Benutzer comfreak schrieb:
Eine LetzteMeile-g(!)GmbH, mit Eignerschaft beim Bund wäre eine technologie-neutrale Gesellschaft, deren Ziel nicht die Schaffung von enormen Gewinnen,
Erstmal stellt sich die Frage, ob der Bund damals wirklich eine gGmbH oder nicht doch (wie bei der Telekom auch!) eine "normale" GmbH geschaffen hätte.
sondern das Zur-Vergügungestellen von schnellen Internet-Anschlüssen und Telefondiensten ist.
Egal, ob gGmbH oder GmbH: Das Wort "schnell" wäre in der Satzung dieser 1995 geschaffenen Firma nicht vorgekommen. Das war vor DSL. Und wenn wir dann noch das Pech haben, dass zwei abgehalfterte Politiker als Geschäftsführer der Kabel-GmbH eingesetzt worden sind, dann passiert auf den DSL-Weckruf mehrere Jahre lang genau eines: Nichts!
Denn dies ist ein politisches Ziel und eine politische Organisation,
BER und Elbphilharmonie sind auch politische Ziele, die von städtischen GmbHs errichtet werden. Das heißt jetzt nicht, dass die Privatwirtschaft es stets besser hinkriegt, es gibt da genauso entsetzliche Beispiele von Misswirtschaft. Aber allgemein der Meinung zu sein, dass nur, weil ein hehres Ziel existiert, es der Staat auch hinkriegt, ist m.E. falsch.
Um für den Netzausbau dann Investitionsanreize zu schaffen, böte sich an Mieten für die letzte Meile zu verrechnen, ggf. kurzzeitige Exlusiv-Zugriffe (z.B. "Wir bezahlen hier den Ausbau, wir schließen auf diesen Ports zuerst unsere Kunden an, erst dann die Wettbewerber.") oder Kostenvorteile weiterzugeben (z.B. "Glasfaser ist in Netzstrukturmanagement weniger aufwändig, daher kostet der Ortsteil Kreuzberg nun nur noch die Hälfte der Instandhaltungskosten, diese Vorteile geben wir nach dem von Vodafone finanzierten Ausbau nun auch an diese weiter.").
Was meinen Sie, wer in 95% der Fälle diese Kungelei zu seinen Gunsten entscheidet? Richtig, der Anbieter mit den besten Connections, der Ex-Monopolist.
Und m.E. gehört es angesichts natürlicher Monopole klargestellt, dass Ausbau und Zugang zur letzten Meile nur funktioniert, wenn er diskriminierungsfrei ist.
Hier sind wir uns einig. Wobei ich einem Modell, dass die Anbieter wechselseitig zu regulierten Entgelten zum Zugang verpflichtet, mehr traue, als einer "politischen" Infrastruktur-GmbH.