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Gute Zahlen, aber auch aufgehübscht


07.11.2023 12:54 - Gestartet von wolfbln
einmal geändert am 07.11.2023 13:01
Telefonica ist der erste, der im Q3 berichtet. Morgen kommt Freenet, dann die Telekom, 1&1 und nächste Woche Vodafone.

Die Zahlen von o2 sind solide. +396 Tsd neue Postpaidkunden im Q3, geringe Abwanderung. Nur noch -22 Tsd Verlust an Prepaid. Jetzt also insgesamt 45 Mio Kunden. Davon sind aber 12 Mio von 1&1 die nächstes Jahr "verloren" gehen und wie viele der 396 Tsd neuen Kunden von 1&1 kommen werden wir am Freitag sehen, zuletzt waren es fast 40%.

Der Umsatz stieg, insbesondere bei den Mobilfunkleistungen, sank allerdings im Geräteverkauf und die Investitionen ins Netz sanken auch um über 9%.

So viel zum Thema: es würde mehr gebaut werden bei o2. Sie haben das Ziel der "flächendeckenden" Versorgung Deutschlands bis Ende 2025 bestätigt, was das auch immer bedeuten soll, denn physikalisch ist das nicht machbar.

Kein einziges Wort darüber verlieren sie, was 2024 mit 1&1-Kunden passiert. 40% der Postpaidkunden einfach so verlieren geht nicht spurlos an Telefonica vorbei.

Sie hätten jetzt klar sagen sollen, wo sie ihre Perspektive sehen in Deutschland als dann der kleinste der 3 "etablierten" Netzbetreiber. Mehr Business, mehr IoT, wie man momentan vorhat - aber das wird nicht reichen.

Mein Urteil deckt sich aber mit A. Kuch: momentan läufts gut, der Ausblick ist aber sehr ungewiss.
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[1] Kuch antwortet auf wolfbln
07.11.2023 13:26
Hallo,

Benutzer wolfbln schrieb:
Nur noch -22 Tsd Verlust an Prepaid.

Ja, Prepaid interessiert sie wohl (außer bei der Kernmarke o2 und ein bisschen bei den Ethno-Discountern Ay Yildiz und Ortel Mobile) quasi gar nicht mehr. Was hört man denn noch von Blau Prepaid, netzclub, fonic (mobile) oder der Kooperation mit Tchibo? Null Innovation dort. Meine Vermutung: Der Prepaid-Service kostet alles nur Geld und bringt nichts ein. Wer wirklich billig will, geht eh zu Drillisch. Und o2 erhöht lieber die Vertrags-Preise und "melkt" damit die Postpaid-Kunden (was ja laut dem gestiegenen ARPU wohl sogar funktioniert...).

So viel zum Thema: es würde mehr gebaut werden bei o2. Sie haben das Ziel der "flächendeckenden" Versorgung Deutschlands bis Ende 2025 bestätigt, was das auch immer bedeuten soll, denn physikalisch ist das nicht machbar.

Ich würde ihnen schon unterstellen, dass sie sogar noch viel mehr bauen wollten und dafür das Geld aus dem geplanten 1&1-Deal nehmen wollten. Dass die jetzt aber zu Vodafone abwandern, muss Telefónica wohl wirklich eiskalt erwischt haben.

Kein einziges Wort darüber verlieren sie, was 2024 mit 1&1-Kunden passiert. 40% der Postpaidkunden einfach so verlieren geht nicht spurlos an Telefonica vorbei.

Tja, die Frage ist halt: Was sollen sie denn aktuell dazu sagen? Sie haben offensichtlich noch keine Strategie, wie sie das wieder auffüllen wollen. Die Koop mit Transatel ist ja ein erster Schritt. Finanziell bin ich mir sicher, dass sie mit IoT in den nächsten Jahren deutlich mehr machen (und auch heimlich verdienen) werden. Aber in Bilanzzahlen macht sich das nicht so gut wie "echte" Kunden, auch wenns Geld mit viel weniger Arbeitsaufwand einbringt (ein IoT-Chip ruft nicht bei der Hotline an und beschwert sich übers Netz oder den Kundenservice oder eine falsche Rechnung...).

Sie hätten jetzt klar sagen sollen, wo sie ihre Perspektive sehen in Deutschland als dann der kleinste der 3 "etablierten" Netzbetreiber. Mehr Business, mehr IoT, wie man momentan vorhat
- aber das wird nicht reichen.

Ich denke, sie müssen letztendlich mit den Preisen bei Postpaid wieder runter, wenn sie 1&1/Drillisch/Vodafone das Wasser abgraben wollen. und sie müssen wirklich irgendwann ein signifikant besseres Netz als Vodafone haben, was ich sogar für sehr wahrscheinlich halte. Kann gut sein, dass ab 2024/25 viele 1&1-Kunden nach dem Wechsel ins Vodafone-Netz zunächst denken "jetzt wird alles besser", um dann nach 1-2 Jahren reumütig zu o2 zurückzukehren.

Alexander Kuch
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[2] matzezetel1 antwortet auf wolfbln
07.11.2023 14:17
Davon sind aber 12 Mio von
1&1 die nächstes Jahr "verloren" gehen

Die 12 Mio wären so oder so rausgefallen an Kunden da ja 1&1 ja selber Netzbetreiber ist ! Das einzige was runter geht ist der Umsatz dann
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[2.1] Edelstoff antwortet auf matzezetel1
07.11.2023 14:34
Benutzer matzezetel1 schrieb:
Davon sind aber 12 Mio von
1&1 die nächstes Jahr "verloren" gehen

Die 12 Mio wären so oder so rausgefallen an Kunden da ja 1&1 ja selber Netzbetreiber ist ! Das einzige was runter geht ist der Umsatz dann

Ja im Prinzip richtig.
1&1 hätte aber für den National Roaming Vertag für bis 30% Kapazität im o2 Netz einige Millionen jährlich hingelegt.
Das fehlt an Umsatz.

Kann man auch grob überschlagen: nehmen wir durchschnittlich 10 Euro pro 1&1 Kunde und Monat macht das etwa 120 Millionen monatlich.
Das ganze mal 12 und es wird klar, dass TEF damit etwa 1Mrd Umsatz pro Jahr flöten gehen wird.
Gesamtumsatz jährlich liegt aktuell bei etwa 8-9 mrd euro
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[2.1.1] Mister79 antwortet auf Edelstoff
22.01.2024 22:02
Ich denke dem Netzausbau wird es nicht gut tun. Gut ausgebaute Standorte fallen ja schon langsam wieder in die Überlastung.

Noch so eine Phase wie in der Konsolidierung möchte und werde ich nicht mehr erleben bei denen.