Benutzer LeslieChow schrieb:
Du hast nicht kapiert, worum es geht. Es geht nicht um Medienvielfalt, sondern um Kohle. Wenn Disney mal eben 30 oder 40 Milliarden Dollar in Inhalte steckt, können RTL & Co. in Europa einpacken. Die haben alleine überhaupt keine Chance, wenn sie nicht fusionieren. Zumal die US-Konzerne durch Fusionen auch immer größer werden. Wenn RTL nicht mit anderen europäischen Playern zusammengeht, sind sie dann früher oder später ganz weg vom Fenster und die Amis kontrollieren hier alles.
Geht es höflicher? Bitte nicht Äpfel mit Bananen vergleichen. Zum einen verdienen die großen Kommerzsender trotz (oder wegen?) armseliger Programme im Unterschied zu den Streaming-Plattformen Geld. Bei Serien- und Filmproduktionen mag die Gefahr der amerikanischen Dominanz vorhanden sein, aber nicht bei Journalismus, Unterhaltungsshows, Sport, Musik, etc. Da bieten die amerikanischen Plattformen mehr oder weniger nichts.
Ich bin sehr dafür, europäische Anbieter zu stärken, aber im Kartellrecht muss man schon sehr schauen, dass keine Monopole geschaffen werden etwa für die Vermarktung von Fernsehwerbung. Warum sollten in den großen europäischen Staaten nicht mehrere Privatsendergruppen miteinander konkurrieren? Berlusconi wäre ohne sein faktisches Privat-TV-Monopol in Italien niemals so schädlich mächtig geworden. Und natürlich bleibt Medienvielfalt auch im Wettbewerbsrecht ein wichtiges Thema.