Benutzer chb schrieb:
Benutzer Alphaphi schrieb:
Vielleicht wäre es sinnvoll, das Netz aus der Telekom auszugliedern und einer Verwaltungsgesellschaft zuzuordnen, es dann an alle Interessenten zu jeweils gleichen Bedingungen
Hmm, man könnte diese Aufsichtsgesellschaft ja vielleicht...'Fernmeldeamt' nennen...? ;-)
Das Konzept ist in England schon bei der Eisenbahn gescheitert, weil zu wenig in das Netz investiert wurde (-> Gewinnstreben von Railtrack Co.) - inzwischen ist dort alles Schrott und das Netz musste nach dem Konkurs von Railtrack in eine Non profit-Organisation überführt werden. Vergiss es, das funktioniert nicht!
Benni
Hallo Benni,
hier mein Einwurf zu Deinem Gedanken.
Im letzten Jahr noch hiess es, aus dem Konzern DB AG - für die einen Deutsche Bahn, für die anderen nur Die Bahn - solle das Netz ausgegliedert werden, damit jeder Konkurrent freien Zugang hat.
Bisher kann die Deutsche Bahn quasi nach Gutdünken schalten und walten, wie sie will und ungeliebte Strecken, die sie nicht weiterbetreiben will, einfach stilllegen, auch wenn sich andere Betreiber dafür interessieren.
Der Grund für die Entscheidung, Rad und Schiene verwaltungstechnisch zu trennen, ist ja der, dass sich das Schienennetz nicht Gewinn bringend betreiben lässt.
Genau das hat man ja in England versucht. Aber die entsprechende Aktiengesellschaft musste nun mal profitorientiert denken.
Somit hat der Kapitalismus im seinem ureigenen Mutterland seine eigene Infrastruktur schachmatt gesetzt!
Witzig, oder?!? :-)
Eben deshalb sollte das Netz an eine REGULIERUNGSBEHÖRDE übergeben werden, etwa das Eisenbahnbundesamt, das aber längst nicht die Machtbefugnisse hat wie die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. Die meisten haben von diesem Amt ja erst nach dem Unglück in Eschede gehört und es auch schon wieder vergessen.
Nur letzten Endes hat die kräftige Lobbyarbeit von Seiten der DB AG doch wieder alles beim Alten bleiben lassen.
Dabei ist augenscheinlich, dass DB Netz QUERSUBVENTIONIERT wird aus anderen des DB Konzerns.
Und der Wettbewerb bleibt auf der Strecke - der Staat ist schliesslich zu 100% Eigner ner DB AG.
Allerdings: ich hüte mich davor generell zu behaupten, dass man die Verhältnisse des Schienennetzes so 1:1 auf das Fernmeldenetz übertragen kann.
Fakt aber ist: Sowohl das Schienennetz als auch das Telefonnetz sind im öffentlichen Interesse entstanden und zu erhalten.
Und wie das mit öffentlichen Gütern nun mal so ist: jeder will sie möglichst kostengünstig nutzen aber keiner will dafür was zahlen. Also müsste der Staat hierfür gerade stehen. Und das tut er ja nach wie vor bei den Autobahnen - und nimmt nicht mal Autobahngebühren!!!
Und mal ehrlich: worum drehen sich denn die ganzen Streiereien zwischen Telekom und anderen Anbietern? Um den freien Netzzugang!
Also: wenn das Netz von einer unabhängigen Institution geleitet werden würde, wäre doch auch der ganze Knatsch, den es um Preisfestlegungen für Interconnectentgelte und Entgelte für die geteilte Leitung und was weiss ich nicht alles, auf einen Schlag erledigt.
Bei der Bahn ist übrigens das Netz der Faktor, der den künftigen Börsengang - ja, man soll ja die Hoffnung nie aufgeben - die schwerste Hypothek darstellt.
Zu dumm nur, dass die Telekom schon an der Börse ist, vielleicht wäre die Entschidung zugunsten eines ausgegliederten Netzes dann wesentlich einfacher :-)
Schöne Grüsse aus Basel, wo Call by Call im Ortsnetz kein Problem ist, aber jeder Anbieter eine Anmeldung verlangt und eigene Rechnungen verschickt :-)