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Tipps für die Suche nach einem guten Internet-Forum

Sicherheit geht vor: Eigene Identität nicht preisgeben
Von dpa / Marleen Frontzeck-Hornke

Für jedes Problemchen und Thema dürfte inzwischen ein eigenes Internet-Forum existieren, das Tipps und Tricks verspricht. Egal ob über Videospiele oder Medizin, Rechtsfragen oder die Erziehung von Kindern: Interessierte können sich im World Wide Web mit Gleichgesinnten austauschen und von anderen Nutzern beraten lassen. Das Problem ist nur: Nicht jedes Forum hilft wirklich weiter. Vor dem Anmelden bei einem Portal lohnt es sich daher, es genauer in Augenschein zu nehmen.

Was weist auf ein empfehlenswertes Forum hin? Eine gute Moderation etwa, sagt Jan Bruns von der in Hamburg erscheinenden Zeitschrift Computer Bild. Ein Moderator sorge für ein Mindestmaß an Disziplin im Forum. Arbeitet er gut, zeichne er sich durch Zurückhaltung und "konstruktiv-sachliche Mitarbeit" aus. Er greift laut Jan Bruns ein, wenn Technisches wie das Verschieben von Diskussions-Strängen, sogenannten Threads, ansteht oder Themen ausufern. Im Idealfall sei er aber eher als "passive Autorität" und wie ein normaler Teilnehmer im Forum unterwegs.

Internetnutzer auf der Suche nach einem Forum schauen am besten auch die Teilnehmer-Statistik an. Viele langjährige Teilnehmer sind nach Bruns' Worten ein Hinweis auf ein hilfreiches und informatives Portal. Um herauszufinden, ob Tipps etwa in einem Technikforum fundiert oder eher weiterverbreitetes Halbwissen sind, sollten einige davon nachrecherchiert werden. Decken sich die Antworten mit anderen Quellen im Netz oder auch im Lexikon, sei das ein gutes Zeichen, sagt Astrid Auer-Reinsdorff, Fachanwältin für IT-Recht in Berlin.

Betreiber legen Nutzungsbedingungen fest und können Verstöße sanktionieren

Sich vorher zu vergewissern, dass in den Threads nicht überwiegend Unfug verbreitet wird, ist auch aus rechtlichen Gründen sinnvoll, wie Auer-Reinsforff erläutert: Wer als Nutzer wegen eines irreleitenden Tipps in die Bredouille gerät, kann weder den Tippgeber noch die Betreiber des Forums haftbar machen.

Geradestehen müssen Letztere nach Worten der IT-Anwältin dagegen, wenn sie Kenntnis von rechtswidrigen Aussagen im Forum bekommen - so steht es im Telemediengesetz. Grundsätzlich haben die Betreiber eine Art Hausrecht: Sie legen Nutzungsbedingungen fest und können Verstöße sanktionieren, dürfen Beiträge sperren oder User ausschließen. Auch die Antwort auf die Frage, wie gewissenhaft sie ihr Hausrecht wahrnehmen, kann für oder auch gegen ein Portal sprechen.

Ein gutes Zeichen ist es laut Prof. Claudia Eckert, wenn es von vornherein so aussieht, als würden sich sehr viele Nutzer persönlich kennen. Positiv ist der Dozentin für Informatik an der Technischen Universität München zufolge auch, wenn die Betreiber die Identität der Nutzer vor dem Anmelden prüfen und die Inhalte nur eingeloggten Mitgliedern zugänglich machen. So seien zum Beispiel Foren zu den Themen "Recht" und "Gesetz" zuverlässiger, in denen nur Juristen antworten dürfen. Welche Gefahren ein Forum mit sich bringen kann, lesen Sie auf der nächsten Seite.