Weniger für mehr (analog zu Stereoverstärkern vs. AV-Receivern)

Nachdem die Produktkategorie "Mifi Router" per se ja schon irgendwie absurd ist (im Grunde nichts anderes als ein Smartphone im Tetheringbetrieb, das sonst nichts kann und völlig überteuert ist, insbesondere bei Netgear), wäre es sinnvoll, die eigentlichen Vorzüge herauszuarbeiten und das hier Gebotene auch angesichts des gepfefferten Preises mal etwas kritischer zu beleuchten.

Hier wären der Upstream via LTE/5G sowie die WLAN-Reichweite zu nennen, wobei gerade beim Access Point unklar ist, ob das nicht eher bekloppter Programmierung zuzuschreiben ist. So verwenden Android-Handys im WLAN-Tethering-Betrieb im 5-GHz-Band wohl allesamt die Kanäle ab 149, EU-konform mit mickriger Sendeleistung und dämlicherweise zuverlässig von schier keinem Repeater unterstützt. Wenn Mifi-Router hier reguläre Kanäle ab 36 verwenden können, kann das auch mit einem Handy kein Hexenwerk sein.

Ein weiterer Punkt wäre der bei MiFi-Routern in aller Regel vorhandene Ethernetanschluss zwecks Kopplung mit noch potenteren Routern oder Accesspoints, was bei Handys dann allenfalls wieder über USB-Tethering (bitte mit 3.0) möglich wäre.

Im Downstream und bei den unterstützten Bändern hingegen tut sich da meiner Erfahrung nach wenig und so dürften zwischen diesem immerhin 1000€ teuren Teil und einem 150€ Einstiegssmartphone in besagtem Tetheringbetrieb keine Welten auftun.

Auch ein nicht zu verachtendes Argument wäre freilich die Stabilität, doch gerade da dürften zumindest die Netgear-Router oft noch sogar hinter einer Handy-an-Router-Bastellösung sein. Allein der Nighthawk M1 war das letzte verbuggte Mistteil, grausam.

Auch die Displays - von M1 bis nun M6 - sind und bleiben eine einzige Frechheit zu diesen jeweils aufgerufenen Preisen. Auch wenn es an der Kernfunktionalität nichts ändert, könnte man da bitte feinstes AMOLED mit 400 ppi aufwärts erwarten, aber nicht diesen milchigen, blickwinkelabhängigen, pixeligen LCD-Schrott für vermutlich 4,90€ netto im Einkauf.