Benutzer mattes007 schrieb:
Benutzer panther01 schrieb:
Österreich, Magenta Telekom, eine 100%ige Tochtergesellschaft der deutschen Telekom:
20 GB für 20 € / 4 Wochen (Prepaid)
10 GB für 14,99 € / Monat (Vertrag)
Ja, korrekt, aber in Deutschland mussten die Telkos auch Milliarden für die Frequenzen bezahlen.
Dazu ist Deutschland 4mal so groß und hat 10mal mehr Einwohner als Österreich, was natürlich nicht erwähnt wird. Irgendwo müssen die Investitionen für den Netzausbau auch wieder reinkommen.
Und hierzulande werden 3,75 GB als Superschnäppchenaktion klassifiziert. Man weiß nicht mehr, ob man eher lachen oder weinen soll.
Mal ehrlich... der Normalo braucht nicht mal 1-2GB. Nur wer ständig "streamt" (Jugendliche), der wird diese Grenzen sprengen.
Deine Argumente sind entweder irreführend, falsch oder intolerant. Dröseln wir sie mal auf.
1. Argument: in Deutschland mussten die Anbieter Milliarden für Lizenzen zahlen.
Das ist korrekt. In Österreich etwa gleich viel pro Nutzer für LTE. Was soll das also rechtfertigen? Ich kann dir gerne die Zahlen liefern, die in AT und DE für LTE bei den Auktionen gezahlt wurden.
In Österreich waren das knapp über 2 Mrd. €, in Deutschland auf 2 Auktionen insgesamt etwa 9,5 Mrd. €.
Einfältige Leute argumentieren: die Auktionen waren in Deutschland teurer. Absolut stimmt das auch. Aber die Zahl der Nutzer differiert erheblich: in Österreich gab es 2017 etwa 14 Mio. aktive SIM-Karten, in Deutschland ca. 132 Mio. Auf den Nutzer gerechnet war LTE damit sogar billiger in Deutschland als in Österreich.
Bei 3G/UMTS sah es genau andersrum aus. Das war bei uns teurer.
2. Argument: Österreich ist kleiner und hat weniger Nutzer.
Auch das stimmt, wie schon oben gezeigt. Nur warum soll ein kleineres landesweites Netz per se günstiger sein? Was haben weniger Nutzer für einen Einfluss auf Preise. Doch sicher keinen dämpfenden? Die Infrastruktur muss ja trotzdem bereitgestellt werden. Und sie ist besser in Österreich, wie viele sagen.
Es gibt zwar absolut weniger Nutzer in Österreich, die aber relativ höher nutzen: in Deutschland wurde 2018 1,9 GB pro Nutzer und Monat verbraucht. In Österreich sind es jetzt fast 10 GB. Hier könnte man daraus schließen, dass die Ösis ihre Netze "besser" nutzen oder die hohe Nutzung die niedrigen Preise zur Folge hat. Die Erfahrung sagt aber, dass es genau andersrum ist: hohe Preise führen zu niedriger Nutzung.
Argument 3: Mehr braucht doch keiner. Das ist nicht normal.
Dann wird ein "Normalverbrauch" von dir konstatiert und jeder der irgendwas anderes verbraucht, wäre demzufolge "unnormal".
Das ist m.E. sehr normativ und diskriminierend. Analog dazu wurde früher jedes andere Verhalten gebrandmarkt und diskreditiert.
Wir haben uns aber nun entschieden, in einer pluralistischen Gesellschaft zu leben, die viele Lebens- und Konsumverhalten akzeptiert. Es steht uns einfach nicht an, unser eigenes Verhalten als alleinigen Maßstab für andere zu machen.
Du kannst dich wundern, warum die Kids ihr Datenvolumen so schnell verballern, es auch kritisieren. Zu sagen, das sei nicht "normal", ist zu tiefst intolerant, zumal die gesellschaftliche Entwicklung generell zu etwa 50% mehr Datenverbrauch pro Jahr geht.
Also bitte überprüfe Deine Argumente.