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eBooks mit einem potentiell katastrophalen Haken


23.10.2022 09:42 - Gestartet von blumenwiese
Auch ich nutze eBooks. Sie sind günstiger und in vielen Fällen praktischer als ein gedrucktes Buch. Außerdem nehmen sie keinerlei Platz weg. EBooks haben also durchaus viele Vorteile.

Sie können aber auch gewaltige Nachteile haben. Das gilt immer dann, wenn man i eBooks mit DRM erwirbt. Und das ist in Deutschland die Regel. Zum Schutz des Urheberrechts werden eBooks in der Regel mit DRM ausgeliefert. Das gilt nicht nur, wenn man eBooks vom größten Anbieter Amazon erwirbt, sondern es gilt auch für die Konkurrenz.

Im normalen Alltag ist es vollkommen irrelevant, weil die Leser in aller Regel nichts davon merken und sie es auch nicht stört. Es gibt nur ein kleines verstecktes Problem, was ganz schnell zu einer Katastrophe werden kann. Solche eBooks, die die große Mehrheit aller in Deutschland vertriebenen eBooks darstellen, können per Knopfdruck gelöscht werden. Beziehungsweise sie können gesperrt werden. Vereinzelt ist dies in der Vergangenheit bereits geschehen.

Jetzt stelle man sich mal vor, und das ist ja nun wirklich keine weit hergeholte Vorstellung in Deutschland, unsere Regierung beschließt, dass Bücher, die der Delegitimation des Staates dienen, nicht mehr verbreitet oder gelesen werden sollen. Am anderen Morgen stellt man dann fest, dass auf seinem eBook Reader plötzlich einige Bücher fehlen.

Hätte man diese Bücher nun in Papierform, könnte der Staat absolut nichts dagegen tun. Das ist der große Unterschied.

Wie gesagt, ich benutze und mag eBooks. Jedoch sollte man sich sehr gut überlegen, ob man für einen persönlich wichtige Bücher nicht vielleicht ausschließlich oder zumindest zusätzlich auch in Papierform kauft. So mache ich das jedenfalls.
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[1] felixvonberlin antwortet auf blumenwiese
23.10.2022 10:16
Man muss ja gar nicht so schwarz malen, dass der Staat Einfluss nimmt.
Es reicht ja schon, wenn der DRM-Provider, häufig Adobe, den Dienst, bzw. die zugrunde liegende Infrastruktur (Server, PKIs) abschaltet, weil das Produkt nicht mehr vermarktet wird etc.
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[1.1] blumenwiese antwortet auf felixvonberlin
23.10.2022 17:00
Benutzer felixvonberlin schrieb:
Man muss ja gar nicht so schwarz malen, dass der Staat Einfluss nimmt.
Es reicht ja schon, wenn der DRM-Provider, häufig Adobe, den Dienst, bzw. die zugrunde liegende Infrastruktur (Server, PKIs) abschaltet, weil das Produkt nicht mehr vermarktet wird etc.

Korrekt, das wäre dann theoretisch dasselbe Problem nur aus einem anderen Grund. Wobei dann zu erwarten ist, dass der eigentliche Verkäufer der eBooks, also zum Beispiel Amazon, im Hintergrund dafür sorgen dürfte, dass das DRM auch über einen anderen Dienstleister weiterhin funktioniert, zum Beispiel über die zuvor erfolgende Migration auf eine neue Plattform oder etwas ähnliches.

Ich formuliere es also mal etwas allgemeiner. Bei eBooks, wie sie auf den gängigen Plattformen verkauft werden, muss man im Hinterkopf behalten, dass es sich im Grunde nur um ein geliehenes Werk handelt. Man kann jederzeit durch unterschiedliche Umstände den Zugriff darauf verlieren.

Eine Alternative wären DRM freie eBooks, zumindest solange wir legal bleiben wollen, die ist aber nur in Nischen gibt.
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[2] fanlog antwortet auf blumenwiese
24.10.2022 09:24
Benutzer blumenwiese schrieb:
Wie gesagt, ich benutze und mag eBooks. Jedoch sollte man sich sehr gut überlegen, ob man für einen persönlich wichtige Bücher nicht vielleicht ausschließlich oder zumindest zusätzlich auch in Papierform kauft. So mache ich das jedenfalls.

Nur so macht es Sinn. Bei „Einmal“- Büchern (meist Romane) ist es mir egal ob ich sie Jahre später noch lesen kann. Bücher von denen ich ausgehe dass ich sie später wieder lesen mag kaufe ich als Papier-Buch.