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Cäsar


14.01.2024 05:26 - Gestartet von wolfbln
10x geändert, zuletzt am 14.01.2024 10:54
Cäsar (Caesar, César), so sein Vor- und Spitzname, stand für einen unvergleichlichen Expansionskurs des ehem. spanischen Staatstelkos auf der Welt.

Er wollte den größten oder wertvollsten Telekommunikationskonzern schaffen und ist damit - wie die Römer - rückblickend doch letztendlich damit gescheitert, bereitete aber in seiner Epoche dem Unternehmen goldene Zeiten.

In seine Amtszeit fallen die Grundlagen des Erfolgs der Telefónica heute: der Kauf von o2 in Großbritannien und von VIAG Interkom (später o2) in Deutschland. Daneben auch die große Expansion in Lateinamerika unter den Marken movistar und vivo.

Doch er hatte - wie Cäsar - nicht in jeder Schlacht Erfolg. Als wohl sein größtes und kostpieligstes Scheitern kann die später fehlgeschlagene UMTS-Ersteigerung in Deutschland gelten. Der massive Expansionskurs von Telefónica ging allerdings mit einer enormen Schuldenlast für den Konzern einher, die ihn bis heute drückt.

Was ist nun 20 Jahre später vom großen Imperium übrig geblieben? Ein Heimatmarkt, wo Telefónica sehr unter Druck steht (der Marktanteil ging von 80% zu seiner Zeit auf etwa 1/3 Marktanteil beim Mobilfunk runter), Deutschland mit o2 als Cash Cow und in England das Joint Venture mit Virgin Media. Daneben soll noch Brasilien mit Vivo behalten werden. Der Rest der Netze in Lateinamerika soll weg bzw. wurde inzwischen schon verkauft.

Jede Epoche hat ihre eigenen Anführer. Cäsar war sicher einer von ihnen in der "Mobilfunk-Antike". Einer der globalen Hauptakteure der Nuller-Jahre. Schön, dass Henning an ihn erinnert hat. Solche CEOs gibt es heute nicht mehr und ohne ihn gäbe es Telefónica/o2 in Deutschland nicht.