Benutzer hans91 schrieb:
Ich gehe auch davon aus, dass die Discounter in den beiden guten Netzen verschwinden werden. Einzig bei O2 wird es weiterhin massig Reseller geben, die sind ja auch davon abhängig. Schon heute sind Otelo und Congstar nur noch für eine sehr preisbewusste Zielgruppe attraktiv, der qualitative Einbußen egal sind. Die Frage ist nur, weshalb diese nicht gleich zu den O2-Resellern gehen sollte, die ihr fürs gleiche Geld bei ähnlicher Netzqualität (inkl. LTE) viel mehr Inklusivleistungen bieten. Mit den aktuellen Tarifen von Congstar und Otelo wird man wohl kaum viele Leute im eigenen Netz halten können.
Gleichzeitig können VF und Telekom die Angebote ihrer Discounter aber auch nicht verbessern, weil sie sonst ihre eigenen Tarife kannibalisieren würden. Man muss sich halt mal anschauen, womit die aktuell das große Geld machen, nämlich in erster Linie mit minimalen Verbesserungen des Inklusivvolumens zu einem immensen Aufpreis (bspw. MagentaMobil S vs. M). Wenn man jetzt das gleiche Volumen bei Congstar für viel weniger Geld mit LTE bekäme (ganz egal ob geschwindigkeitsbeschränkt oder nicht), würde doch kein Mensch mehr diese teuren Tarife kaufen. Folglich müsste die Telekom dann das Inklusivvolumen in ihren eigenen Vertragstarifen extrem aufstocken, um sich wieder von Congstar abzuheben. StreamOn/Pass sind auch kein sicherer USP, wo aktuell nicht einmal klar ist, ob diese Funktionen überhaupt weiterhin angeboten werden dürfen.
Die einzige Möglichkeit, sich noch groß von den Discountern inkl. LTE abzuheben, wäre die Erhöhung des Volumens. Das Problem daran ist nur: Ab ca. 50 GB Inklusivvolumen fühlt sich so ein Tarif für die meisten User wie eine unlimitierte Flat an, weil die Mehrheit derzeit einfach nicht mehr mobiles Volumen braucht. Wenn es aber schon im S 30 GB und im M 50 GB gäbe, mal ganz abgesehen von den höheren Betriebs- und Ausbaukosten, wer sollte dann noch die Spitzentarife kaufen?
Wie man es dreht und wendet, langfristig haben die Discounter für die beiden Hochpreis-Betreiber keinen Nutzen mehr. Ich gehe davon aus, dass sie mit der 3G-Abschaltung verschwinden werden. Bis dahin werden sie mit einem schwindenden Kundenstamm noch etwas Geld in die Kasse spülen, immerhin verursachen sie ja nur wenig Kosten.
Das war eine sehr gute Zusammenfassung. In den meisten Punkten stimme ich vollkommen überein, zumal auch hier direkte Abhängigkeiten beachtet wurden.
Die T-Mobile und deren Tochter Congstar werden sich durch Drittanbieter im eigenen Netz nicht selbst kannibalisieren. Vodafone und deren Tochter Otelo ebenfalls nicht. Hier wird intern immer schön die Waage gehalten, was weiter geändert wird. Interessant ist auch, dass die Tarifstruktur, sowie Preise sehr nah beinander liegen. Ist jetzt aber net böse gemeint.
o2 führt, oder muss sogar weiterführen, was ePlus mit den vielen Drittanbietern damals erst begonnen hat. Hier kannibalisiert man sich im eigenen Netz selbst. Man bietet hier verschiedenen Drittanbietern nahezu identische Inhalte wie bei der Premiummarke an und freut sich über temporär mehr Kunden ja, aber im Gegenzug verliert man sehr viele, da denen das überfüllte und an vielen Stellen doch langsamere Netz eben doch zu günstig ist. Diese Kunden wandern zu den einzigen Alternativen, eben T-Mobile und Vodafone ab. Klar teuerer aber funktioniert für die besser.
Egal wie man es sieht, jeder Kunde sucht für sich selbst das beste Angebot raus. Was für A an Punkt X am besten ist muss für B an Y oder X nicht genauso gut sein ;)