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dass D. Trump mal recht hat....


23.10.2016 19:31 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 23.10.2016 19:40
dass D. Trump mal recht hat, hätte ich ihn gar nicht mehr zugetraut. Aber hier hat er ein Argument.

Es ist in der Tat bedenklich, welche Konzentration bei den Medien es in den USA inzwischen gibt. Hier sieht man, dass es nicht "Staatsmedien" bedarf, sondern auch eine weitgehend privatwirtschaftlich "Medienkultur" zu einem breiten "Mainstream" wird.

Da gibts zwar das 1. Amendment der Verfassung und man darf alles sagen, ungestraft unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit, aber in einer Mediengesellschaft wird man dann einfach nicht mehr gehört. Das ist auch eine Möglichkeit ungeliebte Meinungen abzuwürgen und dreht die Meinungsfreiheit ins Gegenteil um. Ist es denn da so verwunderlich, wenn irgend ein Irrer meint, nur wenn er sich und ein paar Unschuldige in die Luft jagt, würde er noch gehört oder könnte so ein Statement setzen?

Zwar sind AT&T und Time-Warner bisher auf verschiedenen Feldern der Industrie tätig gewesen, aber damit wird die Verwertungskette geschlossen: die Produktion der Inhalte (Filmstudios, Fernsehsender) und die Verbreitung (Kabelnetze, Mobilfunk) fällt nun in eine Hand. Das gabs zwar schon vorher z.B. bei Viacom, aber MTV ist nicht CNN.

Man muss sich das mal nur mal hierzulande vorstellen: Telekom, Vodafone oder Telefónica könnten direkt auf die Inhalte einwirken, die sie streamen, durch Kabelnetze leiten oder über Sendemasten ausstrahlen. Wo das immer schon die Sponsoren und Werbekunden konnten wie in den USA, regt das wohl keinen mehr auf, außer offenbar D. Trump, wobei er einen äußerst ungeeigneten Kämpfer für die Meinungsfreiheit darstellt.

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[1] Mister79 antwortet auf wolfbln
23.10.2016 22:15
Vielen Dank...

Ich habe deinen Beitrag auf Computerbase.de geteilt. Ich hoffe es spricht nichts dagegen, sonst lösche ich das wieder. Ich denke nur das dein Beitrag es wert ist...
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[1.1] wolfbln antwortet auf Mister79
24.10.2016 13:47

einmal geändert am 24.10.2016 13:50
Benutzer Mister79 schrieb:
Vielen Dank...

Danke auch Dir, dass Dir mein Beitrag gefallen hat.

Vielleicht noch fairerweise ein kleiner Update. Inzwischen haben sich auch H. Clinton und einige Senatoren in den USA (z.B. B. Sanders) sehr kritisch zur Übernahme geäußert. Das überrascht schon etwas, da Clinton sehr offen von Time-Warner (insbesondere durch CNN) unterstützt wird im ihrem Wahlkampf.

Die Wettbewerbsbehörden werden sich den Deal also genau anschauen. Aber der AT&T-Chef hat die Argumentation schon vorgegeben: "Es wird kein Wettbewerber vom Markt verdrängt, es gibt keine Wettbewerbsbeschränkungen, die durch die Fusion dieser beiden Unternehmen entstehen."

Dadurch wird es praktisch sehr schwer werden für die Behörden den Deal zu blocken. Es ist eben eine andere Situation als 2011 AT&T den Konkurrenten T-Mobile USA kaufen wollte, was damals geblockt wurde. Hier wäre dann ja nur noch ein GSM-basiertes Mobilfunknetz in den USA übrig geblieben - Sprint und Verizon sind CDMA-Anbieter.