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Geheimdienst-Mittarbeiter strafbar macht


04.05.2014 18:51 - Gestartet von Noctem
Hat Edward Snowden sich nicht doch Strafbar gemacht ?

Den wie wärs den in Deutschland wen ein BND Mitbarteiter Geheime Unterlagen weiter gibt an eine Zeitung und die Veröffentlicht sie, das wäre dann Geheimnisverrat und somit Strafbar, Hat also die US Regierung recht.
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[1] Buehlmaier antwortet auf Noctem
04.05.2014 19:26
Benutzer Noctem schrieb:
Hat Edward Snowden sich nicht doch Strafbar gemacht ?

Den wie wärs den in Deutschland wen ein BND Mitbarteiter Geheime Unterlagen weiter gibt an eine Zeitung und die Veröffentlicht sie, das wäre dann Geheimnisverrat und somit Strafbar, Hat also die US Regierung recht.

OK, und wenn die Geheimen Unterlagen beweisen, dass der Staat langsam wirkendes Gift ins Trinkwasser kippt um zukünftig weniger Rente zahlen zu müssen?
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[1.1] tosho antwortet auf Buehlmaier
08.05.2014 03:50
Benutzer Buehlmaier schrieb:
Benutzer Noctem schrieb:
Hat Edward Snowden sich nicht doch Strafbar gemacht ?

Den wie wärs den in Deutschland wen ein BND Mitbarteiter Geheime Unterlagen weiter gibt an eine Zeitung und die Veröffentlicht sie, das wäre dann Geheimnisverrat und somit Strafbar, Hat also die US Regierung recht.

OK, und wenn die Geheimen Unterlagen beweisen, dass der Staat langsam wirkendes Gift ins Trinkwasser kippt um zukünftig weniger Rente zahlen zu müssen?

Ein reizender Vergleich :)
Aber der Staat braucht das gar nicht, denn wenn erst einmal das Transatlantische Freihandelsabkommen in Kraft ist werden uns die Amis mit ihren Chlorhähnchen, Genfraß und was sonst noch überfluten. Da wird sich das Rentenproblem dann schon von selbst lösen.

Und genau und das Freihandelsabkommen geht's. Deutschland will auf Teufel komm raus dieses Abkommen. Schon jetzt werden Gesetze, auf die die Amis gereizt reagieren könnten, nicht oder nur noch verwässert verabschiedet, um den Vertragsabschluss nicht zu gefährden.

Wir werden für einen kurzfristig erhofften Gewinn vom Staat an die Amerikaner verkauft, und niemand merkt's. Den Gewinn machen natürlich in Wahrheit nicht wir, sondern nur die Amerikaner. Schon heute werden sogar Drittweltstaaten, die ein ähnliches Knebelabkommen mit den Amerikanern unterschrieben haben, vor geheimen US-Gerichten zu Strafzahlungen in Milliardenhöhe verurteilt, wenn sie nicht "spuren". Schön, dass wir das hier bald auch haben. Da die Amis ja eigentlich außer Iphones und Handfeuerwaffen nichts brauchbares mehr produzieren müssen sie halt sehen, wie sie zukünftig ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Vielleicht sollte ich in die USA auswandern und dann den Bau von Atomkraftwerken in D planen. Wenn mir das nicht erlaubt wird (und davon ist auszugehen) kann ich D wegen entgangener Gewinne auf ein paar Milliarden Schadenersatz verklagen und für den Rest meines Lebens auf Weltreise gehen.

Genau das sieht das Handelsabkommen vor. Wer das unterschreibt müsste eigentlich wegen Hochverrat an die Wand gestellt werden. Mutti und die anderen gekauften Politikdarsteller werden aber begeistert weiter gewählt.

Denk ich an Deutschland in der Nacht, ... ist so aktuell wie schon lange nicht mehr
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[2] Kai Petzke antwortet auf Noctem
04.05.2014 20:18
Benutzer Noctem schrieb:
Hat Edward Snowden sich nicht doch Strafbar gemacht ?

Nach US-Recht hat sich Snowden des Geheimnisverrats strafbar gemacht, das steht außer Zweifel. Die Frage, um die es im Rechtsgutachten geht, ist, ob sich auch deutsche Parlamentarier strafbar machen, wenn sie Snowden befragen. Hier sagt das Gutachten: "Ja, das kann sein". Das ist schon eine ziemliche Ausweitung der bei bisher Agententätigkeit üblichen Regeln. Spionageabwehr - wozu auch die Befragung von Überläufern zählt - galt bisher erstmal nicht per se schon als illegal, sondern nur dann, wenn illegale Methoden (z.B. Folter zur Erpressung von Geständnissen oder gar Mord an der Spionage verdächtigen Personen etc.) benutzt wurden.


Kai
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[2.1] IMHO antwortet auf Kai Petzke
05.05.2014 09:03

einmal geändert am 05.05.2014 09:15
Benutzer Kai Petzke schrieb:

Nach US-Recht hat sich Snowden des Geheimnisverrats strafbar gemacht, das steht außer Zweifel. Die Frage, um die es im Rechtsgutachten geht, ist, ob sich auch deutsche Parlamentarier strafbar machen, wenn sie Snowden befragen....

Das hat schon alles seine Logik. Ein Geheimdienst (der ander Leute Geheimnisse ausspäht) sieht es als Geheimnisverrat, wenn jemand detailiert erzählt, was dieser Geheimdienst so tut. Indem ein Parlamentarier einen Herrn Snowden so befragt, dass dieser noch mehr erzählt, stiftet er ihn zu Geheimnisverrat an. Ergo begeht der Parlamentarier laut Meinung des Gutachters!!! (aus Sicht der NSA/USA) eine Straftat.

Nota bene: Ob es die Sicht des obersten Supreme Court ist, wissen wir nicht. Es ist ein privat beauftragtes Gutachten. Noch fällt das in die Rubrik "Schäuble streut ein Gerücht um das Verhalten der Zuhörer auszutesten"
Jetzt liegt der Ball beim Untersuchungsausschuss, von der Kanzlerin Aufklärung zu verlangen. Der Untersuchungsausschuss muss die Kanzlerin *hüstel* bitten, aufzuklären, ob die Tätigkeit des Untersuchungsausschusses von einem Verbündeten mit Strafe bewehrt wird.

Dass die Mafia "singende" Exmitglieder töten lässt, ist bekannt. Dass Staatsanwälte bei Neapel in den Tod gesprengt wurden, weil sie gegen die Mafia ermittelten, ist leider auch belegt.
Die USA ist da nicht so inhuman, sie bedroht solchen indirekten Geheinisverrat durch einen Ermittler sicher nicht mit dem Tode. Aber in Zeiten illegaler CIA-Flüge und der Verschleppung von Menschen in folternde Drittstaaten, sollte man schon mal laut nachfragen dürfen, wie weit eine "zufällig" gestreute Meinung irgendeiner US-Kanzlei sich mit der Meinung der US-Regierung deckt.

Danach kann man nachdenken, ob man mit so jemandem in einem Militärbündnis stecken will. Bereits rein utilitaristisch-ökonomisch betrachtet ist es schwierig, für solche Entscheidungen eine "wissenschaftliche" Grundlage zu eruieren. In welchem Ausmaß schädigt die US-Regierung durch Wirtschaftsspionage die EU? Wenn die EU insgesamt aus der NATO austritt, wieviele neue Arbeitsplätze entstehen, dadurch, dass die Landesverteidigung durch in der EU produzierte Waffen vollzogen wird? (Wird es jetzt schon? - Na, dann kann es kaum teurer werden, wenn wir unsere europäische Landesverteidigung selbst organisieren)
Wenn dann die EU Software und Telekommunikation abhörsicher produziert wird, könnte das ein sehr erfolgreiches Produkt mit Exportchancen nach Südamerika, Afrika und Asien werden. (Australier und UK werden wohl weiterhin ihr eigenes Volk wechselseitig abhören) Rein utilitaristisch mal so über den Daumen gepeilt, kann ein Austritt aus der NATO unsere Wirtschaft fördern und Arbeitsplätze schaffen.

Bezüglich der Terrorgefahr wäre dann noch zu beachten: Selbst die radikalen Moslems sind nicht böse wenn die EU aus der NATO austritt. Die Terrorgefährdung (sofern sie überhaupt objektiv besteht) hat nichts mit der geographischen Lage der Länder zu tun. Terrorismus hat auch Zusammenhänge, die mit imperialistischem Wirtschaftsverhalten zu tun haben. Die ganzen linken Debatten, sehen die USA und ihre Freihandelsabkommen immer wieder ursächlich darin, dass die übrige Welt hungert. Ein geschickt inszenierter Austritt aus der NATO und die Terrorgefahr konzentriert sich auf die ewig-gestrigen Staaten, die Geheimdiensttätigkeit als ihr Regierungsrecht (?Menschenrecht?) ansehen. Eine Distanzierung gegenüber den USA kann also durchaus ein Reduktion der Terrorgefahr für Europa bewirken.
Das gelingt natürlich nur dann, wenn man GCHQ und Bankenspekulation mit Lebensmitteln nicht in die neue EU hinübernimmt und sich auch von London distanziert.
Ein gleichzeitig aufgelegtes Programm von Mikrokrediten für die "Dritte Welt" könnte Europa mehr Sympathie in der islamischen Welt, sicheren Frieden und eine deutlichere Senkung der Terrorgefahr einbringen als dieser Vasallengehorsam von A.Merkel. Ein solches Verhalten Merkels provoziert Terroristen Deutschland als Verbündeten der Praxis von Guantanamo der CIA-Folterflüge und der Drohne-Bombardierung wahrzunehmen.

Terrorbekämpfung besteht wirklich nicht nur aus kontrollierter Verwaltung von nitrathaltigem Dünger. Terrorbekämpfung besteht auch aus einer glaubwürdigen Außenpolitik, die die islamische Welt nicht provoziert sondern integriert.
Durch Spionage, Drohnen und gezielten Tötungen wird es nie endgültig Ruhe geben. Das hinterlässt immer das Gefühl, die USA seien eine imperialistische Diktatur von Waffenhändlern und Erdöldieben, die gelegentlich den Anführer des immerselben Wirtschaftsprinzips austauschen, die Außenpolitik aber kontinuierlich fortsetzen. Wer bei "gezielten Tötungen" ständig Menschen ohne Gerichtsverhandlung tötet, ist ein Outlaw, kein Rechtsstaat. Von den Wunden die technisch misslungene Tötungen reißen noch ganz zu schweigen.

Damit wären wir noch einen Schritt näher an der bedrückenden Frage worin unterscheiden sich in der Fremdwahrnehmung(!) die USA und die Mafia?

In der Selbstwahrnehmung bezeichnet sich jeder als "ehrenwert", als der "Sicherheit des eigenen Volkes verpflichtet". Dieses Kriterium zählt nun wirklich nicht. Selbst Putin hält sich für was Besonderes (auch jemand der zu lange im Bereich der Spionage und der Wortakrobatik tätig war).
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[2.1.1] garfield antwortet auf IMHO
05.05.2014 13:55
Benutzer IMHO schrieb:
Rein utilitaristisch mal so über den Daumen gepeilt, kann ein Austritt aus der NATO unsere Wirtschaft fördern und Arbeitsplätze schaffen.

Bezüglich der Terrorgefahr wäre dann noch zu beachten: Selbst die radikalen Moslems sind nicht böse wenn die EU aus der NATO austritt. ...
Ein geschickt inszenierter Austritt aus der NATO und die Terrorgefahr konzentriert sich auf die ewig-gestrigen Staaten,

Wie können Sie nur?! Und dann auch noch das Undenkbare denken. Sowas fordert doch bisher nur die pöse LINKE (die sPD in den 90ern zwar auch mal, aber das hat wohl kaum einer mit bekommen - und inzwischen sind die eh von diesem Bazillus "geheilt").
Ich seh' sie schon sich entsetzt bekreuzigen, unsere konservativen Freunde hier....
Bei denen steht dann gleich wieder der Russe vor der Tür - gerade jetzt ;-)
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[2.1.2] tosho antwortet auf IMHO
08.05.2014 04:02
Benutzer IMHO schrieb:

viel...

Schöner Beitrag, auch etwas differenzierter als meiner. Danke dafür.

Die Terrorgefahr in EU (und selbst in den USA) halte ich allerdings für ein aufgemaltes Gespenst, das nicht wirklich existiert. Wie viele islamistische Anschläge hatten wir denn in den letzten Jahren denn so? Ich bestreite, dass das die Entrechtung und Überwachung von Milliarden Menschen auf diesem Planeten rechtfertigt. Es geht einzig und allein um die Ausbeutung der gesamten Menschheit durch eine Handvoll finanziell unfassbar reicher und moralisch bettelarmer Menschen.