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Glasfaser hat fast keine Betriebskosten


06.05.2022 11:16 - Gestartet von Peterdoo
Nicht nur der Energieverbrauch. Das Glasfasernetz ist auch fast wartungsfrei. Einmal verlegt, sind die Betriebskosten im Vergleich z.B. zu DOCSIS vernachlässigbar. Es hat sich schon in vielen Märkten, wo die Glasfaser gut ausgebaut wurde, gezeigt, dass nach der Anfangsinvestition und in den ersten Jahren höheren Preisen, die Glasfaseranschlüsse nach wenigen Jahren konkurrenzlos billig im Vergleich zu xDSL, DOCSIS usw. werden. Die, die nicht mit der Zeit gehen, und weiterhin z.B. auf DOCSIS (egal ob 3.1, 4.0 usw.) setzen, werden in wenigen Jahren auf der Investition sitzen bleiben und werden zu weniger wichtigen Marktteilnehmern degradiert.
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[1] trzuno antwortet auf Peterdoo
06.05.2022 13:00
Benutzer Peterdoo schrieb:
Die, die nicht mit der Zeit gehen, und weiterhin z.B. auf DOCSIS (egal ob 3.1, 4.0 usw.)
setzen, werden in wenigen Jahren auf der
Investition sitzen bleiben und werden zu
weniger wichtigen Marktteilnehmern degradiert.

... falls es bei den Kunden dann tatsächlich Konkurrenz durch verschiedene Netze gibt und nicht nur zB das Kabelnetz als einziges hohe Bandbreiten liefert und noch niemand in Glasfaser investiert hatte.

Günstig wird das Glasfasernetz ja erst nachdem sich im Zeitraum der Abschreibung das Netz bezahlt gemacht hat und danach nur noch niedrige Wartungskosten entstehen. Während dieser Zeit ist es noch teurer als Bestandsnetze, die schon abgeschrieben sind, selbst wenn bei denen die reinen Wartungskosten höher liegen.

Mit anderen Worten:
Wenn keiner Glasfaser baut, dann kann die später auch nicht günstiger werden.
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[1.1] sleepyjoe antwortet auf trzuno
06.05.2022 15:31
Benutzer trzuno schrieb:

Was für ein Trauerspiel. Deutschland ist international abgehängt und macht höchstens noch anderen unterentwickelten Ländern was vor. Und ihr wedelt euch einen auf niedrige Betriebskosten von Glasfasern in der Theorie. Weil praktisch gibt es ja fast nirgends Glasfaser. wenn man den Propagandameldungen folgt, steht natürlich eine Vollversorgung mit ultraschnellem günstigem Internet vor der Tür.
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[1.1.1] Peterdoo antwortet auf sleepyjoe
06.05.2022 16:50
Benutzer sleepyjoe schrieb:
Benutzer trzuno schrieb:

Was für ein Trauerspiel. Deutschland ist international abgehängt und macht höchstens noch anderen unterentwickelten Ländern was vor. Und ihr wedelt euch einen auf niedrige Betriebskosten von Glasfasern in der Theorie. Weil praktisch gibt es ja fast nirgends Glasfaser. wenn man den Propagandameldungen folgt, steht natürlich eine Vollversorgung mit ultraschnellem günstigem Internet vor der Tür.

Also bei uns in einer Stadt mit 18.000 Einwohnern und 9.000 Haushalten baut die Telekom gerade FTTH für etwa 4.000 Haushalte. Nachdem der Ausbau von xDSL von der Telekom für beendet erklärt wurde, geht es jetzt viel schneller mit FTTH voran. Die meisten haben hier bisher Vodafone DOCSIS. Man kann die Abschreibung der Investition für FTTH ruhig auf 20 oder 30 Jahre ansetzen. In den Verteilerkästen und im Boden werden dann nur noch passive Komponenten stehen, wo außer minimaler Wartung keine Betriebskosten anfallen werden. Im Umkreis von etwa 9 km vom Knoten ist bei FTTH alles nur passiv ohne Stromverbrauch und wartungsfrei. Da kann die Telekom (oder irgendwelche Weiterverkäufer) sicherlich konkurrenzfähige Preise anbieten. Es gibt keinen Grund, die Preise am Anfang künstlich hoch zu halten, außer um den Ansturm der Neukunden so zu begrenzen bis man ausgebaut hat, dass man die eigenen Kapazitäten nicht überlastet.

Bei DOCSIS werden die Kosten weiterhin steigen. Es wurde ab Mitte 2022 ein Ausbau auf 1,2 GHz und auf High-Split für mehr Upstream angekündigt. Dafür sind weitere Investitionen notwendig. Es müssen alle aktiven Komponenten ausgetauscht werden und u.U. auch einige Verteiler/Abzweiger. Auch hier ist Tiefbau angesagt. Statt weniger aktiver Komponenten, verschiebt sich die aktive Ebene des Netzes näher an den Kunden heran, was die Betriebskosten weiter steigern wird. Wenn Vodafone dann einige Kunden an FTTH verlieren wird und die Betriebskosten steigen werden, wird man noch sehen, ob die relativ günstigen Preise weiterhin möglich sein werden. Die Energiepreise werden noch viel höher werden. Die Diskussion über den Stromverbrauch ist nicht nur eine theoretische, sondern hat einen wirklichen Einfluss auf die Endkundenpreise.
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[1.1.1.1] sleepyjoe antwortet auf Peterdoo
06.05.2022 18:24
Benutzer Peterdoo schrieb:


Es ist ok. Eazy (Vodafone) bietet Internet mit 40 Mbit/sec für 17,99 Euro dauerhaft. Oder 13,99 Für 20 Mbit/sec, was auch den meisten Leuten reicht
Es passt doch nicht dazu, dass alles andere günstiger ist?
Ich sehe nur, dass Glasfaser viel teurer ist,
Aber ist mir auch egal. Wenn Glasfaser die Erlösung ist. Werde es nicht erleben. Vorher wandere ich aus. ;)
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[1.1.1.1.1] gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2 antwortet auf sleepyjoe
07.05.2022 01:03

einmal geändert am 07.05.2022 01:04
Das Problem sind die Bandbreitensteigerungen.

So eine Glasfaser hat einfach eine enorme Kapazität mit großer Reichweite. Über eine einzelne Glasfaser kann man mit entsprechender Technik hunderte von Gb/s bis zu Tb/s über zig bis hunderte km ohne aktive Technik dazwischen übertragen. Wenn man einfache, billige Technik einsetzt, sind da immernoch locker 10 Gb/s drin.

Über Coax muss man einen ziemlichen Aufwand an Signalaufbereitung treiben, um da 10 Gb/s rauszuquetschen, und das sicher nicht über viele Kilometer, deshalb frisst es mehr Energie und man muss eben viel Technik überall in der Landschaft verteilen, die auch alle Strom braucht.