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die Kommentare zur DW


14.05.2023 19:50 - Gestartet von voltaire
zeugen leider von zu wenig Sachkenntnis. Der Vergleich des deutschen Auslandsrundfunks mit den den USA führt ins Leere, zumal die USA neben der VoA auch RF/RFE mit Ablegern finanziert. Vergleichen müsste man die Summen, die in UK für die gesammelten BBC-Auslandsdienste ausgegeben werden, die in Frankreich in France Média Monde gehen (France 24, TV5, RMC Doualya, RFI). Warum soll die Bundesrepublik nicht auch eine internationale Stimme haben? Ähnlich wie die BBC Auslandssender ist die DW steuerfinanziert, das macht aus ihr aber noch keinen Regierungssender. Schulen und Unis sind bei uns auch steuerfinanziert, und dennoch kommen von dort nicht selten die regierungskritischsten Töne überhaupt.. Niemand, der die Programme der DW verfolgt, kann ernsthaft behaupten, es handele sich um "Staatspropaganda". Themen werden im Unterschied zu RT, CCTV eben kontrovers diskutiert, so dass der Pluralismus fast demonstrativ nach vorne gestellt wird. Es macht einfach einen Unterschied, ob man unter demokratischen oder dikatorischen Bedingungen Journalismus betreibt.
Die Deutsche Welle leistet eine unschätzbare wertvolle Arbeit, wenn es darum geht, Bürger in Weltgegenden mit nicht von deren Regimen kontrollierten Informationen zu versorgen. Die DW hat mitunter einen exzellenten Ruf, zumal die Bundesrepublik nicht als ehemalige Kolonialmacht wahrgenommen wird. Ein seriöses Auslandsmedium der Bundesrepublik zählt zu dem, was üblicherweise als 'Soft Power' beschrieben wird. Es gibt gute Gründe, dies nicht zu vernachlässigen. Steuerverschwendung würde ich doch eher bei anderen Ausgaben sehen.

Der größte Unfug, den die DW allerdings in den letzten Jahrzehnten angestellt hat, war die Abschaffung der Kurzwelle - die im Unterschied zu Satellit und Internet eben nicht eingeschränkt werden kann - und des deutschsprachigen Radioprogramms, das vor allem auch in einem Format sendete, das für im Ausland lebende Fremdsprachenlerner verständlich war.