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völlig richtige Entscheidung


19.09.2022 15:39 - Gestartet von voltaire
Medienvielfalt erhält man nicht durch Monopolbildung. Und im Wettbewerb mit den "globalen Plattformen" wirken Bouygues und Bertelsmann ohnehin schon gemeinsam am Salto-Projekt (gemeinsamer Streamingdienst des öffentlich-rechtlichen France Télévisions, M6 und TF1) mit.
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[1] LeslieChow antwortet auf voltaire
19.09.2022 15:50
Benutzer voltaire schrieb:
Medienvielfalt erhält man nicht durch Monopolbildung. Und im Wettbewerb mit den "globalen Plattformen" wirken Bouygues und Bertelsmann ohnehin schon gemeinsam am Salto-Projekt (gemeinsamer Streamingdienst des öffentlich-rechtlichen France Télévisions, M6 und TF1) mit.

Du hast nicht kapiert, worum es geht. Es geht nicht um Medienvielfalt, sondern um Kohle. Wenn Disney mal eben 30 oder 40 Milliarden Dollar in Inhalte steckt, können RTL & Co. in Europa einpacken. Die haben alleine überhaupt keine Chance, wenn sie nicht fusionieren. Zumal die US-Konzerne durch Fusionen auch immer größer werden. Wenn RTL nicht mit anderen europäischen Playern zusammengeht, sind sie dann früher oder später ganz weg vom Fenster und die Amis kontrollieren hier alles.
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[1.1] voltaire antwortet auf LeslieChow
19.09.2022 16:29
Benutzer LeslieChow schrieb:


Du hast nicht kapiert, worum es geht. Es geht nicht um Medienvielfalt, sondern um Kohle. Wenn Disney mal eben 30 oder 40 Milliarden Dollar in Inhalte steckt, können RTL & Co. in Europa einpacken. Die haben alleine überhaupt keine Chance, wenn sie nicht fusionieren. Zumal die US-Konzerne durch Fusionen auch immer größer werden. Wenn RTL nicht mit anderen europäischen Playern zusammengeht, sind sie dann früher oder später ganz weg vom Fenster und die Amis kontrollieren hier alles.

Geht es höflicher? Bitte nicht Äpfel mit Bananen vergleichen. Zum einen verdienen die großen Kommerzsender trotz (oder wegen?) armseliger Programme im Unterschied zu den Streaming-Plattformen Geld. Bei Serien- und Filmproduktionen mag die Gefahr der amerikanischen Dominanz vorhanden sein, aber nicht bei Journalismus, Unterhaltungsshows, Sport, Musik, etc. Da bieten die amerikanischen Plattformen mehr oder weniger nichts.

Ich bin sehr dafür, europäische Anbieter zu stärken, aber im Kartellrecht muss man schon sehr schauen, dass keine Monopole geschaffen werden etwa für die Vermarktung von Fernsehwerbung. Warum sollten in den großen europäischen Staaten nicht mehrere Privatsendergruppen miteinander konkurrieren? Berlusconi wäre ohne sein faktisches Privat-TV-Monopol in Italien niemals so schädlich mächtig geworden. Und natürlich bleibt Medienvielfalt auch im Wettbewerbsrecht ein wichtiges Thema.
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[1.1.1] LeslieChow antwortet auf voltaire
19.09.2022 17:17
Benutzer voltaire schrieb:
Geht es höflicher? Bitte nicht Äpfel mit Bananen vergleichen. Zum einen verdienen die großen Kommerzsender trotz (oder wegen?) armseliger Programme im Unterschied zu den Streaming-Plattformen Geld.

Genau. Und weil die mit armseligen Programmen Geld verdienen, betreibt ProSiebenSat.1 ja auch haufenweise Dating-Portale, verkauft Parfüm und Sextoys... Und macht sonst noch Millionen Dinge, die überhaupt nichts mehr mit Fernsehen zu tun haben. Das TV-Geschäft ist tot. Corona und Insolvenzfachmann Habeck geben der Wirtschaft und Werbebranche jetzt noch den Rest.
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[1.1.1.1] voltaire antwortet auf LeslieChow
19.09.2022 18:21
Benutzer LeslieChow schrieb:


Genau. Und weil die mit armseligen Programmen Geld verdienen, betreibt ProSiebenSat.1 ja auch haufenweise Dating-Portale, verkauft Parfüm und Sextoys... Und macht sonst noch Millionen Dinge, die überhaupt nichts mehr mit Fernsehen zu tun haben.
Das TV-Geschäft ist tot.

Warten wir es ab.. So gesehen, ist das Streaming-Plattform-Geschäft auch tot. Disney betreibt Freizeitparks, Amazon ist ohnehin ein Gemischtwarenhandel, der TF1-Eigner ist Bau- und Mobilfunkunternehmer, Bertelsmann ist ein Mischkonzern sonder gleichen. Dass Geschäftsmodelle vermischt werden (BMG Music, RTL, Gruner & Jahr betreiben es seit Jahren) ist an sich nichts neues. So tot ist das TV-Geschäft nicht, und wenn Medienkonzerne fusionieren müssen, dann doch lieber grenzüberschreitend, also TF1 mit P7S1 und Prisa, RTL von mir aus mit Mediaset. Das wären große synergieträchtige Gruppen, und in den jeweiligen Märkten gäbe es dennoch einen Rest an Wettbewerb.
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[1.1.1.1.1] LeslieChow antwortet auf voltaire
19.09.2022 20:42
Benutzer voltaire schrieb:

Warten wir es ab.. So gesehen, ist das Streaming-Plattform-Geschäft auch tot. Disney betreibt Freizeitparks, Amazon ist ohnehin ein Gemischtwarenhandel, der TF1-Eigner ist Bau- und Mobilfunkunternehmer, Bertelsmann ist ein Mischkonzern sonder gleichen. Dass Geschäftsmodelle vermischt werden (BMG Music, RTL, Gruner & Jahr betreiben es seit Jahren) ist an sich nichts neues. So tot ist das TV-Geschäft nicht, und wenn Medienkonzerne fusionieren müssen, dann doch lieber grenzüberschreitend, also TF1 mit P7S1 und Prisa, RTL von mir aus mit Mediaset. Das wären große synergieträchtige Gruppen, und in den jeweiligen Märkten gäbe es dennoch einen Rest an Wettbewerb.

ProSiebenSat.1 hat keinen Bock mehr auf grenzüberschreitende Fusionen, die sind damit in Skandinavien schon damit auf die Nase geflogen. Und Mediaset versucht schon seit Jahren einen europäischen Medienkonzern zu bauen, was bislang aber auch nicht funktioniert. Für deutsche Medienkonzerne ist der Zug praktisch abgefahren.