Benutzer Wechseler schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:
Bei Vodafone-Altkunden könnte es Probleme geben, wenn o2 gerade dort nicht so gut versorgt. Einige Kunden sind ja auf Eigenwunsch nicht ins o2-Netz gegangen und landen jetzt doch drin.
Dann geht man eben nicht zu einem Provider, sondern zu einem Netzbetreiber.
Ach! United Internet ist ja jetzt einer.
Die (wenigen) Kunden die in den letzten Jahren noch zu Vodafone über 1&1 gegangen sind, haben dies meist auf eigenen Wunsch getan, weil etwa die Abdeckung vor Ort besser ist. Es ist schon immer ein Problem, wenn man zwischen den Netzen gegen seinen Willen zwangsmigriert wird. Man wird dann aber idR kündigen können, wenn nicht per Sonderkündigung, wenigstens regulär.
Und dann wird in den zwanziger Jahren 5G immer wichtiger. Hier darf 1&1 als Netzbetreiber überhaupt nicht im o2-Netz roamen, sondern muss das 5G-Netz völlig selbst auf die Beine stellen.
Als MVNO können sie 5G-technisch auch nichts anstellen, da ist kein Unterschied.
Das ist wieder falsch.
Gegenwärtig verkauft 1&1 5G-Verträge, die momentan über den MVNO Vertrag auch bei o2 realisiert werden. Dieses o2 5G wird es nach der Migration in den National Roaming Vertrag, wenn 1&1 dereinst offiziell Netzbetreiber wird, nicht mehr geben. Sie müssen das 5G dann aus dem neuen eigenen Netz bestreiten, bisher ist das o2 5G.
Und dann ab Ende 2025 das Barring in den Städten.
Das ist lange hin.
Jetzt ist 1&1 schon im Verzug mit dem Netzaufbau.
Sind sie alle, sogar Telefonica.
Daher kann das 2025 ff. erhebliche Probleme bereiten, wenn das o2-Roaming teilweise abgeschaltet wird und 1&1 da noch gar nicht steht.
Zum Zeithorizont. Telefonica behauptet (was man etwas bezweifeln kann) bereits heute 50 % der deutschen Bevölkerung mit eigenen 5G abzudecken. 1&1 hat als Ziel und Auflage auf genau diese 50 % Abdeckung im Jahr 2030 zu kommen. Über 7 Jahre sind im Mobilfunk eine lange Zeit. Wir gehen momentan von etwa 10 Jahre pro Generation der Funktechnik (4G, 5G, 6G usw.) aus.
Und genauso könnte es auch sein, daß UI Telefonica beim Ausbau überholt. Ist am Ende nur eine Frage des Investitionsvolumens. Ziel ist jedenfalls ein stärkerer Wettbewerb, dazu gehört auch ein Ausbauwettbewerb.
Das ist zwar theoretisch denkbar, aber doch nicht sehr wahrscheinlich. Dazu müssten sie ja alles was o2 in 30 Jahren gebaut hat in 7 Jahren hinstellen. Auch 5G setzt o2 ja nur mit neuen Antennen drauf. Es wäre zwar nöglich, aber in Deutschland nach bisherigen Erfahrungen eher nicht. Haas (Telefonica CEO) hat als Zielkonfiguration vor kurzen 40000 Basisstationen für sein Netz genannt. 1&1 hat dagegen aktuell gerade einmal ein paar Dutzend Stationen. Sie profitieren zwar von existierenden Standorten der Towergesellschaften Vantage und ATC, müssen aber auch viele neue bauen.
Ich drücke ja Dommermuth alle Daumen. Er geht das größte Wagnis der Mobilfunkgeschichte in Deutschland in den letzten Jahrzehnten ein. Er kann nur keine Wunder bewirken. Sein Netzausrüster Rakuten hat in Japan wirklich etwa so viele Basisstationen in der Zeit gebaut. Das ist aber Japan und hier ist Deutschland. Sie haben es dort bisher nicht über 10 % Marktanteil in Japan geschafft. 1&1 hat hier als MVNO gegenwärtig etwas mehr als 1/3 der Telefonica-Kunden und selbst knapp 11 % Marktanteil bei uns.
Je nachdem wie Preise und Leistung d.h. ihr neues Netz werden, werden sich auch die Kunden zwischen 1&1 und O2 jeweils neu entscheiden. O2 hat den Vorteil, dass die großen Disruptionen (wenn man das so nennen kann) nach dem E-Plus Merger schon über 5 Jahre zurückliegen, bei 1&1 stehen sie uns (oder den Kunden) noch bevor in 2023-2030.