Markt

KPN kommentiert Gerüchte über Verkauf von E-Plus

Telekom-Konzern will sich nicht von Mobilfunktochter trennen
Von Björn Brodersen

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Den Telekom-Konzern KPN gibt es nur als Ganzes oder gar nicht zu kaufen, die deutsche Mobilfunktochter E-Plus werde allein nicht abgegeben - darauf lassen jedenfalls Äußerungen der Finanzchefin des Unternehmens, Carla Smits-Nusteling, in einem Interview mit der Börsen-Zeitung (Samstagausgabe) schließen. "Es gibt sicher einen Preis, für den ist KPN als Ganzes zu kaufen", sagte die Managerin der Zeitung. Auch einen Zusammenschluss von E-Plus mit der Telefónica-Tochter o2 hält die Managerin für wenig wahrscheinlich: "Die Bundesnetzagentur hat signalisiert, dass sie über einen solchen Vorstoß zumindest nicht erfreut wäre. Daneben kann ich mir gegenwärtig auch nicht vorstellen, dass wir uns mit Telefónica auf einen Preis einigen können."

Gerüchte über einen Verkauf von E-Plus durch den im Jahr 2002 zum Eigentümer gewordenen KPN-Konzern oder auch eine Fusion von o2 und E-Plus halten seit Jahren an. Bereits in Gang gekommene Verhandlungen über einen Zusammenschluss der beiden kleineren deutschen Mobilfunkbetreiber o2 und E-Plus waren im Jahr 2003 abgebrochen worden, weil sich beide Seiten nicht über die Bedingungen für eine Fusion nicht einigen konnten.

Neu entfacht wurden diese Gerüchte zuletzt, nachdem E-Plus bei der am 21. Mai dieses Jahres beendeten Frequenzauktion im 800-MHz-Bereich leer ausgegangen war. KPN und E-Plus dagegen begründeten den Ausgang der Auktion mit einer anderen Strategie als die der Konkurrenz. Telekom, Vodafone und o2 setzen auf den 800-MHz-Bereich, um ländliche Regionen vergleichsweise günstig mit mobilem Breitband-Internet zu erschließen. Bis zu 750 Millionen Euro stünden E-Plus im kommenden Jahr für Investitionen in einen schnellen Netzausbau zur Verfügung. "Wir geben das Geld gerne aus, weil wir in Deutschland eine sehr gute Kapitalrendite erzielen", sagte Smits-Nusteling der Börsen-Zeitung.