Benutzer Herr_K schrieb:
Ich denke, das der VATM da eher auf Open-Access-Modelle für die Glasfasernetze zielt, statt Netzmonopole zu fördern.
Wer soll denn die Preise dafür festlegen? Die Netzbetreiber mit dem Leitungsmonopol selbst? Oder deswegen doch wieder eine Behörde? Dabei kommt entweder die schlimmste Form von Kapitalismus oder Planwirtschaft heraus. Nicht ohne Grund ist die Lobby aller Telekommunikationsunternehmen schwer damit beschäftigt, für den Glasfaserausbau "Regulierungsferien" zu fordern, also die Freiheit zur Monopolpreisgestaltung. Der Kunde kann dann aus 10 ISPs auswählen, die aber alle den gleichen zu hohen Vorleistungspreis an den Netzbetreiber abdrücken müssen. Der Telekom sind ja schon 20 Euro für die alberne Kupferdoppelader im Bitstream-Access zu wenig.
Die Vermietung von Teilen des eigenen Netzes an Konkurrenten kann ja auch ein lohnendes Geschäftsmodell sein, wenn im Gegensatz an anderer Stelle von der Konkurrenz Netzkapazitäten angemietet und für eigene Kunden angeboten werden können.
Und am Ende mieten doch wieder alle von der Telekom, aber dann ohne dass eine Regulierungsbehörde die Preise in Grenzen hält, die zwar im europäischen Preis-Leistungs-Vergleich schon hoch aber immerhin bezahlbar sind. Noch.
So sinnfrei und Planwirtschaftsmäßig ist die Verhinderung von Überbau bestehender Netze also gar nicht.
Kommt halt immer darauf an, wie man die Sache betrachtet.
Aus Sicht der Aktionäre ist das sicher ein feuchter Traum, aber aus Sicht der Konsumenten, die das bezahlen müssen, wäre das eine Katastrophe.