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Mein Sohn ist Schüler einer Laptop-Klasse und ich muss sagen


16.04.2010 13:06 - Gestartet von Marie@mobicroco
Mein Sohn ist Schüler einer Laptop-Klasse und ich muss sagen, dass ich von dem Konzept nicht (mehr) überzeugt bin. Klar ist es gut, Kindern den Umgang mit moderner Technik beizubringen. Aber scheinbar überholte Kulturtechniken wie das Schreiben mit der Hand haben auch ihren Sinn - man lernt dadurch anders und nachhaltiger. Außerdem ist der Suchtfaktor ständig mit dem Computer rumzudaddeln nicht zu unterschätzen - am Ende musste wieder gelernt werden, dass das Ding auch mal eine Stunde lang nicht angefasst wird und man nicht stirbt, wenn man eine Weile off ist. Und dieses ganze Ding mit "selbstbestimmt" oder gar "selbstständig" etwas "zu lernen" verführt dazu, sich per Google schnell ein paar Informationen über den jeweiligen Gegenstand zusammenzuklauben und dabei eben nichts zu lernen in dem Sinne, dass man sich wirklich damit beschäftigen oder gar selbst denken würde. Fazit: Computer nehmen einem das Lernen und das Denken nicht ab. In der Schule den Umgang damit zu lernen finde ich in Ordnung, aber dafür reichen auch ein paar Stunden im Computerraum. Die Vorstellung, dass Unterricht und Schule per Klassenlaptop irgendwie besser würden, ist nicht mehr als ein frommer (und entsprechend naiver) Wunsch. Aber immerhin verdienen Computer- und Softwareausstatter daran. Besser wäre die Ausstattung von Schulen mit mehr Lehrern und besserem Material. Warum immer Computer und nicht etwa Musikinstrumente oder Aquarellfarben?!