Benutzer ger1294 schrieb:
Die Telekom sucht so halt jemand, der auf eigene Kosten die jahrzehnte vernachlässigte Instandhaltung der Gebäude übernimmt. Viele VSt-Gebäude sind in erbärmlichem Zustand. Interessant ist das eigentlich nur für Immobilieninvestoren, die so Verluste schieben können und mit Gewinnen aus anderen Objekten verrechnen können um so Steuern zu sparen.
Besser wäre gewesen, dass die Telekom selber in die Gebäude investiert. Falls die miese Instandhaltung tatsächlich ein Problem ist, glaubt die Telekom wirklich das nach einem Verkauf der Käufer bei einem 2 Euro/m² Mietzins investiert? Der neue Käufer hat erst einmal neben dem Kaufpreis Kosten: Gericht, Notar, Grunderwerbsteuer. Außerdem sind jegliche Instandhaltungen in größerem Umfang drei Jahre nach dem Kauf auf 50 Jahre verteilt abzuschreiben. So etwas lohnt nicht als Steuersparmodell. Die Telekom als Alteigentümer hätte diese Kosten nicht und könnte sofort alle Instandhaltungen abschreiben, also tatsächlich Steuern sofort sparen.
Ich denke, hier soll schnell Kasse gemacht werden bei der Telekom, denn bei der Telekom stehen die Gebäude sicher mit 1 Euro Erinnerungswert in der Bilanz und nun gibt es einen ordentlichen Gewinn durch den sechsstelligen Verkaufspreis pro Objekt. So sehen die Zahlen super aus und das Management kann sich feiern lassen. Da fließen dann wieder schöne erfolgsabhängige Boni.
P.S. Der Artikel vom neuen T-Systems Chef auf teltarif.de sollte in diesem Zusammenhang unbedingt gelesen werden:
https://www.teltarif.de/t-systems-management-...Stichworte: Finanzinvestor Permira, Goldman-Sachs, 1,6 Milliarden Abschreibung, Betriebsrat fürchtet Entlassungen
Zitat aus dem Artikel: "Das Risiko bestehe darin, dass der Netzwerkkern, also der Bereich, welcher den Betrieb des Telekom-Netzes plant, baut und aufrechterhält und ohne den die Deutsche Telekom nicht existieren könne, nicht beschädigt werden dürfe.".
Aus dem Mietvertrag drängen geht während der Laufzeit nicht so leicht, da ja bei Gewerbemietverträgen i.d.R. eine feste Laufzeit vereinbart wird und anders als bei Wohnraum auch kein Eigenbedarf möglich ist.
Während der Laufzeit ist der Mieter im Gewerbemietrecht vermeintlich sicher, nach der Laufzeit ist der Mieter allerdings komplett schutzlos. Einfach so kann der neue Eigentümer die Telekom sicher nicht aus dem Vertrag drängen, aber es gibt vermutlich Mittel und Wege. Wie auch immer spätestens in 30 Jahren hat die Telekom ganz sicher ein Problem.