "Premium"-Preise (bis zu 2,99 Euro pro SMS) berechnet.