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Merkwürdigkeiten


27.02.2003 21:24 - Gestartet von Justin25
Ich habe bisher keine jener 118xy-Nummern angerufen und habe es auch nicht vor.

Ich finde es auch ganz gut, dass die Rufnummern via Internet kostenlos zugängig sind. Es handelt sich schließlich um öffentliches Eigentum, dass jedem darum kostenfrei zur Verfügung stehen sollte.
Oder ist dem etwa nicht so? Wenn nicht, dann müssten ja künftig auch die Telefonbücher was kosten!
Der Witz ist ja, dass die Telefonauskünfte auf die gleiche Datenbank zurückgreifen, die für den Druck von Telefonbüchern verwendet wird. Also diesbezüglich ist kein Mehrwert vorhanden.

Ich finde es sowieso eigenartig, dass die Auskunftsdienstleister wie Pilze aus dem Boden schossen, aber ein wirklicher Wettbewerb gar nicht stattfindet. Die Preise sind doch fast identisch. Und informiert wird über diese auch nur ungern.
Man denke an die Komfortauskunft der Bahn. Da steht immer nur 'gebührenpflichtig' als Hinweis, aber nicht, dass es 60 Ct/Minute kostet - was ohnehin juristisch gesehen keine Gebühren sind! Schön, dass es wenigstens eine kostenlose Auskunft gibt, die aber leider nicht über die Preise informiert.

Wenn telegate und alle anderen entsprechenden Dienstleister mit Auskünften Geld verdienen wollen, dann sollen sie das gern tun, aber doch bitte nicht auf Kosten der Allgemeinheit indem die Abschaffung der kostenlosen Internetauskunft gefordert wird. Sollen sie sich doch mal einen Kopf machen, wie man noch Geld verdienen kann.
Die Idee, mit Hilfe von 118xy-Nummern Sexdienste zu kaschieren, ist doch eine geniale Idee gewesen, um 'unseriöse' 0190er Nummern von der Telefonrechnungen verschwinden zu lassen. ;-)

Äußerst merkwürdig finde ich allerdings folgenden Sachverhalt:
In Deutschland ist die Rückwärtssuche - Eingabe einer Telefonnummer zum Herausfinden des Anrufers - nicht möglich, aus Gründen des Datenschutzes! Wer soll hier eigentlich vor wem geschützt werden?
Hinzu kommt, dass etwa 20 bis 30% aller Festnetznummern gar nicht verzeichnet werden, weil sich diese Telefonkunden vor unerwünschten Anrufen schützen wollen.

In der Schweiz ist diese Rückwärtssuche erlaubt!
Und umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass praktisch sämtliche Anschlüsse in den Verzeichnissen zu finden sind. Wer keine Werbung wünscht, wird im Telefonbuch entsprechend gekennzeichnet. Und wenn ein Unternehmen dagegen verstößt, gräbt es sich nur selbst das Wasser ab.

Besteht denn in Deutschland keine rechtliche Handhabe gegen solchen schwarzen Schafe, dass so viele Leute lieber anonym bleiben wollen mit ihrer Rufnummer?

Hinzu kommt, dass in Schweizer Telefonzellen stets ein Auskunftscomputer zu finden ist, über den man kostenlos nach einer Nummer suchen kann. Und umso erstaunlicher ist, dass selbst in Städten mit höheren Kriminalitätsraten derartige Geräte unbeschädigt bleiben.
Und wer jetzt mit xenophoben Vorurteilen kommt: die Schweiz hat einen Ausländeranteil von 20%, in größeren Städten entsprechend höher!
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[1] RE: Merkwürdigkeiten (kostenlose) Tel-Auskunft im Internet
DaPusher antwortet auf Justin25
27.02.2003 23:18
Also ich sehe das noch ein bischen anders mit diesen kostenlosen Internet-Telefonauskünften.

Für mich ist es in dem Sinne nicht kostenlos, solange ich mir soviele PopUps und Werbung gefallen lassen muss, die meine Freiheit und Individualität einschränken.

Das soll nicht heissen, dass ich eine gebührenpflichtige Auskunft bevorzuge, ich es aber doch so sehe, dass die Zwangswerbung etwas wert ist, und zwar im negativen Sinne, mich also doch schon etwas kostet - Nerven, wenn auch nur geringfügig.


Ich kenne selbst auch jemanden, der lieber 20 Euro im Monat für diese Auskunft vom Handy bezahlt und sich weiterverbinden lässt, nur weil er für sich nicht die Notwendigkeit sieht, in seinem Handy-Adressbuch wenigstens engsten Leute abzuspeichern.

Ständig hört man von Unternehmen, denen es nicht gut geht, die rote Zahlen schreiben oder kurz vor dem Aus sind. Meines Erachtens hat das hauptsächlich mit den Fädenziehern zu tun, deren Planung nicht aufgeht.
Eigentlich ja auch kein Wunder. Die Bosse, die sich einen Swimming-Pool leisten können leben vielleicht schon am Rande der Realität und verlieren ihr Auge und ihr Gespür für den Markt.

Unterm Strich ist es dann so, dass es mal wieder die Angestellten ausbaden dürfen, da die Bosse ihre Schafe im Trockenen haben.
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[1.1] lowtechdesign antwortet auf DaPusher
28.02.2003 02:09
Es geht darum, dass die Auskunft im Internet kostenfrei angeboten wird, während Telegate für die Daten pro Anruf Geld bezahlen muss. Ein öffentliches Gut sind jedenfalls Telefonnummern auf keinen Fall, das Gesetz schreibt lediglich vor, daß Rufnummern für Auskunftszwecke auf Kostenbasis zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Telekom hat errechnet, daß die Kosten für diese Bereitstellung 50 Millionen Euro im Jahr betragen und legt das auf die Nutzer der Daten um. Wie sie dann eine kostenlose Internet-Auskunft anbieten kann, bleibt ihr Geheimnis. Jedenfalls nicht mit den Werbeeinnahmen, das kann jeder ganz leicht nachvollziehen.

Im übrigen ist Deutschland ein Rechtsstaat und ich denke es kann nicht darum gehen, was nach Meinung einzelner vielleicht umsonst sein müsste.
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[1.1.1] cabal antwortet auf lowtechdesign
28.02.2003 08:37
Im übrigen ist Deutschland ein Rechtsstaat und ich denke es kann nicht darum gehen, was nach Meinung einzelner vielleicht umsonst sein müsste.

so ein kluges geschwalle habe ich schon lange nicht mehr gehört.
die leute haben dank teuro sowieso kaum mehr kohle übrig,
und da werden sie einen ... tun um für telefonnummern teure auskunftsdienste zu nutzen, ausser es geht nicht anders.

ich habe momentan das gefühl, alle wollen alles umsonst.

soll telegate doch einfach dicht machen, dann machen sie keinen verlust mehr.



Benutzer lowtechdesign schrieb:
Es geht darum, dass die Auskunft im Internet kostenfrei angeboten wird, während Telegate für die Daten pro Anruf Geld bezahlen muss. Ein öffentliches Gut sind jedenfalls Telefonnummern auf keinen Fall, das Gesetz schreibt lediglich vor, daß Rufnummern für Auskunftszwecke auf Kostenbasis zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Telekom hat errechnet, daß die Kosten für diese Bereitstellung 50 Millionen Euro im Jahr betragen und legt das auf die Nutzer der Daten um. Wie sie dann eine kostenlose Internet-Auskunft anbieten kann, bleibt ihr Geheimnis. Jedenfalls nicht mit den Werbeeinnahmen, das kann jeder ganz leicht nachvollziehen.

Im übrigen ist Deutschland ein Rechtsstaat und ich denke es kann nicht darum gehen, was nach Meinung einzelner vielleicht umsonst sein müsste.