Benutzer ralpop schrieb:
Der vergessene Punkt ist der Kunde ! Die Mehrheit der Kunden möchte einfach nicht verschiedene Rechnungen bekommen.
Wenn man sich überall vorher Zwecks Rechnungstellung anmelden muß,
ist das für viele eine große Hemmschwelle und die Anbieter müssen haufenweise 57 cent Rechnungen verschicken. Aber das ist ja auch die Absicht die dahinter steht. Und wie gesagt, die Telekom bekommt auch gut Geld für diesen Dienst. Selbstverständlich kann sie davon nicht Ihre 55 Milliarden bezahlen, dafür ist Ihr Marktanteil dann doch noch zu groß.
Hallo ralpop,
dein Argument wird ja immer wieder gern an den Haaren herbeigezogen, auch wenn es mittlerweile schon so alt ist, dass es keine Haare mehr haben dürfte.
Macht es dich denn überhaupt nicht stützig, dass gerade Firmen wie Freenet, AOL, 01051 und Talkline herumheulen? Sind das nicht gerade die schwarzen Schafe in der Telekommunikationsbranche, die immer wieder hier für Verärgerung gesorgt haben und sorgen, weil sie falsch abrechnen (lassen)?!?
Mag ja gut möglich sein, dass viele Kunden es nicht so sehr toll finden würden, wenn sie verschiedene Rechnungen fürs Telefon bezahlen müssen. Zum einen wohl deshalb, weil man äußerst ungern Geld im Nachhinein bezahlt für etwas, dessen Leistung bereits länger zurück liegt. Zum anderen, weil man bei zu vielen Rechnungen dann den Eindruck hat, den Überblick zu verlieren.
Aber Sinn des Telefonmarktes soll es eigentlich nicht sein, zu einer Wettspielwiese für pubertär anmutende Preiskämpfe zu werden, deren Auswüchse am Ende darin bestehen, dass keiner mehr so richtig weiß, wann welcher Tarif gegolten hat.
Die ständigen Beschwerden über falsche Abrechnungen sind doch hier ein tägliches Ritual bei teltarif.
Insofern kann ich die Telekom auch sehr gut verstehen, wenn sie diesen Ärger, den andere Gesellschaften durch ihr eher unseriöses Verhalten generieren, vom Hals haben will. Denn all das bleibt ja auch am ohnehin schon ramponierten Image des rosa Riesen kleben.
Außerdem könnte die Telekom auch sagen: Verar***en können wir die Kunden immer noch selbst am besten!
Was aber anscheinend jene Leutchen immer wieder vergessen, die hier behaupten, es würden zehn monatliche 57 Cent-Rechnungen von den Anbietern erstellt:
Das ist absoluter Schwachsinn!
Es würde im Ermessen eines jedes Anbieters liegen, WANN und ab WELCHEM BETRAG eine Rechnung an den Kunden verschickt wird. Wenn er nicht sauber kalkulieren kann, ist das halt seine Schuld!
Das bisherige System, dass die Telekom in gewissen Abständen oben genannte Kleckerbeträge einkassieren lässt, kostet die alternativen Anbieter unterm Strich doch viel mehr als es einbringt. Denn die Telekom verlangt nicht nur einen Anteil vom Umsatz sondern auch eine Pauschale pro Rechnungszeile. Das ist ihr gutes Recht.
Wenn nun also alle Anbieter verpflichtet würden, eigene Rechnungen zu erstellen, würde lediglich folgendes passieren: all die kleinen Klitschen, die mit ihren Tarifen jonglieren wie schlechte Akrobaten im Zirkus, würden vom Markt verschwinden.
All jene Sexhotlineanbieter und Internetdialervertreiber, die auf unseriöse Weise Einwahlprogramme auf Computern installieren, um die Internetsurfer abzuzocken, würden ebenfalls verschwinden. Denn sie müssten sich nun selber um das Einziehen der Beträge kümmern. Und die Unverschämtheut hätten nur wenige.
Übrig bleiben jene, die sauber kalkulieren und stabile Preise offerieren. Mag sein, dass man denn statt 2 Ct eben 5 Ct pro Minute für ein Ferngespräch zahlt. Aber man ist keiner Tarifwillkühr mehr ausgeliefert, denn die entsprechenden Firmen müssen Tarifänderungen dann den Kunden rechtzeitig mitteilen, bevor sie in Kraft treten. Denn geschlossenes Call-by-Call heißt ja: einmal anmelden; Tarife akzeptieren, die dann verbindlich sind; Rechnung zugeschickt bekommen.
Des weiteren wären die Unternehmen nun bemüht, ihre Kunden zu halten, indem spezielle Vergünstigungen gewährt werden.
Beim offenen Call-by-Call ist es eine pure Vertrauenssache, welcher Tarif gerade gilt.
Insofern kann es doch den seriösen Anbietern auch nur recht sein, wenn schwarze Schafe aus der Branche verschwinden.
In der Schweiz zum Beispiel funktioniert das wunderbar. Eine Rechnung wird von den Alternativanbieter etwa ab Summen von 10 Franken und aufwärts erstellt. Wenn die Summe niedriger ist und Verjährung droht, muss halt die Firma entscheiden, ob es den Aufwand wert ist, eine Rechnung zu verschicken oder nicht. Die Swisscom als Betreiberin der Telefonanschlüsse hat mit der Abrechnung nichts zu tun, und hatte es auch nie!
Und was soll daran schlecht sein?
Die meisten Bürger können sich eh keine 10 Call-by-Call-Vorwahlen mit den entsprechenden Destinationen und Zeitfenstern für den gerade günstigsten Tarif merken. Also warum nicht den Markt beräumen und diejenigen übrig lassen, die im Sinne der Kunden handeln?
Aber dann wärs natürlich auch vorbei mit den vielen tollen Meldungen über achso tolle Supertarife.
Ich denke mal, dass diejenigen, die hier am lautesten gegen eine Befreiung der Telekom von der Rechnungsstellung für andere schreien, auch die diejenigen sind, die auf Super-Sonderangebote der Einzelhändler hereinfallen, deren durchgestrichene Preise sowieso nie mehrheitsfähig gewesen wären.
PUNKT!