Kostenfalle

Hohe Zubehörkosten bei Gratis-Online-Spielen für Kinder

Verbraucherschützer: Telefonrechnungen bis zu 800 Euro
Von AFP / Marie-Anne Winter

Eigentlich werden diese Spiele kostenlos im Internet angeboten. Das böse Erwachen kommt später per Telefonrechnung: Auch bei angeblichen Gratis-Online-Spielen für Kinder und Jugendliche können nach Angaben von Verbraucherschützern teilweise hohe Kosten anfallen. Wie die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (VZ BaWÜ) mitteilte, können sich Minderjährige zwar kostenlos für die Spiele anmelden. Im Spielverlauf lockten die Anbieter dann mit kostenpflichtigem Zubehör, das Spielern Vorteile verschaffe. Diese würden per Anruf bei einer 0900er-Nummer oder per SMS gekauft. Zur Kasse gebeten würden über die Telefonrechnung dann die Eltern. Kinder spielen gern - auch am Computer Kinder spielen gern - auch am Computer
Bild: AFP

Der Verbraucherzentrale lag nach eigenen Angaben ein Fall mit einer Rechnung über 800 Euro vor. Pro Telefonanruf zur Beschaffung des Spielzubehörs fallen nach Angaben der Verbraucherschützer bis zu 10 Euro pauschal an. Als Beispiele für Spiele, bei denen kostenpflichtig Zubehör verkauft wird, nannten sie "Dark Orbit" und "Seafight" von dem Anbieter Bigpoint sowie "Metin 2" von Gameforge. Eine Sprecherin von Bigpoint sagte auf Anfrage, das Unternehmen berechne für das Zubehör nur sogenannte Micropayments und keine Pauschalbeträge im zweistelligen Euro-Bereich.

Eltern sind nach Ansicht der Verbraucherschützer nicht verpflichtet, die Rechnungen zu bezahlen. Da die Unternehmen bewusst darauf verzichteten zu prüfen, ob die Spieler volljährig seien und nicht kontrollierten, ob bei Minderjährigen wirklich eine Zustimmung der Eltern zur Nutzung des Spiels und der kostenpflichtigen Dienste vorliege, trügen Anbieter das Risiko, auf den Kosten sitzen zu bleiben, erklärte Brigitte Sievering-Wichers, Expertin für Telekommunikation bei der baden-württembergischen Verbraucherzentrale.