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teltarif kein Deut besser - 150 Mbps synchron per LTE???


24.02.2015 22:46 - Gestartet von der_inquisitor
einmal geändert am 24.02.2015 22:47
Von der Stiftung Warentest halte ich zwar nichts und der berüchtigte Test von eMail-Anbietern war sicherlich eine Blamage. Die hier vorgetragenen Mängel am LTE-Test empfinde ich allerdings als Haarspalterei und sind teils - um beim haarigen Sinnbild zu bleiben - an den Haaren herbeigezogen.
So ist aus dem Kontext des Tests klar, daß es um "Turbo-Funktechnik" im Bereich von Mobilfunknetzen geht. WLAN dagegen ist eine nomadische Funktechnik, die außerdem in unlizensierten Frequenzbändern funkt, weshalb diese Techniken ohnehin inkommensurabel sind. Mit der vorliegenden Argumentation ließe sich ebenso anführen, daß es auch schnellere Funktechnologien als WLAN gibt, z.B. im Bereich der Richtfunktechnik.
Auch die Beanstandung der Terminologie "Reaktionszeit", ist nicht nachvollziehbar - hierunter etwas anderes als Latenz zu verstehen, zeugt von mangelndem technischen Verständnis. "Reaktion" ist per Definition die Zeitspanne zwischen Aktion und Reaktion und mit Beginn der Übertragung angeforderter Daten liegt nun einmal eine Reaktion vor.
Ebenso schief ist die Argumentation, daß Datentarife sich ohne Sprachdienstunterstützung des Mobilfunknetzbetreibers durch OTT-Dienste durchaus zur Sprachtelefonie nutzen ließen. Auch hier werden Äpfel mit Birnen verglichen, denn erstens wird hier ebenfalls aus dem Kontext klar, daß native Mobilfunktelefonie gemeint ist und zweitens ist diese mit VoIP ebenfalls nicht vergleichbar, da es u.a. an einer Dienstgüte mangelt. Folgt man der hinkenden Logik des Autors, müßte man auch von jedem Pkw behaupten, er verfüge über GPS-Unterstützung, da er eine für Navigationsgeräte bzw. deren Saugnapfhalterung geeignete Frontscheibe aufweist.
Peinlich wird der Artikel dann aber als die Behauptung Vodafones, man biete im Tarif "Vodafone Black" synchrone Bandbreiten mit bis zu 150 Mbps Uplink, ohne Beanstandung wiedergegeben wird, denn mit der von Vodafone aktuell eingesetzten LTE Category 6 sind maximal 50 Mbps im Uplink möglich. Der Autor, der sich hier als ach so großer technischer Experte geriert und spitzfindig zweifelhafte "Unsauberkeiten" moniert, aber offenbar nicht weiß, daß LTE (zumindest bei FDD) asynchrone Bandbreiten aufweist, hat hier augenscheinlich einen größeren faux-pas verwirklicht als die Finanztest-Redaktion.