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Lizenzierte Funkamateure


26.06.2022 07:09 - Gestartet von Uwe 64
Wo genau können lizenzierte Funkamateure können bei Katastrophen helfen? Die können zwar untereinander kommunizieren, aber davon hat der Normalsterbliche nichts, weil er kein endsprechendes Endgerät betreiben darf. Ich sehe da kein Vorteil. Auch der größere Teil unserer Staatslenker und Politiker haben nicht eine endsprechende Lizenz. Auch können Behörden diese Technik kaum nutzen.
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[1] christian_koehler antwortet auf Uwe 64
27.06.2022 11:17

3x geändert, zuletzt am 27.06.2022 11:29
Ich trete im August zur Prüfung für die Klasse A an und bereite mich gerade darauf vor.

Ich halte die Möglichkeiten für Katastrophen für sehr begrenzt.
Kurz gesagt, gehört Notfunk zwar zu den legitimen Zwecken im Amateurfunkdienst. In den Prüfungsfragen und der Vorbereitung darauf kommt das Thema aber nur am Rande vor und konkrete Hinweise, wie das praktisch gehen soll, gibt es kaum.
Konkret genannt wird eigentlich nur, dass in Notfällen die Übermittlung von Nachrichten an und für Dritte, die nicht Funkamateur sind, erlaubt ist. Das ist unter normalen Umständen verboten.
Wenn man also mit der Nachbarin und ihren Kindern bei einer Flut eingesperrt ist, kann man versuchen, jemanden zu erreichen, der Zugang zu einem Telefon hat. Der kann dann den Mann der Nachbarin irgendwo anrufen und Bescheid sagen, dass Frau und Kinder wohlauf sind. Derzeitige Nachbarschaftshilfe halte ich für realistisch.

Einige Frequenzen teilt der Amateurfunk mit dem Seefunk. Sollte man einen Seenotruf empfangen, der nicht von einer Küstenfunkstelle o.Ä. beantwortet wird, soll man bestätigen, sich die Position geben lassen und (telefonisch) die Behörden verständigen. Ob das in der Praxis jemals so passiert ist, weiß ich nicht. Natürlich kommuniziert man heute auf hoher See über Satellit und kaum noch auf Kurzwelle.

An irgendeinem Einsatz direkt beteiligt wird man wohl nie. Wir haben keine Geräte für den (digitalen) BOS Funk. Wir kennen nicht das Prozedere dort und sind in die Organstationen nicht eingebunden. Wir sind auf diese Situation nicht vorbereitet und es wird zum Erwerb der Lizenz auch nicht erwartet.

Senden außerhalb der Amateurfunk Bänder ist ein absolutes Tabu (außer es ist die letzte Chance, dem Tod zu entgehen).

Folglich, wer sich über Elektronik weiterbilden will und als Hobby funken will, mache einen Amateurfunkschein.
Wer im Notfall helfen will, engagiere sich in der freiwilligen Feuerwehr, beim THW o.Ä.

Beides hat seine Berechtigung, aber die Überschneidungen sind nicht so groß.

Bei Kriegshandlungen wird Amateurfunk oft sogar verboten, zuletzt in der Ukraine.
Mit einer entsprechenden Sendenanlage kann man sich zum militärischen Ziel machen.

Benutzer Uwe 64 schrieb:
Wo genau können lizenzierte Funkamateure können bei Katastrophen helfen? Die können zwar untereinander kommunizieren, aber davon hat der Normalsterbliche nichts, weil er kein endsprechendes Endgerät betreiben darf. Ich sehe da kein Vorteil. Auch der größere Teil unserer Staatslenker und Politiker haben nicht eine endsprechende Lizenz. Auch können
Behörden diese Technik kaum nutzen.