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DAS IST GERECHT!


20.03.2002 15:04 - Gestartet von T-Gastarbeiter
Ich will ja nichts sagen aber die DTAG muss fuer die privaten Anbieter so viel leisten das gibt es garnicht... Die muessen denen die Technik aufbauen und bezahlen... Und wenn die privaten die Technik nicht mehr haben wollen zeiht die Telekom wieder die Arschkarte weil sie widerum mit der Technik nichts anfnagen koennen und das einfach Geldverschwendung fuer die war...
Im uebrigen sind die Entgelte die die Telekom bei Leitungen und Kollokationsraeumen einnimmt weit ueber den Ausgaben!
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[1] Alphaphi antwortet auf T-Gastarbeiter
20.03.2002 16:30
Benutzer T-Gastarbeiter schrieb:

Ich will ja nichts sagen aber die DTAG muss fuer die privaten Anbieter so viel leisten das gibt es garnicht...

Das ist auch korrekt so. Denn im Gegensatz zu allen anderen Telcos hier hat die DTAG ihr Netz geschenkt bekommen von der ehemaligen Post.
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[1.1] Telefonexperte antwortet auf Alphaphi
20.03.2002 16:34
Benutzer Alphaphi schrieb:
Benutzer T-Gastarbeiter schrieb:

Ich will ja nichts sagen aber die DTAG muss fuer die privaten Anbieter so viel leisten das gibt es garnicht...

Das ist auch korrekt so. Denn im Gegensatz zu allen anderen Telcos hier hat die DTAG ihr Netz geschenkt bekommen von der ehemaligen Post.

Hi Alphaphi,

meinst du das jetzt ironisch?

Im übrigen: Geschenkt hat die Telekom gar nichts bekommen. Und in das ehemalige Postnetz wurde sehr viel investiert (z.B. zu 100% digitalisiert). Oder glaubst du, man könne ohne Ausbau surfen DSL, usw?

Telefonexperte
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[1.1.1] rubberduck antwortet auf Telefonexperte
20.03.2002 16:40
Benutzer Telefonexperte schrieb:
Im übrigen: Geschenkt hat die Telekom gar nichts bekommen. Und in das ehemalige Postnetz wurde sehr viel investiert (z.B. zu 100% digitalisiert). Oder glaubst du, man könne ohne Ausbau surfen DSL, usw?


Naja,

sicherlich ist viel (grade an Vermittlungstechnik) modernisiert worden, aber der größte Schatz der Telekom liegt nun mal unter der Erde.
Und da wurde der Löwenanteil des Netzes in der Tat geschenkt :-(
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[1.1.1.1] vickycolle antwortet auf rubberduck
21.03.2002 02:03
Benutzer rubberduck schrieb:

Naja,

sicherlich ist viel (grade an Vermittlungstechnik) modernisiert worden, aber der größte Schatz der Telekom liegt nun mal unter der Erde.
Und da wurde der Löwenanteil des Netzes in der Tat geschenkt :-(

und die 60 milliarden mark schulden wurden ihr auch geschenkt.

also hört auf mit diesem unsinn.
geschenkt hat die dtag das postnetz nicht bekommen.

gruss
vicky

ps: das ändert nichts an der sauerei die da grad abläuft - naja köln und bonn liegen ja nicht weit auseinander :-)
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[1.1.2] Alphaphi antwortet auf Telefonexperte
20.03.2002 16:55
Moin.

Benutzer Telefonexperte schrieb:

meinst du das jetzt ironisch?

Nein, durchaus ernst.


Im übrigen: Geschenkt hat die Telekom gar nichts bekommen.

Was hat denn die Telekom für das Netz (ich meine die Kupferdoppelader) bezahlt? Und an wen?


Und in das ehemalige Postnetz wurde sehr viel investiert (z.B. zu 100% digitalisiert).

Das bestreite ich ja nicht, hat aber mit meiner Aussage nichts zu tun. Trotzdem hat die Telekom was bekommen, was alle anderen nicht erhalten haben. Davon abgesehen wäre es auch völlig unsinnig, wenn in jedes Haus eine Leitung der T., von QSC, von Mannesmann usw. usw. führen würde. Viel sinnvoller ist es doch so, wie es zur Zeit ist (oder jedenfalls sein sollte): es gibt ein Netz, und alle dürfen drauf, müssen sich aber natürlich an den Kosten beteiligen.

Vielleicht wäre es sinnvoll, das Netz aus der Telekom auszugliedern und einer Verwaltungsgesellschaft zuzuordnen, die es dann an alle Interessenten zu jeweils gleichen Bedingungen vermietet. Hab noch nicht genauer drüber nachgedacht, aber dann wäre jedenfalls die Telekom mit den anderen gleichgestellt. Nur so ne Idee...

Andy

Oder glaubst du, man könne ohne Ausbau
surfen DSL, usw?

Telefonexperte
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[1.1.2.1] spacekid03 antwortet auf Alphaphi
20.03.2002 17:11
So wird der Telekom immer mehr geld in den Taschen gespielt,kein Wetbewerb im Ortsnetz und auch kein Flächendeckender Privater anbieter so wie zum beispiel Arcor oder Citykom.
Warum wurde der Telefonmarkt überhaupt für private anbieter geöffnet?
Die Telekom wird doch von der Politik geschüzt!
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[1.1.2.2] chb antwortet auf Alphaphi
20.03.2002 17:12
Benutzer Alphaphi schrieb:
meinst du das jetzt ironisch?
Nein, durchaus ernst.
Im übrigen: Geschenkt hat die Telekom gar nichts bekommen.
Was hat denn die Telekom für das Netz (ich meine die Kupferdoppelader) bezahlt? Und an wen?

Dieser Schwachsinn ist wirklich zur modernen Legende geworden.
Zu Bundespostzeiten hat der Fernmeldebereich die Defizite des Postdienstes mit seinen Überschüssen ausgleichen müssen und gleichzeitig den Aufbau und die Erweiterung des Netzes durch verzinsliche Kapitalmarktanleihen finanzieren müssen. Somit gehört es schlicht und ergreifend dem Gebilde, das früher mal "Fernmeldeamt" und heute "Deutsche Telekom AG" hiess, weil es den Aufbau mit seinen Einnahmen finanziert hat. Die Telekom hat heute noch Schulden im dreistelligen Milliarden-Bereich (DM), die unter anderem aus diesen Anleihen herstammen.

Da hat niemand jemandem was geschenkt, ganz im Gegensatz zur "Privatisierung" der Bundesbahn. Die bekam das Netz geschenkt und die Schulden wurden vom Bund übernommen (sonst wäre die Firma sofort pleite gewesen).

Das bestreite ich ja nicht, hat aber mit meiner Aussage nichts zu tun. Trotzdem hat die Telekom was bekommen, was alle anderen nicht erhalten haben. Davon abgesehen wäre es auch

S.o., die Telekom besitzt nur, was sie mit ihren Erträgen finanziert hat.

unsinnig, wenn in jedes Haus eine Leitung der T., von QSC, von Mannesmann usw. usw. führen würde. Viel sinnvoller ist es doch so, wie es zur Zeit ist (oder jedenfalls sein sollte): es gibt ein Netz, und alle dürfen drauf, müssen sich aber natürlich an den Kosten beteiligen.

So wie es jetzt ist, ist es auch nicht das Gelbe vom Ei. In Neubaugebieten verlegt jetzt z.T. erstmal gar keiner ein Netz, weil keiner sicher sein kann, dass er auch eigene Kunden wird darüber bedienen können. Neulich in der FR habe ich noch sowas von einem Neubauviertel aus Frankfurt gelesen - 12 Wochen hat die Kundin auf einen Neuanschluss gewartet, weil jedes Unternehmen erst mal gewartet hat, wieviele Kunden denn so zusammenkommen. Viel eher sollte man jedes in der Stadt tätige Unternehmen regulatorisch zwangsverpflichten, neue Wohngebiete zu versorgen, mit Betonung auf *jedes Unternehmen*. Dann liegen zwr vielleicht 2 oder 3 Strippen im Keller, aber wenigstens gibt es dann nicht so einen Schwachsinn wie oben beschrieben. Wenn das die Folge der Liberalisierung ist, wünsche ich mir schleunigst das Monopol im Teilnehmeranschlusswesen zurück! ;-)

Vielleicht wäre es sinnvoll, das Netz aus der Telekom auszugliedern und einer Verwaltungsgesellschaft zuzuordnen, es dann an alle Interessenten zu jeweils gleichen Bedingungen

Hmm, man könnte diese Aufsichtsgesellschaft ja vielleicht..."Fernmeldeamt" nennen...? ;-)

Das Konzept ist in England schon bei der Eisenbahn gescheitert, weil zu wenig in das Netz investiert wurde (-> Gewinnstreben von Railtrack Co.) - inzwischen ist dort alles Schrott und das Netz musste nach dem Konkurs von Railtrack in eine Non profit-Organisation überführt werden. Vergiss es, das funktioniert nicht!

Benni
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[1.1.2.2.1] daid antwortet auf chb
20.03.2002 17:25
Benutzer chb schrieb:
Da hat niemand jemandem was geschenkt, ganz im Gegensatz zur "Privatisierung" der Bundesbahn. Die bekam das Netz geschenkt und die Schulden wurden vom Bund übernommen (sonst wäre die Firma sofort pleite gewesen).

Die DTAG muss ja auch nicht die Leitungen verschenken, sondern sie gegen von der RegTP genehmigten Preise vermieten.

Jetzt kommt das Argument, die Preise seien nicht kostendeckend. Wenn das so wäre, hätte die DTAG vor den Verwaltungsgerichten gewinnen müssen. Jetzt kommt wahrscheinlich das Argument, dass die Gerichte falsch entschieden haben. Selbst wenn das so wäre: DAS ist eben auch im Rechtsstaat Schicksal, aber kein Argument, im Ortsnetz die DTAG weiter vor Konkurrenz zu schützen.

Viel eher sollte man jedes in der Stadt tätige Unternehmen regulatorisch zwangsverpflichten, neue Wohngebiete zu versorgen, mit Betonung auf *jedes Unternehmen*.

Prima, dann möchte ich bitte meinen Anschluss von der Metzgerei Blomstedt gelegt bekommen. Im Ernst: Meinst Du Netzbetreiber oder jedes TK-Unternehmen?

Gruß daid
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[1.1.2.2.1.1] chb antwortet auf daid
20.03.2002 20:24
Benutzer daid schrieb:
Viel eher sollte man jedes in der Stadt tätige Unternehmen regulatorisch zwangsverpflichten, neue Wohngebiete zu versorgen, mit Betonung auf *jedes Unternehmen*.
Prima, dann möchte ich bitte meinen Anschluss von der Metzgerei Blomstedt gelegt bekommen. Im Ernst: Meinst Du Netzbetreiber oder jedes TK-Unternehmen?

In diesem Zusammenhang ist doch wohl klar, dass -trotz etwas sparsamer Ausdrucksweise- in der Stadt als Netzbetreiber tätige TK-Unternehmen gemeint waren... Also, beim beispiel Frankfurt: es müssten die DTAG, Arcor, Mobilcom und wer noch Direktanschlüsse anbietet gezwungen werden, zumindest bis in die Strassen rein Kabel zu ziehen, und zwar parallel mit den Baufortschritten.

Benni
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[1.1.2.2.2] ippel antwortet auf chb
20.03.2002 17:27
Benutzer chb schrieb:
>Viel eher sollte man jedes in der Stadt tätige
>Unternehmen regulatorisch zwangsverpflichten, neue >Wohngebiete
>zu versorgen, mit Betonung auf *jedes Unternehmen*. Dann >liegen
zwr vielleicht 2 oder 3 Strippen im Keller, aber wenigstens gibt es dann nicht so einen Schwachsinn wie oben beschrieben.

Dann haben wir nur einen neuen Schwachsinn. Es lägen dann einige hundert Leitungen im Keller. Solange die Telekom noch ein Monopol hat (Ortsnetz) muß sie auch blechen. Wenn das mal anders ist, können wir über andere Lösungen reden.

>Das Konzept ist in England schon bei der Eisenbahn >gescheitert,
>weil zu wenig in das Netz investiert wurde.

Eisenbahn und Telekommunikation kann man sicher nicht vergleichen. Auch hat niemand gefordert, daß wir es genauso schlecht wie die Briten machen. Eine eigene Netzgesellschaft wäre sicher die beste Lösung gewesen. Sie hätte unabhängig und neutral ihre Leitungen vermietet und hätte auch nur aus der Leitungsmiete verdient. Die Telekom wäre ihre Schulden aus dem Netzausbau los gewesen. Der Anreiz zu Investitionen wäre auch vorhanden gewesen. Schließlich kann man für moderne Leitungen mehr Geld verlangen. Eine Ausgliederung zu jetziger Zeit ist kaum mehr möglich. Schon aus verfassungsrechtlichen Gründen (Eigentumsgarantie der Aktionäre). Dieses Manko wird dem deutschen Telekommunikationsmarkt wohl noch Jahrzehnte behindern.

Gruß,

Ippel
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[1.1.2.2.3] Is ja Net(z)! :)
04155 antwortet auf chb
20.03.2002 17:45
Benutzer chb schrieb:
Benutzer Alphaphi schrieb:
Vielleicht wäre es sinnvoll, das Netz aus der Telekom auszugliedern und einer Verwaltungsgesellschaft zuzuordnen, es dann an alle Interessenten zu jeweils gleichen Bedingungen

Hmm, man könnte diese Aufsichtsgesellschaft ja vielleicht...'Fernmeldeamt' nennen...? ;-)

Das Konzept ist in England schon bei der Eisenbahn gescheitert, weil zu wenig in das Netz investiert wurde (-> Gewinnstreben von Railtrack Co.) - inzwischen ist dort alles Schrott und das Netz musste nach dem Konkurs von Railtrack in eine Non profit-Organisation überführt werden. Vergiss es, das funktioniert nicht!

Benni


Hallo Benni,

hier mein Einwurf zu Deinem Gedanken.

Im letzten Jahr noch hiess es, aus dem Konzern DB AG - für die einen Deutsche Bahn, für die anderen nur Die Bahn - solle das Netz ausgegliedert werden, damit jeder Konkurrent freien Zugang hat.

Bisher kann die Deutsche Bahn quasi nach Gutdünken schalten und walten, wie sie will und ungeliebte Strecken, die sie nicht weiterbetreiben will, einfach stilllegen, auch wenn sich andere Betreiber dafür interessieren.

Der Grund für die Entscheidung, Rad und Schiene verwaltungstechnisch zu trennen, ist ja der, dass sich das Schienennetz nicht Gewinn bringend betreiben lässt.
Genau das hat man ja in England versucht. Aber die entsprechende Aktiengesellschaft musste nun mal profitorientiert denken.
Somit hat der Kapitalismus im seinem ureigenen Mutterland seine eigene Infrastruktur schachmatt gesetzt!
Witzig, oder?!? :-)

Eben deshalb sollte das Netz an eine REGULIERUNGSBEHÖRDE übergeben werden, etwa das Eisenbahnbundesamt, das aber längst nicht die Machtbefugnisse hat wie die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. Die meisten haben von diesem Amt ja erst nach dem Unglück in Eschede gehört und es auch schon wieder vergessen.

Nur letzten Endes hat die kräftige Lobbyarbeit von Seiten der DB AG doch wieder alles beim Alten bleiben lassen.
Dabei ist augenscheinlich, dass DB Netz QUERSUBVENTIONIERT wird aus anderen des DB Konzerns.
Und der Wettbewerb bleibt auf der Strecke - der Staat ist schliesslich zu 100% Eigner ner DB AG.

Allerdings: ich hüte mich davor generell zu behaupten, dass man die Verhältnisse des Schienennetzes so 1:1 auf das Fernmeldenetz übertragen kann.

Fakt aber ist: Sowohl das Schienennetz als auch das Telefonnetz sind im öffentlichen Interesse entstanden und zu erhalten.
Und wie das mit öffentlichen Gütern nun mal so ist: jeder will sie möglichst kostengünstig nutzen aber keiner will dafür was zahlen. Also müsste der Staat hierfür gerade stehen. Und das tut er ja nach wie vor bei den Autobahnen - und nimmt nicht mal Autobahngebühren!!!

Und mal ehrlich: worum drehen sich denn die ganzen Streiereien zwischen Telekom und anderen Anbietern? Um den freien Netzzugang!

Also: wenn das Netz von einer unabhängigen Institution geleitet werden würde, wäre doch auch der ganze Knatsch, den es um Preisfestlegungen für Interconnectentgelte und Entgelte für die geteilte Leitung und was weiss ich nicht alles, auf einen Schlag erledigt.

Bei der Bahn ist übrigens das Netz der Faktor, der den künftigen Börsengang - ja, man soll ja die Hoffnung nie aufgeben - die schwerste Hypothek darstellt.
Zu dumm nur, dass die Telekom schon an der Börse ist, vielleicht wäre die Entschidung zugunsten eines ausgegliederten Netzes dann wesentlich einfacher :-)

Schöne Grüsse aus Basel, wo Call by Call im Ortsnetz kein Problem ist, aber jeder Anbieter eine Anmeldung verlangt und eigene Rechnungen verschickt :-)
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[1.1.2.2.4] Alphaphi antwortet auf chb
20.03.2002 17:51
Benutzer chb schrieb:

Dieser Schwachsinn ist wirklich zur modernen Legende geworden.
[...]
Die Telekom hat heute noch Schulden im dreistelligen Milliarden-Bereich (DM), die unter anderem aus diesen Anleihen herstammen.

OK, einverstanden, wenn Du es aus dieser Perspektive sehen willst. Dann mußt Du aber fairerweise den Konkurrenten der T folgendes zugestehen: 50 Jahre Zeit, ein Netz in DE auszurollen, selbstverständlich mit garantierter Monopolstellung. Und das für jeden einzelnen der Bewerber.

Anders ausgedrückt: es ist doch ungleich leichter und mit weniger Risiko verbunden, wenn ich in aller Ruhe und ohne Konkurrenzsituation mein Netz ausrollen kann und dazu noch fast beliebige Preise für die Nutzung kassieren darf, als wenn ich zig Mitbewerber habe, die mir alle im Nacken sitzen und mir die Marge zehntelpfennigweise wegschnappen.



S.o., die Telekom besitzt nur, was sie mit ihren Erträgen finanziert hat.

Ja, richtig, aber es waren Erträge, die v.a. aus ihrer Monopolstellung resultierten. Du erinnerst Dich: 60Pf/Minute für ein Ferngespräch damals, heute irgendwo bei 6 Pf. Da ist eine ganze Größenordnung dazwischen!


So wie es jetzt ist, ist es auch nicht das Gelbe vom Ei. In Neubaugebieten verlegt jetzt z.T. erstmal gar keiner ein Netz, weil keiner sicher sein kann, dass er auch eigene Kunden wird darüber bedienen können.

Siehst Du, das stützt meine Argumentation oben.

[...]
Wenn das die Folge der Liberalisierung ist, wünsche ich mir schleunigst das Monopol im Teilnehmeranschlusswesen zurück! ;-)

Oder vernünftige Mobilfunkpreise...


Das Konzept ist in England schon bei der Eisenbahn gescheitert,

Ja, daran dachte ich auch, während ich es schrieb. Es war ja wie gesagt kein ausgegorener Gedanke, nur eine Idee.

Andy
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[1.1.2.2.4.1] T-Gastarbeiter antwortet auf Alphaphi
20.03.2002 18:40
Benutzer Alphaphi schrieb:
Benutzer chb schrieb:

Dieser Schwachsinn ist wirklich zur modernen Legende geworden.
[...]
Die Telekom hat heute noch Schulden im dreistelligen Milliarden-Bereich (DM), die unter anderem aus diesen Anleihen herstammen.

OK, einverstanden, wenn Du es aus dieser Perspektive sehen willst. Dann mußt Du aber fairerweise den Konkurrenten der T folgendes zugestehen: 50 Jahre Zeit, ein Netz in DE auszurollen, selbstverständlich mit garantierter Monopolstellung. Und das für jeden einzelnen der Bewerber.

Anders ausgedrückt: es ist doch ungleich leichter und mit weniger Risiko verbunden, wenn ich in aller Ruhe und ohne Konkurrenzsituation mein Netz ausrollen kann und dazu noch fast beliebige Preise für die Nutzung kassieren darf, als wenn ich zig Mitbewerber habe, die mir alle im Nacken sitzen und mir die Marge zehntelpfennigweise wegschnappen.



S.o., die Telekom besitzt nur, was sie mit ihren Erträgen finanziert hat.

Ja, richtig, aber es waren Erträge, die v.a. aus ihrer Monopolstellung resultierten. Du erinnerst Dich: 60Pf/Minute für ein Ferngespräch damals, heute irgendwo bei 6 Pf. Da ist eine ganze Größenordnung dazwischen!


So wie es jetzt ist, ist es auch nicht das Gelbe vom Ei. In Neubaugebieten verlegt jetzt z.T. erstmal gar keiner ein Netz,
weil keiner sicher sein kann, dass er auch eigene Kunden wird darüber bedienen können.

Siehst Du, das stützt meine Argumentation oben.

[...]
Wenn das die Folge der Liberalisierung ist, wünsche ich mir schleunigst das Monopol im Teilnehmeranschlusswesen zurück! ;-)

Oder vernünftige Mobilfunkpreise...


Das Konzept ist in England schon bei der Eisenbahn gescheitert,

Ja, daran dachte ich auch, während ich es schrieb. Es war ja wie gesagt kein ausgegorener Gedanke, nur eine Idee.

Andy

Aber die Telekom hat auch unter anderem vor Kurzem erst den ganzen Osten telefonisch auf Trapp gebracht....
Da liegen ueberall Glasfaser...
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[1.1.2.2.4.1.1] Alphaphi antwortet auf T-Gastarbeiter
20.03.2002 18:54
Benutzer T-Gastarbeiter schrieb:

[Fullquote entsorgt]

Aber die Telekom hat auch unter anderem vor Kurzem erst den ganzen Osten telefonisch auf Trapp gebracht.... Da liegen ueberall Glasfaser...

Richtig, das ist ein anderer Fall. Ich bezog mich mit meinen Darlegungen auf die alten Bundesländer. (Indes: das mit dem Glasfaser-Zeugs, das ist jetzt auch so ne Sache, von wegen DSL...)
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[1.1.2.2.4.1.2] ippel antwortet auf T-Gastarbeiter
20.03.2002 20:26
Benutzer T-Gastarbeiter schrieb:
Aber die Telekom hat auch unter anderem vor Kurzem erst den ganzen Osten telefonisch auf Trapp gebracht.... Da liegen ueberall Glasfaser...

Auch dies geschah zum allergrößten Teil noch unter Vollmonopolzeiten.

Gruß,

Ippel
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[1.1.2.2.4.1.3] Telefonexperte antwortet auf T-Gastarbeiter
21.03.2002 16:30
Benutzer T-Gastarbeiter schrieb:

Aber die Telekom hat auch unter anderem vor Kurzem erst den ganzen Osten telefonisch auf Trapp gebracht.... Da liegen ueberall Glasfaser...

Stimmt es, dass mit dem modernen Glasfaser kein T-DSL möglich ist?

Telefonexperte
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[1.1.2.2.4.1.3.1] Bash antwortet auf Telefonexperte
21.03.2002 16:47
Benutzer Telefonexperte schrieb:
Stimmt es, dass mit dem modernen Glasfaser kein T-DSL möglich ist?

kurz: ja.
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[1.1.2.2.4.1.4] NicoF antwortet auf T-Gastarbeiter
22.03.2002 17:24
Benutzer T-Gastarbeiter schrieb:


Aber die Telekom hat auch unter anderem vor Kurzem erst den ganzen Osten telefonisch auf Trapp gebracht.... Da liegen ueberall Glasfaser...

Was heisst hier vor kurzem? Das ganze Netz wurde vor der Privatisierung der Telekom auf "Trapp" gebracht....


Bye
NicoF
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[1.1.2.2.4.1.5] dww antwortet auf T-Gastarbeiter
28.03.2002 00:00
Benutzer T-Gastarbeiter schrieb:
Benutzer Alphaphi schrieb:
Benutzer chb schrieb:

Dieser Schwachsinn ist wirklich zur modernen Legende geworden.
[...]
Die Telekom hat heute noch Schulden im dreistelligen Milliarden-Bereich (DM),
die unter anderem aus diesen Anleihen herstammen.

OK, einverstanden, wenn Du es aus dieser Perspektive sehen willst. Dann mußt Du aber fairerweise den Konkurrenten der T folgendes zugestehen: 50 Jahre Zeit, ein Netz in DE auszurollen, selbstverständlich mit garantierter Monopolstellung. Und das für jeden einzelnen der Bewerber.

Anders ausgedrückt: es ist doch ungleich leichter und mit weniger Risiko verbunden, wenn ich in aller Ruhe und ohne Konkurrenzsituation mein Netz ausrollen kann und dazu noch fast beliebige Preise für die Nutzung kassieren darf, als wenn ich zig Mitbewerber habe, die mir alle im Nacken sitzen und mir die
Marge zehntelpfennigweise wegschnappen.



S.o., die Telekom besitzt nur, was sie mit ihren Erträgen finanziert hat.

Ja, richtig, aber es waren Erträge, die v.a. aus ihrer Monopolstellung resultierten. Du erinnerst Dich: 60Pf/Minute für ein Ferngespräch damals, heute irgendwo bei 6 Pf. Da ist eine ganze Größenordnung dazwischen!


So wie es jetzt ist, ist es auch nicht das Gelbe vom Ei. In
Neubaugebieten verlegt jetzt z.T. erstmal gar keiner ein Netz,
weil keiner sicher sein kann, dass er auch eigene Kunden wird darüber bedienen können.

Siehst Du, das stützt meine Argumentation oben.

[...]
Wenn das die Folge der Liberalisierung ist, wünsche ich mir schleunigst das Monopol im Teilnehmeranschlusswesen zurück!
;-)

Oder vernünftige Mobilfunkpreise...


Das Konzept ist in England schon bei der Eisenbahn gescheitert,

Ja, daran dachte ich auch, während ich es schrieb. Es war ja wie gesagt kein ausgegorener Gedanke, nur eine Idee.

Andy

Aber die Telekom hat auch unter anderem vor Kurzem erst den ganzen Osten telefonisch auf Trapp gebracht.... Da liegen ueberall Glasfaser...
Jo. Und nun müssen wir hier diese überschnellen echten Highspeedzugänge nehmen, die elffache dsl-Geschwindigkeit haben. Und das nur weil dsl bei Glasfaser nicht geht. Kein Mensch braucht diese Geschwindigkeit aber der Osten hat sie. Aber ich fand das damals auch ganz interessant mit der Dreierkonferenz. Da hast du deinen Onkel im Westen angerufen und dann konnten sich beide nett mit einem Berliner "Postangestellten" unterhalten. Und das ohne Aufpreis. Und wenn du dann n bisschen über Honni hergezoh´gen hast, hattest du am nächsten Tag noch netten Besuch zum Kaffee. So schlecht war das doch gar nicht ;-)
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[1.1.2.3] Kai Petzke antwortet auf Alphaphi
20.03.2002 22:26
Benutzer Alphaphi schrieb:

Was hat denn die Telekom für das Netz (ich meine die Kupferdoppelader) bezahlt?

Weit über 50 Milliarden Euro.

Und an wen?

An die Banken. Die DTAG hat nämlich nicht nur die Netze übernommen, sondern auch die Schulden der Post. Das sollte man nicht vergessen.

Dennoch waren die Netze zum Zeitpunkt der Gründung der Telekom mehr wert, als die Schulden. Deswegen hat der Bund, dem die Telekom anfangs zu 100% gehörte, auch nicht die Telekom verschenkt, sondern etwa die Hälfte seiner Anteile an der Telekom in den bisher drei Börsengängen verkauft.

Vielleicht wäre es sinnvoll, das Netz aus der Telekom auszugliedern und einer Verwaltungsgesellschaft zuzuordnen, die es dann an alle Interessenten zu jeweils gleichen Bedingungen vermietet. Hab noch nicht genauer drüber nachgedacht, aber dann wäre jedenfalls die Telekom mit den anderen gleichgestellt. Nur so ne Idee...

Diese Idee hatte ich zufälligerweise am Montag mit Herrn Kurth (Präsident der RegTP) diskutiert. Er verwies auf die Situation in den USA wo man so ähnlich vorgegangen war. Allerdings fangen dort die Regionalcarrier ("Baby Bells" genannt) dennoch an, auch wieder long distance carrier zu werden.

Im Geschäftskundenbereich ist zudem so eine Verwaltungsgesellschaft unsinnig, da es massenhaft Carrier und Access Technologien (City-Netze, Richtfunk, Standleitungen usw. usw.) gibt.


Kai
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[1.1.2.3.1] Alphaphi antwortet auf Kai Petzke
21.03.2002 07:32
Benutzer Kai Petzke schrieb:

Und an wen?

An die Banken. Die DTAG hat nämlich nicht nur die Netze übernommen, sondern auch die Schulden der Post. Das sollte man nicht vergessen.

Die DTAG hat also den Banken das Netz abgekauft? Nun müßtest Du mir nur noch erklären, wie die Banken in den Besitz desselben gekommen waren.

Andy
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[1.1.2.3.1.1] REH: 'Wie ungerecht!' - WOLF:'Pech gehabt!'
04155 antwortet auf Alphaphi
21.03.2002 07:49
Benutzer Alphaphi schrieb:
Benutzer Kai Petzke schrieb:

Und an wen?

An die Banken. Die DTAG hat nämlich nicht nur die Netze übernommen, sondern auch die Schulden der Post. Das sollte man nicht vergessen.

Die DTAG hat also den Banken das Netz abgekauft? Nun müßtest Du mir nur noch erklären, wie die Banken in den Besitz desselben gekommen waren.

Andy

Andy,

wer richtig lesen und verstehen kann, ist hier klar im Vorteil :-)

Lies Dir einfach nochmal Kais Bericht durch. Dann wird Dir klar, dass den Banken nicht das Netz gehört hat.
Die Banken haben aber sehr wohl das Geld gegeben, um noch zu staatlichen Zeiten das Netz auszubauen.
Und die Banken wiederum haben sich das Geld von all ihren fleissigen Anlegern geholt, unterm Strich also von uns allen.
Also Du siehst: das Geld ist letzten Endes an die Anleger zurückgeflossen.

Aber nicht, dass Du jetzt sagst: Hey, dann gehörte das Netz ja UNS!!! ;-))

Schöne Grüsse aus Basel
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[1.1.2.4] Telefonexperte antwortet auf Alphaphi
20.03.2002 22:49
Benutzer Alphaphi schrieb:
Moin.

Benutzer Telefonexperte schrieb:
Hi Andy,


Was hat denn die Telekom für das Netz (ich meine die Kupferdoppelader) bezahlt? Und an wen?

Dass sie nichts bezahlt hat, wusste ich nicht. Hat die Telekom auch alle Sendemasten, Kabelfernsehnetz, Gebäude usw. geschenkt bekommen?

Was sind Kupferdoppelader?


Und in das ehemalige Postnetz wurde sehr viel investiert (z.B. zu 100% digitalisiert).



Vielleicht wäre es sinnvoll, das Netz aus der Telekom auszugliedern und einer Verwaltungsgesellschaft zuzuordnen, die es dann an alle Interessenten zu jeweils gleichen Bedingungen vermietet. Hab noch nicht genauer drüber nachgedacht, aber dann wäre jedenfalls die Telekom mit den anderen gleichgestellt. Nur so ne Idee...


Du meinst, so wie sie es bei der Bahn überlegten: Nein, das ist nicht gut. Da fühlt sich dann keiner mehr zuständig, die ganzen Fernmeldeinstandhalter und -ausbauer müssten von dieser Verwaltungsgesellschaft beschäftigt werden und die würde das dann wieder von den Anbietern verlangen.

Telefonexperte
Andy

Oder glaubst du, man könne ohne Ausbau
surfen DSL, usw?

Telefonexperte
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[1.1.2.4.1] tonne antwortet auf Telefonexperte
21.03.2002 07:30
Das wäre eine gute Idee gewesen,

eine eigenständige Gesellschaft bei der alle die Leitungen zu gleichen Konditionen mieten können und diese Gesellschaft an die Börse bringen.

Und an alle Zweifler, das hat man in anderen Länden auch gemacht und es funktioniert sehr gut.

Bei E-Plus geht es ja auch. Gemäß Auflage darf E-Plus-Netzbetrieb ja nicht direkt vermarkten. Die vermarktung erfolgt über E-Plus-Service, und die bekommen die gleichen Konditionen wie alle anderen auch.

Noch eine Sach zu der bevorstehenden Strafe durch die EU weil die EU-Gesetze nicht in nationales recht umgesetzt werden. Was glaub Ihr eigentlich werd das bezahlt? Wir über unsere Steuern! Und das nur um den Aktienkurs der DTAG zu stützen.
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[1.1.2.4.1.1] Telefonexperte antwortet auf tonne
21.03.2002 16:39
Benutzer tonne schrieb:
Das wäre eine gute Idee gewesen,

eine eigenständige Gesellschaft bei der alle die Leitungen zu gleichen Konditionen mieten können und diese Gesellschaft an die Börse bringen.

Und an alle Zweifler, das hat man in anderen Länden auch gemacht und es funktioniert sehr gut.

Bei E-Plus geht es ja auch. Gemäß Auflage darf E-Plus-Netzbetrieb ja nicht direkt vermarkten. Die vermarktung erfolgt über E-Plus-Service, und die bekommen die gleichen Konditionen wie alle anderen auch.

Wer hat diese Auflage gemacht und wieso? Welchen Sinn hat das?


Danke, Telefonexperte
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[1.1.2.4.1.1.1] tonne antwortet auf Telefonexperte
22.03.2002 07:02
Bei E-Plus geht es ja auch. Gemäß Auflage darf E-Plus-Netzbetrieb ja nicht direkt vermarkten. Die vermarktung erfolgt über E-Plus-Service, und die bekommen die gleichen Konditionen wie alle anderen auch.

Wer hat diese Auflage gemacht und wieso? Welchen Sinn hat das?

Das hing mit der Lizenzvergabe zusammen, warum weiß ich auch nicht. Hat man damals in einigen Ländern Europas gemacht.

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[2] fruli antwortet auf T-Gastarbeiter
20.03.2002 16:47
Benutzer T-Gastarbeiter schrieb:

DAS IST GERECHT!

zum einen: der Bericht wurde vom BMWi dementiert: siehe http://www.heise.de/newsticker/data/uma-20.03.02-001/

Gerecht wäre daran nichts. Gerecht ist es, wenn die DTAG, wie die meisten anderen Ex-Monopolisten der EU auch (Frankreich, Italien, Oesterreich, Schweiz (Non-EU), Spanien, etc,) endlich Ortsnetz-Preselection erlauben muß, wozu die EU die Mitgliedsstaaten seit 2000 verpflichtet hat.

Die BRD erlaubt sich hier 3 Jahre Verspätung - wenn die EU nicht eingeschritten waere, sogar noch viel mehr. Die BRD ist auch hier unsägliches EU-Schlusslicht. In zivilisierten Ländern wie Oesterreich/Schweiz gibt es schon seit 1998/1999 Ortsnetz-Call-by-Call und -Preselection.

Ich will ja nichts sagen aber die DTAG muss fuer die privaten Anbieter so viel leisten das gibt es garnicht...

... und wird angesichts der Gebühren dafür fürstlich entlohnt - wobei die DTAG zudem die Leitungen für die Konkurrenz durchaus mal erst mit ½-1 Jahr Verspätung realsiert - ohne Sanktionsmöglichkeiten für die Konkurrenz.


Im uebrigen sind die Entgelte die die Telekom bei Leitungen und Kollokationsraeumen einnimmt weit ueber den Ausgaben!

Richtig: du sagst es: die DTAG erhält viel zu viel TAL-Gebühren durch unsaeglich hohe Kollokations-Gebühren, die zu hohne TAL-Gebühren fuer die ungesplittete TAL und die viel zu hohen Anschalt- und Kündigungs-Gebühren der TAL.

So long.
fruli