Thread
Menü

Die Ausgangsfrage wird nicht beantwortet


14.12.2017 11:41 - Gestartet von wolfbln
Im Artikel wird die zum Ausgang genommene Frage mal wieder nicht beantwortet. Zumindest sind wir so weit, dass inzwischen fast jeder weiß, dass wir in Deutschland mehr zahlen als fast alle unserer Nachbarn oder irgendwie vergleichbaren Länder.

Viele Argumente der Betreiber sind falsch, wie dargestellt. Aber: Warum sind die Preise aber so teuer? Und die Datenpakete so klein?

Wir haben es hier nicht mit einem Monopol, sondern Oligopol zu tun. 3 Anbieter bestimmen den Preis. 2 der 3 Anbieter sind außerdem massiv am Kabel- bzw. DSL-Markt vertreten. Da wollen sie vermeiden, dass sie sich selbst kannibalisieren. LTE soll in Deutschland kein Ersatz für festes Internet werden. Der 3. Anbieter ist momentan mehr mit seinem Netz beschäftigt und fällt auch ziemlich als Preisbremse aus. Außerdem begreift er sich auch als Premium- auf Höhe der 2 anderen und nicht als Discountnetz, was er für viele Kunden aber z.Zt. effektiv ist.

In Italien - wo die Preise im vollen Fall sind - werden momentan 20 GB für 10€ für den Endkunden angeboten. Dort fusionieren auch Netz Nr.3 (Tre) mit Nr. 4 (Wind). Aber es kommt mit Iliad aus Frankreich ein neuer Player auf den Markt, der ein 4G-Netz aufbaut. Man muss leider konstatieren, dass die Netzfusion auf 3 Netze in Deutschland ein Fehler war, den deutsche Kunden mit dem hohen Preis bezahlen.

Es war auch die letzte, die durchgekommen ist in der EU. Schon in England ist die ähnliche Situation (Three/O2) geblockt worden (zumindest so lange die EU dort noch was zu sagen hat) und in Italien geht man jetzt klar einen anderen Weg.

Allerdings kann es nicht nur daran liegen. Österreich und die Schweiz zeigen auch mit 3 Netzen, dass man gute Abdeckung zum günstigen Preis liefern kann in Ländern wo das geographisch gar nicht so einfach ist.

Warum ist es aber nun so teuer? Die gleichen Player, die hier auf dem Markt sind können auch billiger: Telekom in Österreich oder Polen, Vodafone in vielen europäischen Ländern oder Telefónica in Spanien und England.
Was ist die Ursache, dass bei uns das nicht funktioniert, aber anderswo zumindest besser?
Menü
[1] Sam222 antwortet auf wolfbln
14.12.2017 12:40
Benutzer wolfbln schrieb:
Im Artikel wird die zum Ausgang genommene Frage mal wieder nicht beantwortet. Zumindest sind wir so weit, dass inzwischen fast jeder weiß, dass wir in Deutschland mehr zahlen als fast alle unserer Nachbarn oder irgendwie vergleichbaren Länder.

Viele Argumente der Betreiber sind falsch, wie dargestellt. Aber: Warum sind die Preise aber so teuer? Und die Datenpakete so klein?

die Antwort kennst du ja und ist auch in mehreren Kummentaren geschrieben worden.
In anderen Ländern sind die Politiker besser und werden, zumindest bezüglich Mobilfunkmarkets weniger von den Netzbetreibern geführt.
Unser größtes Problem hier heißt deutsche Telekom (32% direkter Eigentum des Staates und 14% der KFW, die auch dem Staat gehört). O2 zählt nicht mehr als konkurent und läuft nur mit. Dann bleiben Te. Und Vo. nur zwei Betreiber, die nicht miteinander konkurieren wollen, sondern Hand in Hand die Preise nach open treiben. Wohl mit Segen vom Staat. die deutsche Telekom soll zerschlagen werden. Festnetz und Mobilfunk müßen von einander getrent und an verschieden Betreiber verkauft werden. BNetzA muß jedem Interessenten die Möglichkeit geben, Frequenzen zu erwerben und 4er oder 5er zu werden. 24 Monate Verträge müßen unterbunden werden, Höschstens ein Jahr und nur bei Handy-Verkauf in Raten.
Es gibt Reihe von Auflagen, die den Betreubern hier auferlegt werden können um die Sitiuation zu verbessern. ich denke eine Einzige wprde ausreichen, die deutsche Telekom in zwei Unternehemen trennen und an zwei verschiedene Betreiber verkaufen.
Menü
[1.1] wolfbln antwortet auf Sam222
14.12.2017 14:29

2x geändert, zuletzt am 14.12.2017 14:42
Benutzer Sam222 schrieb:
Unser größtes Problem hier heißt deutsche Telekom (32% direkter Eigentum des Staates und 14% der KFW, die auch dem Staat gehört).

Dass die Telekom bzw. ihre Struktur ein Problem darstellt, da stimme ich dir zu. Allerdings haben andere Staaten auch ihre priviligerten EX-Monopolisten: TIM in Italien, Telefónica in Spanien, Orange in Frankreich, Swisscom in der Schweiz, KPN in den Niederlanden.

Fast alle dieser Staats-Telcos sind Marktführer wie hierzulande die Telekom auch. Und sie bekommen Vergünstigungen vom Staat. Telia gehört auch zu über 50% dem finnischen und schwedischen Staaten, bietet aber eine andere Preispolitik.

Die Trennung von Staat und Dienstleister werden wir nicht herstellen können und ist so utopisch wie zwischen Staat und Kirche. Schon alleine weil der Staat (zurecht) Millionen in die Breitbandförderung steckt, sind da enge Verbindungen. Sie bedeutet aber nicht, dass der ganze Wettbewerb nicht klappt und führt in anderen Ländern auch nicht zu Preisen wie bei uns.

Eine Trennung von Festnetz und Mobilfunknetz-Telefonmarkt macht auch keinen Sinn. Auf dem Festnetzmarkt klappt der Wettbewerb interessanterweise besser, seitdem die Kabelprovider mitmischen. Da sollte man lieber darüber nachdenken, Kabelprovider bzw. DSL-Anbieter vom Mobilfunkmarkt zu trennen (-vielleicht hast du das auch gemient-). Da liegt eine Ursache der hohen LTE-Tarife. Aber es wird immer die Tendenz zum Triple-Play geben. Wenn sie es nicht unter einem Dach machen, dann über strategische Verbünde und die gibt es in anderen Ländern ja auch....nur zumeist billiger.

Was mich nur wundert: Wenn die Gewinne so lukrativ und hoch in Deutschland sind, weil wir so geschröpft werden, müssten die Bilanzen der Firmen ja riesig aussehen. Das tun sie aber nicht. Die deutschen Märkte stagnieren und Telekom verdient mehr in den USA oder Telefónica in Lateinamerika und Vodafone auch anderswo. Es müssten auch neue Mitbewerber massenhaft Schlange für Deutschland stehen. Auch das ist nicht der Fall. Also wo kommen die ganzen Mehreinnahmen dann hin?
Menü
[1.1.1] Sam222 antwortet auf wolfbln
14.12.2017 18:13

einmal geändert am 14.12.2017 18:34
Benutzer wolfbln schrieb:
Benutzer Sam222 schrieb:
Unser größtes Problem hier heißt deutsche Telekom (32% direkter Eigentum des Staates und 14% der KFW, die auch dem Staat gehört).

Dass die Telekom bzw. ihre Struktur ein Problem darstellt, da stimme ich dir zu. Allerdings haben andere Staaten auch ihre priviligerten EX-Monopolisten: TIM in Italien, Telefónica in Spanien,

Antwort, due Gewinne sind in Deutschland mehr als sehr lukrativ. die Bilanzen zeigen dies nicht voll, den die Gewinne werden bei der Telekom zu weiteren Invitationen im Ausland eingesetzt (Netze bauen und Beteiligungen) bei Vodaf und O2 werden höhe Lizenzgebühren an den Muterkonzerne bezahlt, was die Bilanze hier im Lande anderes ausehen lässt. Und warum stehen die Mitbeweber nicht eine Reihe? Weil die BNetzA bei den Frequenzvergabenen nur Telekom, Vodafone und O2 zum Ersteigern / Erwerben zulässt. neue interessierte Mitberber werden ausgeschloßen, die will BNetzA nicht und die wollen die Drei Oligopol auch nicht.