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Fehleinschätzungen Podcast


30.05.2017 17:29 - Gestartet von Anatal
Zu einigen Aspekten des Podcasts in Kürze:

1. 128 KBit sollen guten Klang liefern nahe der CD? Kein Tonmann der Welt wird unter 320 KBit gehen. Machen Sie mal das Experiment und versuchen Sie, guten Bass bei 128 Kit und darunter abzubilden und vergleichen Sie mal mit 330 KBit oder besser noch UKW. Dann wünschen Sie sich, die Investitionskosten in DAB+ gespart zu haben...
2. Kein Autofahrer der Welt schaut sich während der Fahrt auf einem relativ kleinen Display eine Stauprognose an. Wenn schon, dann über ein Navi. Und Studiofotos haben wir schon seit Jahren im Webstream, dazu braucht es kein DAB+.
3. Es ist schon ein seltsamer Widerspruch, wenn DAB+ einerseits immer mit "mehr Vielfalt" beworben wird, aber andererseits dann im Vergleich mit dem Internet dann DAB+ für Hörer gut sein soll, die "vielleicht nicht so die Vielfalt wollen" - und daher nicht zum Webradio greifen.
4. Gerade von den Öffentlich-Rechtlichen erwarte ich, die seit Ewigkeiten propagierte Vielfalt auch umzusetzen. Dieses Versprechen wurde aber weder beim seit den 80ern vielgepriesenen Kabelfernsehen umgesetzt (In Berlin z. B. kein BR oder HR), noch wird es bei DAB+ geschehen. Seit dem Ende des AM-Rundfunks ist es vollkommen unmöglich, z. B. den NDR in Süddeutschland zu hören usw. Und dann wird groß getönt, man könne "in der Region, in der man wohnt"...die "Standardprogramme" in DAB+ empfangen? DAFÜR haben wir UKW, dazu braucht man kein DAB+. Wegen ein paar Spartensendern wie einem Gayradio (wurde vor Jahren im SAT-TV versucht und ist mangels Finanzierung eingegangen) und einem Kleinkleckersdorfer Ackerfunk die ganze Radiolandschaft komplett digitalisieren zu wollen und dabei weder (eh nicht existente) Klangverbesserungen noch "Alles-Überall-Empfangbarkeit" garantieren zu können, lässt dieses Vorhaben zum Radio-Witz des 21. Jahrhunderts werden!