Benutzer sangyong schrieb:
Nein, eine Bank ist gezwungen den Großteil des Geldes bei der Bundesbank zu parken.
Nicht einen Großteil, einen kleinen Teil.
Sinn der Sache ist: Wenn der Kreditnehmer das Geld ausgibt (wozu nimmt man sonst einen Kredit auf?) und der Empfänger das auf ein Guthabenkonto einzahlt, so dass dessen Bank das Geld wieder an einen Dritten verleiht, der das geld natürlich wieder ausgibt ... dann kann im Prinzip unendlich viel Geld "geschöpft" werden. Mit der "Mindestreserve" wird dafür gesorgt, dass bei jedem Zirkel die Menge kleiner wird und somit die insgesamt "geschöpfte" Geldmenge endlich bleibt.
Wenn eine Bank mehr als die gesetzliche Mindestreserve bei der Zentralbank (in D also bei der Bundesbank) hinterlegt, ist das ihre Entscheidung. Etwa weil sie keine Kreditnehmer findet, wie edhoc richtig schrieb.
Nur so kann eine Bundesbank überhaupt liquide sein.
Die Bundesbank hat da weitaus mehr Instrumente.
Früher haben die Banken dafür sogar Geld bekommen. Mehr Geld als sie Zinsen an den Kunden bezahlt hat. Daher war das ein gutes Geschäft.
Das ist einer der "Leitzinsen", über die nach währungspolitischen Maßstäben entschieden wird. Seit der Eurokrise sind die bei ungefähr Null, der Zins für Einlagen (incl. Mindestreserve) ist inzwischen negativ. Nur ist das nicht der Großteil der Einlagen, sondern bei der EZB laut Wiki gerade mal 1%.
Daher verlangen so ziemlich alle Banken Geld vom Kunden.
Nur eben mit unterschiedlichen Methoden. Negativzinsen sind noch die Ausnahme, aber die Zeit, als Girokonto noch kostenlos war, sind lange vorbei ...
Am Ende zahlen die Banken immer noch drauf...
Die meisten machen Gewinn. Müssen sie auch, um beim nächsten "Stresstest" bestehen zu können. Ein paar Jahre mit Verlust geht schon, wenn genug Eigenkapital da ist, aber auf Dauer gehrt auch eine Bank bankrott, wenn sie keinen Gewinn macht. Die allermeisten Banken sind inzwischen längst wieder in der Gewinnzone.