Thread
Menü

Vorteile für Mobilfunknutzer?


04.01.2023 11:46 - Gestartet von 4G-Freak
Mir gelingt es nicht so ganz, die Vorteile eines vierten Anbieters für die Mobilfunknutzer zu erkennen.
Aus der Sicht Letzterer macht es kaum Sinn, wenn gerade im so wichtigen 700- und 800-MHz-Bereich ein weiterer Anbieter auftaucht und den drei bestehenden dadurch ein Teil der Übertragungskapazitäten abhandenkommt. Wenn dies bei der nächsten Frequenzauktion auch noch zu einem Überbietungswettbewerb der einzelnen Provider führt, wäre das absolut kontraproduktiv, denn die Kosten tragen letztendlich die Kunden.
Nur zum Vergleich: In Frankreich bekommt man inzwischen 100 GB inkl. 5G für 11€ pro Monat; hierzulande nur ein Zehntel davon, selbstverständlich ohne 5G.
Trotz teilweise zehnfach niedrigerer Preise ist die Netzabdeckung bei unserem Nachbarn besser als bei uns.
Klüger wäre es gewesen, einem staatlichen Anbieter, der sich ausschließlich darauf konzentriert, in bisher nicht abgedeckten Gebieten Mobilfunkstationen zu errichten, Frequenzkapazitäten zuzusprechen, die er an Telekom, Vodafone und O2 gleichermaßen vermietet. Einen solchen Anbieter gibt es bereits, allerdings ohne die Möglichkeit der Vermietung von Übertragungskapazitäten. Damit ließen sich binnen weniger Jahre so gut wie alle Funklöcher beseitigen.
Anstatt dass der Staat Milliardensummen aus den Auktionen einnimmt, sollte er lieber Geld in die Hand nehmen, um eine nahezu flächendeckende Mobilfunkversorgung in jenen Gebieten zu gewährleisten, in denen sich ein Ausbau unter kommerziellen Gesichtspunkten nicht lohnt.
Flächendeckendes Highspeed-Internet ist bspw. für eine moderne Land- und Forstwirtschaft essentiell.
Menü
[1] michaelmess antwortet auf 4G-Freak
05.01.2023 03:39
Benutzer 4G-Freak schrieb:
Mir gelingt es nicht so ganz, die Vorteile eines vierten Anbieters für die Mobilfunknutzer zu erkennen. Aus der Sicht Letzterer macht es kaum Sinn, wenn gerade im so wichtigen 700- und 800-MHz-Bereich ein weiterer Anbieter auftaucht und den drei bestehenden dadurch ein Teil der Übertragungskapazitäten abhandenkommt. Wenn dies bei der nächsten Frequenzauktion auch noch zu einem Überbietungswettbewerb der einzelnen Provider führt, wäre das absolut kontraproduktiv, denn die Kosten tragen letztendlich die Kunden.

Hier in Deutschland gibt es kein nationales Roaming, jeder Netzbetreiber muß also möglichst viel ausbauen, damit die Netzabdeckung gut wird.
Würde man nationales Roaming vorschreiben, dann würden die Netzbetreiber nicht überall selbst ausbauen müssen und könnten das Geld dort einsetzen, wo viel Netz genutzt wird. An den Stellen, wo es wenig genutzt wird, könnte ein Netzbetreiber eine Antenne hinstellen und die Anderen zahlen dann für die Nutzung.
An Stellen, wo keiner ausbaut, könnte die Bundesnetzagentur selbst bauen lassen und die Kosten von Allen wieder reinholen (wegen der Ausbauverpflichtung) oder per Los entscheiden, wer dort bauen muß.

Nur zum Vergleich: In Frankreich bekommt man inzwischen 100 GB inkl. 5G für 11€ pro Monat; hierzulande nur ein Zehntel davon, selbstverständlich ohne 5G.

Hier sollte man vorschreiben, daß neue Techniken wie z. B. 5G verpflichtend für alle Kunden freigeschaltet werden muß, auch im (nationalen) Roaming.
Dadurch würde das Frequenzspektrum auch viel besser genutzt, da es derzeit viele Nutzer mit 5G-fähigen Geräten gibt, die gezwungenerweise (weil der Anbieter es so will) immer noch mit 4G rumsurfen.

Trotz teilweise zehnfach niedrigerer Preise ist die Netzabdeckung bei unserem Nachbarn besser als bei uns. Klüger wäre es gewesen, einem staatlichen Anbieter, der sich ausschließlich darauf konzentriert, in bisher nicht abgedeckten Gebieten Mobilfunkstationen zu errichten, Frequenzkapazitäten zuzusprechen, die er an Telekom, Vodafone und O2 gleichermaßen vermietet. Einen solchen Anbieter gibt es bereits, allerdings ohne die Möglichkeit der Vermietung von Übertragungskapazitäten. Damit ließen sich binnen weniger Jahre so gut wie alle Funklöcher beseitigen.

Die Frequenzen weiterzuvermieten würde nicht viel bringen, da dann nur ein Anbieter dort senden kann.
Man könnte die Netzbetreiber als virtuelle Netzbetreiber auf dem Netz betreiben, aber das dürfte wohl wenig Freunde finden.

Nationales Roaming wäre sicher eine Lösung.

Anstatt dass der Staat Milliardensummen aus den Auktionen einnimmt, sollte er lieber Geld in die Hand nehmen, um eine nahezu flächendeckende Mobilfunkversorgung in jenen Gebieten zu gewährleisten, in denen sich ein Ausbau unter kommerziellen Gesichtspunkten nicht lohnt.

Der Staat soll Geld ausgeben anstatt es einzunehmen? Dann werden die Staatsschulden ja nur noch größer. Was die Betreiber dann einsparen wird sicher nur zum Teil an die Kunden weitergegeben und die Aktionäre freuen sich.

Der Staat kann ja gerne Geld für die Lizenzen nehmen und dann damit die Versorgung der unterversorgten Fläche übernehmen. Für die Roaming-Nutzung kann er dann Geld verlangen, welches aber dann nicht auf die Kunden abgewälzt werden darf. Je höher die Roamingkosten (die der Netzbetreiber zahlt) sind, desto eher werden die Netzbetreiber dann doch lieber selbst aufbauen, damit möglichst viel vom Kundengeld in der eigenen Tasche bleibt.

Es wäre auch kein Problem, noch weitere Netzbetreiber zuzulassen, die auch gerne nur regional ausbauen, wenn das Netz über nationales Roaming dann bundesweit verfügbar ist. Vielleicht gibt es dann ja noch ein paar neue Billiganbieter auf dem Markt.

Flächendeckendes Highspeed-Internet ist bspw. für eine moderne Land- und Forstwirtschaft essentiell.

Nicht nur dafür ist es sinnvoll. Wenn man irgendwo unterwegs ist, möchte man natürlich auch mobil telefonieren können oder Internet haben und Notrufe sollen auch möglich sein.