Thread
Menü

ISDN-Telefonanlagen...


21.10.2015 00:30 - Gestartet von postb1
...warum wird darauf eigentlich immer wieder herumgeritten?
Wer bitte (ich meine damit Privatanschlüsse) hat grundsätzlich überhaupt ISDN und wer von denen wenigen wird genötigt, eine Telefonanlage zu betreiben?
Da wären mal Statistiken interessant, ich meine, daß im privaten Bereich bislang ein Analogtelefon eher der Standard war.
Wird nun von DSL/Analog auf DSL/VoIP umgestellt, gibts 9 Nummern zur vorhandenen dazu, was zumindest bei der Telekom nicht mehr kostet als der bisherige Analogtelefon/DSL-Anschluss.
Und für IP-Zugänge ist ohnehin ein telefonietauglicher Router gefordert, der hat normalerweise eine Telefonanlage integriert. Und die ist für die allermeisten Fälle im Privatbereich mehr als ausreichend dimensioniert. Zumindest wenn man sich die Daten der hierzulande üblichen Geräte mal ansieht.
Menü
[1] Wireless-Guru antwortet auf postb1
21.10.2015 11:42
Lieber postb1,

ich kenne einige Leute, die so was als Privatperson haben. Die wohnen natürlich nicht in einer Dreizimmerwohnung, wo man sich das Telefon mal eben zuwerfen kann, sondern verwenden Funktionen wie Anrufweitergabe und Türsprechfunktionen. Ich hatte das zwar auch, habe es aber mittlerweile durch ein Asterisk-VOIP-Anlage ersetzt - man muß ja mit der Zeit gehen - aber eben auch die Zeit haben erst mal 250 Seiten Buch zu lesen und fallweise Stunden damit zuzubringen herauszufinden, warum das Teil partout keine Anrufe "vom Amt" annehmen will. Da war die ISDN-Anlage mit bunter Windows-Oberfläche einfacher zu konfigurieren.

Das Hauptproblem sind aber sicher nicht die Privatanwender, sondern kleinere Selbsständige wie Arztpraxen, Rechtsanwälte, Schreinereien, und und und. Das sind alles keine Telco-Spezialisten und viele von denen sind mit kleinen ISDN-Anlagen (bis 10/20 Teilnehmer) bisher gut gefahren. Für diese Leute bedeutet eine Umstellung Kosten und Aufwand - z.B. Neuprogrammierung von Kurzwahlen, zeitweise Unerreichbarkeit, zum Teil andere Bedienabläufe und so weiter. Kan man dagegen einfach den ISDN-Anschluss in einen Router stecken und alles geht wieder, dann ist das dort der bevorzugte Ansatz.

Ich hoffe das beantwortet Deine Frage.

Dein Wireless-Guru
--

Benutzer postb1 schrieb:
...warum wird darauf eigentlich immer wieder herumgeritten? Wer bitte (ich meine damit Privatanschlüsse) hat grundsätzlich überhaupt ISDN und wer von denen wenigen wird genötigt, eine Telefonanlage zu betreiben?
Da wären mal Statistiken interessant, ich meine, daß im privaten Bereich bislang ein Analogtelefon eher der Standard war.
Wird nun von DSL/Analog auf DSL/VoIP umgestellt, gibts 9 Nummern zur vorhandenen dazu, was zumindest bei der Telekom nicht mehr kostet als der bisherige
Analogtelefon/DSL-Anschluss.
Und für IP-Zugänge ist ohnehin ein telefonietauglicher Router gefordert, der hat normalerweise eine Telefonanlage integriert. Und die ist für die allermeisten Fälle im Privatbereich mehr als ausreichend dimensioniert. Zumindest wenn man sich die
Daten der hierzulande üblichen Geräte mal ansieht.
Menü
[1.1] präsidentwixen antwortet auf Wireless-Guru
21.10.2015 12:11
Benutzer Wireless-Guru schrieb:

Das Hauptproblem sind aber sicher nicht die Privatanwender, sondern kleinere Selbsständige wie Arztpraxen, Rechtsanwälte, Schreinereien, und und und. Das sind alles keine
Mithin durchschnittlich alles keine Armen. Du hast Apotheken vergessen.
Telco-Spezialisten und viele von denen sind mit kleinen ISDN-Anlagen (bis 10/20 Teilnehmer) bisher gut gefahren. Für diese Leute bedeutet eine Umstellung Kosten und Aufwand - z.B.
Da kommen mir die Tränen.
Menü
[1.1.1] Wireless-Guru antwortet auf präsidentwixen
22.10.2015 12:05
Toller Beitrag. Du kannst stolz auf Dich sein.
Menü
[1.2] marius1977 antwortet auf Wireless-Guru
21.10.2015 14:15
Benutzer Wireless-Guru schrieb:
> Das Hauptproblem sind aber sicher nicht die Privatanwender,
sondern kleinere Selbsständige wie Arztpraxen, Rechtsanwälte, Schreinereien, und und und. Das sind alles keine Telco-Spezialisten und viele von denen sind mit kleinen ISDN-Anlagen (bis 10/20 Teilnehmer) bisher gut gefahren. Für diese Leute bedeutet eine Umstellung Kosten und Aufwand - z.B. Neuprogrammierung von Kurzwahlen, zeitweise Unerreichbarkeit, zum Teil andere Bedienabläufe und so weiter. Kan man dagegen einfach den ISDN-Anschluss in einen Router stecken und alles geht wieder, dann ist das dort der bevorzugte Ansatz.
In meinem Bekanntenkreis kenne ich einen Allgemeinmediziner der auch eine ISDN-Anlage (Auerswald) an einem Telekom-ISDN-Anlagenanschluss mit 2 S0-Anschlüssen betreibt.
Neulich hat er mit der Telekom telefoniert: Dort hieß es, dass Anlagenanschlüsse grundsätzlich nicht von der IP-Umstellung beim Kunden betroffen sind, sondern alles auf Netzbetreiberseite zukünftig geschieht.
Daher gehe ich davon aus, dass die meisten Geschäftskunden mit reinen Anlagenanschlüssen überhaupt keine Probleme haben werden. Die aktuellen Kündigungen betreffen ja die kleinen Mehrgeräteanschlüsse welche mit DSL gekoppelt sind.
Menü
[2] butzepapa antwortet auf postb1
21.10.2015 12:18
Benutzer postb1 schrieb:
...warum wird darauf eigentlich immer wieder herumgeritten? Wer bitte (ich meine damit Privatanschlüsse) hat grundsätzlich überhaupt ISDN und wer von denen wenigen wird genötigt, eine Telefonanlage zu betreiben?

Vertue dich mal nicht. Kann nur aus meiner Erfahrung an der Front berichten,
da sind etwa 1/3 ISDN As bei Privatkunden. Die meisten haben dann natürlich
eine "HighTec Telefonanlage" sprich ab-Wandler für 4-8 Nebenstellen.

Wobei es bei den meisten auch ein Analog As getan hätte.
Menü
[3] christian_koehler antwortet auf postb1
23.10.2015 07:01

einmal geändert am 23.10.2015 08:28
Gründe:

-Telekom hat in den 90ern ISDN-Endgeräte massiv subventioniert. Auch für Privatkunden.
- Lange Zeit hat die Telekom DSL nur in Verbindung mit ISDN angeboten. Die Kombination mit Analog kam erst später. Die Preisgestaltung hat einen späteres "Downgrade" auch nicht attraktiv gemacht.
- In der Zeit vor DSL war ISDN für Internetzugang deutlich besser als Analog, 64 KBit/s (statt realistischen 40 kbit/s per Modem), Telefon nicht dauerbesetzt, Kanalbündelung möglich. DSL war lange nicht überall verfügbar (und ist es nochimmer nicht).
- Einige Anbieter haben niemals DSL mit Analog angeboten. Beispiel:Versatel im Ruhrgebiet.

Christian

...warum wird darauf eigentlich immer wieder herumgeritten? Wer bitte (ich meine damit Privatanschlüsse) hat grundsätzlich überhaupt ISDN und wer von denen wenigen wird genötigt, eine Telefonanlage zu betreiben?
Da wären mal Statistiken interessant, ich meine, daß im privaten Bereich bislang ein Analogtelefon eher der Standard war.
Menü
[3.1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf christian_koehler
23.10.2015 16:25
Benutzer christian_koehler schrieb:
- Einige Anbieter haben niemals DSL mit Analog angeboten. Beispiel:Versatel im Ruhrgebiet.

Alles richtig. Allerdings trifft das nicht nur auf das Ruhrgebiet zu sondern auf das gesamte eigene Versatel-Verbreitungsgebiet. Auch Anbieter wie Arcor/Vodafone und Alice von HanseNet haben in ganz großen Stil auf ISDN gesetzt. Anlogleitungen hat fast keiner der alternativen Festnetzbetreiber im Angebot gehabt. Noch heute sind viele Bestandskunden in diesen Tarifen. Sich in der Betrachtung allein auf die Telekom zu konzentrieren ist daher arg kurzsichtig. Zumal Versatel und Vodafone fairer Weise versprochen haben, ihre ISDN-Bestandskunden die nächsten Jahre in Ruhe zu lassen und nicht brachial zu nötigen, wie es die Telekom tut.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Vodafone sogar mit alter Technologie auf die neuen Tarifmodelle umstellt. Ab Januar 2016 bekomme ich eine Allnetflat für meinen Anschluss und zahle dafür gleich viel bzw. weniger wie bei der non-ISDN-Konkurrenz.