Thread
Menü

Rostock und Greifswald = Osten???


05.05.2014 14:26 - Gestartet von MrRob
Liebe Redaktion. Es wäre schön, wenn wir ihr mal einen Blick auf die eingefügte Karte werft, wo die Städte Rostock und Greifswald liegen. Ihr ordnet sie dem Osten zu, obwohl es kaum nördlichere Regionen in Deutschland gibt. Bitte korrigiert es.

Rostock und Greifswald liegen sogar beim Regionalfernsehen im NDR, also liebes Teltarif-Team, ordnet eure Geographiekenntnisse!
Menü
[1] fabian4711 antwortet auf MrRob
05.05.2014 22:12

einmal geändert am 05.05.2014 22:14
Wir denken halt historisch bedingt vor allem in Ost-West. Ich komme auch aus dem "Westen", obwohl West-Berlin ganz schön weit im Osten Deutschlands liegt. :-)
Mir würde es niemals über die Lippen gehen, dass ich aus Ostdeutschland komme.

Grundsätzlich hast du natürlich recht. ;-)

Benutzer MrRob schrieb:
Liebe Redaktion. Es wäre schön, wenn wir ihr mal einen Blick auf die eingefügte Karte werft, wo die Städte Rostock und Greifswald liegen. Ihr ordnet sie dem Osten zu, obwohl es kaum nördlichere Regionen in Deutschland gibt. Bitte korrigiert es.

Rostock und Greifswald liegen sogar beim Regionalfernsehen im NDR, also liebes Teltarif-Team, ordnet eure
Geographiekenntnisse!
Menü
[1.1] MrRob antwortet auf fabian4711
05.05.2014 23:03

Wir denken halt historisch bedingt vor allem in Ost-West.

Da bin ich aber froh, dass meine Großeltern, beide Ende 80, nicht so historisch denken wie du. Sonst lägen Teile Russlands und Polens und Tschechiens nämlich immer noch in "Ostdeutschland" (bzw. der Ostmark).

Knapp 25 Jahre nach der Wiedervreinigung sollte man sich langsam mal auf die aktuelle Geografie beziehen und nicht immer noch in Zeiten des "Eisernen Vorhangs" leben...
Und damit sollte man auch auf einer Plattform wie dieser beginnen.

Unsere Azubis in der Firma können nur den Kopf schütteln, welch verdrehte geografische Angaben "die Alten" machen. Für sie sind Rostock und Greifswald an der Ostsee genauso Norden wie Flensburg und Kiel. Und wenn sich das nun wirklich viel weiter südlich gelegene Hannover zu Norddeutschland zählt, dann muss man darüber beii HRO und HGW gar nicht erst diskutieren.
Menü
[1.1.1] fabian4711 antwortet auf MrRob
06.05.2014 00:11
Fachlich hast du natürlich völlig recht. Ich wollte nur sagen wie solche Angaben zustande kommen.

Es ist halt nur immer noch bei vielen recht tief verwurzelt und wenn ich Städte der ehemaligen DDR höre, dann denke ich halt auch heute noch zuerst an "Osten". Für mich liegen die zuerst einmal alle im Osten. Gänzlich falsch ist dies ja auch nicht und die Angabe von Himmelsrichtungen sind eh immer relativ zum Standpunkt. Die tatsächliche geographische Lage ist mir durchaus bewusst.

Im "Westen" mache ich übrigens automatisch doch eine genauere Unterteilung. Bei "Norddeutschland" denke ich vor allem an Niedersachsen und Schleswig-Holstein, aber nicht an MeckPomm. Und bei München würde ich auch sagen, dass das in Süddeutschland liegt und nicht im "Westen", was ja in etwa vergleichbar wäre. Klingt komisch, ist aber so. :-)

Ich muss mal die Ossis unter meinen Freunden fragen, ob das bei denen genau umgekehrt ist ...
Menü
[1.1.1.1] MrRob antwortet auf fabian4711
06.05.2014 09:12

Im "Westen" mache ich übrigens automatisch doch eine genauere Unterteilung. Bei "Norddeutschland" denke ich vor allem an Niedersachsen und Schleswig-Holstein, aber nicht an MeckPomm.

Hm, das gibt mir schon ziemlich zu denken, dass bei Leuten in deinem Alter solch ein über 24 Jahre altes Deutschlandmodell existiert.
Besonders wundert mich, dass du bei Norddeutschland an S-H und Niedersachsen, aber nicht an Meck-Pomm denkst, dem Land mit der längsten Ostseeküste und der größten Insel Deutschlands.

Ich denke, dass es solange es noch die Generation gibt, die Deutschland so seltsam einteilt (den Westen in Nord, Westen, Süden) aber die Ex-DDR komplett als Osten bezeichnet, noch die Einteilung der Menschen in Wessis und Ossis existiert.
Schon erstaunlich, dass ein Berliner sich nicht in erster Linie als Berliner sondern als Wessi sieht. Du scheinst extrem viel Wert darauf zu legen, dass du vor über 25 Jahren im amerikanischen Sektor Berlins groß geworden bist. Man definiert seine Herkunft also über das politische System, dass sich bereits vor 24 Jahren überholt war.

Da Gute aber ist, in 1-2 Generationen verschwinden wir und die nachfolgenden Generationen sind dann frei von diesen überkommenen Regionseinteilungen. Die werden auf die Deutschlandkarte gucken und das oberste Viertel in Norden, das unterste in Süden, das linke Viertel in Westen und das rechte Viertel in Osten einteilen, rein geografisch, nicht politisch und historisch.
Menü
[1.1.1.1.1] huso antwortet auf MrRob
06.05.2014 12:28

einmal geändert am 06.05.2014 12:31
Benutzer MrRob schrieb:
Hm, das gibt mir schon ziemlich zu denken, dass bei Leuten in deinem Alter solch ein über 24 Jahre altes Deutschlandmodell existiert.
Es wurde in der Schule im Geschichtsunterricht auch lange lange nach der Wiedervereinigung noch ein veraltetes gelhert, mit dem bösen Osten (alles eins) und dem lieben Westen (so viel tolles Verschiedenes). Halbherzig eingeschoben wurde dann die Wiedervereinigung, neue Atlanten ausgeteilt, kurz die Länder mit ihren Landeshauptstädten auswendig gelernt und das wars.
Die Amerikaner werden vermutlich heute noch als die Heilsbringer dargestellt, die vielen Hundertausend Toten im Zuge der Operation Condor, Unterstützung von Terrorregimen und Terroristen immer wenn es ihnen gerade passt - kein Thema im Geschichts- oder Politikunterricht.
Ich war ja geradezu desillusioniert als mein wunderbar schwarz-weiß gezeichnetes Bild aus dem Schulunterricht immer mehr demontiert wurde beim Abgleich mit der Realität.

Besonders wundert mich, dass du bei Norddeutschland an S-H und Niedersachsen, aber nicht an Meck-Pomm denkst, dem Land mit der längsten Ostseeküste und der größten Insel Deutschlands.

Ich denke, dass es solange es noch die Generation gibt, die Deutschland so seltsam einteilt (den Westen in Nord, Westen, Süden) aber die Ex-DDR komplett als Osten bezeichnet, noch die Einteilung der Menschen in Wessis und Ossis existiert.
Ich sehe es genau so.

Schon erstaunlich, dass ein Berliner sich nicht in erster Linie als Berliner sondern als Wessi sieht. Du scheinst extrem viel Wert darauf zu legen, dass du vor über 25 Jahren im amerikanischen Sektor Berlins groß geworden bist. Man definiert seine Herkunft also über das politische System, dass sich bereits vor 24 Jahren überholt war.
Beide Systeme waren, sind und bleiben vermutlich schreklich.
Ich denke die Gleichmacherei ist weder bei Ossi, noch bei Wessi im Kopf vollständig verdaut.

Da Gute aber ist, in 1-2 Generationen verschwinden wir und die nachfolgenden Generationen sind dann frei von diesen überkommenen Regionseinteilungen. Die werden auf die Deutschlandkarte gucken und das oberste Viertel in Norden, das unterste in Süden, das linke Viertel in Westen und das rechte Viertel in Osten einteilen, rein geografisch, nicht politisch und historisch.
Es wird sich aber weiterhin gefragt werden, warum mache Regionen so sind, wie sie sind. Also, warum im Ruhrpott alles runtergekommen ist. Warum im Gebiet der ehem. DDR so wenig entwickelt ist (was ja auch ein Gutes hat).
Menü
[1.1.1.1.2] fabian4711 antwortet auf MrRob
02.10.2014 19:02
Benutzer MrRob schrieb:

Hm, das gibt mir schon ziemlich zu denken, dass bei Leuten in deinem Alter solch ein über 24 Jahre altes Deutschlandmodell existiert.

Ich habe gerade einen interessanten Artikel in der "ZEIT" entdeckt:
http://www.zeit.de/feature/mauerfall-das-geteilte-land

Als ich diesen gelesen habe, musste ich wieder an diese Diskussion hier denken. Vielleicht werden einem "West-Berlinern" diese nach wie vor vorhandenen Unterschiede zwischen Ost und West auch nur besonders bewusst, weil wir Tag für Tag direkt mit den Unterschieden konfrontiert werden. Ein Großteil des Sprachgebrauchs eines West-Berliners hat mehr mit dem der alten Bundesländer als mit dem der Ost-Berliner gemein. Man merkt auch heute noch oft nach wenigen Sätzen, ob man mit einem Ost- oder West-Berliner spricht.

Im Übrigen finde ich diese Unterschiede einfach nur interessant und betrachte diese völlig wertfrei. Ich habe gute Freunde hüben wie drüben.
Menü
[1.2] sim4k antwortet auf fabian4711
06.05.2014 10:02
Gerade über das Aufrechterhalten solcher Kategorien in News-Artikel sollte man sich als Redaktion Gedanken machen, ich bin auch für eine Korrektur. Ich bin übrigens Hamburger und natürlich liegen Greifswald und Rostock in Norddeutschland. Jeder, der schon mal dort war, wird dies bestätigen können. Wismar und Zwickau sind einander übrigens so ähnlich wie Flensburg und Regensburg. Ich empfehle dem Autor eine Reise durch Deutschland zu unternehmen. Nach Besuch einiger Ostseebäder und des Erzgebirges wird sich eine simple Ost/West Aufteilung nicht mehr halten lassen :D

Benutzer fabian4711 schrieb:
Wir denken halt historisch bedingt vor allem in Ost-West. Ich komme auch aus dem "Westen", obwohl West-Berlin ganz schön weit im Osten Deutschlands liegt. :-)
Mir würde es niemals über die Lippen gehen, dass ich aus Ostdeutschland komme.

Grundsätzlich hast du natürlich recht. ;-)

Benutzer MrRob schrieb:
Liebe Redaktion. Es wäre schön, wenn wir ihr mal einen Blick auf die eingefügte Karte werft, wo die Städte Rostock und Greifswald liegen. Ihr ordnet sie dem Osten zu, obwohl es kaum nördlichere Regionen in Deutschland gibt. Bitte korrigiert es.

Rostock und Greifswald liegen sogar beim Regionalfernsehen im NDR, also liebes Teltarif-Team, ordnet eure
Geographiekenntnisse!
Menü
[2] klappehalten antwortet auf MrRob
07.05.2014 16:28
Benutzer MrRob schrieb:
Liebe Redaktion. Es wäre schön, wenn wir ihr mal einen Blick auf die eingefügte Karte werft, wo die Städte Rostock und Greifswald liegen. Ihr ordnet sie dem Osten zu, obwohl es kaum nördlichere Regionen in Deutschland gibt. Bitte korrigiert es.

Viel weiter östlich als Greifswald geht aber auch nicht mehr ;)
Menü
[2.1] MrRob antwortet auf klappehalten
07.05.2014 16:31

Viel weiter östlich als Greifswald geht aber auch nicht mehr ;)

Klar, wenn man ein Land ausschließlich in Ost und West einteilt, dann liegt Greifswald im Osten. Wenn man aber explizit darauf hinweist, dass es im Süden einige LTE-Netze gibt, im Norden keinen einzigen, dann gehört Greifswald ganz klar in den Norden.

Weil man sonst nur den Nordwesten zum Norden zählt und den Nordosten nicht. Das wäre doch unsinnig.
Menü
[2.1.1] xxx0815 antwortet auf MrRob
08.05.2014 11:26
Wenn man geographietechnisch bewandert ist, muss man einfach über die Aussage "während der Norden Deutschlands noch komplett fehlt" stolpern und kann nur den Kopf schütteln.
Im Übrigen ist nach dieser Karte Chemnitz wesentlich umfangreicher mit E-Plus-LTE abgedeckt als das im Text erwähnte Leipzig. Aber was will man von einem bekennenden "Wessi" schon erwarten, dass er mit Chemnitz was anfangen kann. Alles Provinz, das kann man schon mal zu Leipzig dazuzählen. Viel mehr außer Leipzig und Dresden kriegt man als Oststädte ja nicht zusammen. Erstaunlich, dass sich wenigstens die Mühe gemacht wurde, den roten Fleck "oben rechts" als Greifswald zu identifizieren. (Was man wie gesagt als norddeutsch einstufen sollte, wenn man wie in diesem Fall nicht nur nach Ost und West differenziert.)

Und jetzt noch mal zum eigentlichen Thema:
Interessant ist, dass E-Plus laut der Karte fast noch keine der einwohnerstärksten deutschen Städte mit LTE versorgt. Da sind Berlin, Leipzig, Nürnberg und Wuppertal tatsächlich Ausnahmen.
Menü
[2.1.1.1] MrRob antwortet auf xxx0815
08.05.2014 12:12

Wenn man geographietechnisch bewandert ist, muss man einfach über die Aussage "während der Norden Deutschlands noch komplett fehlt" stolpern und kann nur den Kopf schütteln.

Mich nervt es hier auch jedes Mal, dass die Teltarif-Redaktion absichtlich alles was bis 1989 DDR war grundsätzlich als "Osten" bezeichnet. Das ist fast ein viertel Jahrhundert nach der Wiedervereinigung einfach nur peinlich.
Teltarif sieht den Norden nur im Nordwesten. Der Nordosten wird nicht zum Norden gezählt. Die Insel Rügen liegt also nicht im Norden sondern im Osten....
Typisch Altredakteure aus dem Westen, die dem überkommenen Klischee mal wieder mehr als gerecht werden.

(sie sind aber auch völlig beratungsresstent. ich hatte eine Mail an die Redaktion geschrieben und lediglich einen Teilsatz als Antwort erhalten, völlig ohne Anrede und Gruß, sehr stümperhaft)

Menü
[2.1.1.1.1] arndt1972 antwortet auf MrRob
18.06.2014 14:31
Also ich finde die ganze Diskussion ziemlich lächerlich und unnötig. Wenn wir europäisch denken würden wäre beides falsch...
Alles also eine Frage der Definition und persönlichen Denke.
Aber, und das sage ich als alter (West-)Berliner (der sich übrigens niemals als Wessi, sondern immer als Berliner bezeichnen würde): ich behaupte das Klischeedenken kommt viel mehr aus dem Osten als umgekehrt und wird dort doch immer mehr gefördert und gelebt. Oder hat schon mal jemand eine Westparty gesehen oder gesehen eine "Westalgie-Party" gefeiert oder mit alten Westutensilien gefeiert (im Osten gibt es Party, da wird aufgefordert mit FDJ-Hemden zu kommen)?! Das gibt es wirklich NUR im Osten. Und wenn sich Leute wie eine Melanie Müller hinstellen und sagen Ossis haben es mehr drauf, ist das normal. Hat das jemand schon einem von einem alten Wessi "Promi" gehört?! Der wäre sofort weg von der Bildfläche...
Ich will jetzt keine Ost-West-Diskussion anfangen, aber wenn man so diskutieren will, sollte man erst einmal bei den richtigen Leuten anfangen.
Menü
[2.1.1.1.1.1] MrRob antwortet auf arndt1972
18.06.2014 14:51
das Klischeedenken kommt viel
mehr aus dem Osten als umgekehrt und wird dort doch immer mehr gefördert und gelebt. Oder hat schon mal jemand eine Westparty gesehen oder gesehen eine "Westalgie-Party" gefeiert oder mit alten Westutensilien gefeiert

Du scheinst nicht begriffen zu haben, woran das liegt:
Die DDR und ihre Traditionen sind nunmal Geschichte, die sind vergangen. Deshalb kann man heutzutage eine Ostalgieparty feiern, weil es Nostalgie ist. Etwas vergangenes für kurze Zeit wiederbeleben. Weil es kurios und andersartig ist.
Deshalb gibt es keine Westalgieparty, weil die westdeutschen Prinzipien Alltag sind und noch heute gelebt werden. Deshalb ist es nicht wert, ein Thema draus zu machen.

Man feiert ja auch erst "Mittelalterfeste" seit das Mittelalter vorbei ist. Man hätte es niemals im Mittelalter gefeiert.
Und genauso hätte man eine Ostalgie-Party nie zu DDR-Zeiten gefeiert.

Das hat also nichts mit dümmlichem Ossidasein zu tun ("haben nichts aus ihrer Geschichte gelernt") sondern einfach mit Vergangenheit und Gegenwart. In der Gegenwart denkt man gern mal an vergangene Zeiten zurück und macht daraus ein Partythema. Hierin steckt also keinerlei Wertschätzung oder Abneigung. Es ist etwas Neutrales.


Menü
[2.1.1.1.1.1.1] arndt1972 antwortet auf MrRob
18.06.2014 15:01
Das hat also nichts mit dümmlichem Ossidasein zu tun ("haben nichts aus ihrer Geschichte gelernt") sondern einfach mit Vergangenheit und Gegenwart. In der Gegenwart denkt man gern mal an vergangene Zeiten zurück und macht daraus ein Partythema. Hierin steckt also keinerlei Wertschätzung oder Abneigung. Es ist etwas Neutrales.

Nee, ist klar...
Das was man früher verteufelt hat (Muckefuck, Club-Cola etc), ist heute up to date und wenn man sagt, daß alle in Hemden der staatlichen Jugendorganisation FDJ kommen sollen, dann ist das auch alles neutral und super.
Mal eine Gegenfrage: was würdest Du sagen, wenn man das heute mit HJ-Uniformen (die zum Glück und richtigerweise verboten sind) machen würde?!
Es hat übrigens ncihts mit Abneigung zu tun, sondern im Gegenteil mit falscher Verherrlichung! Und ich bin keiner derjenigen der sagt, im Osten wahr alles schlecht. Ganz im Gegenteil, manches hätte dem Westen gut getan...
Menü
[2.1.1.1.1.1.1.1] MrRob antwortet auf arndt1972
18.06.2014 15:15

wenn man sagt, daß alle in Hemden der
staatlichen Jugendorganisation FDJ kommen sollen, dann ist das auch alles neutral und super.
Mal eine Gegenfrage: was würdest Du sagen, wenn man das heute mit HJ-Uniformen (die zum Glück und richtigerweise verboten sind) machen würde?!

Dieser Vergleich ist gerade zu grotesk. Die DDR mit dem 3. Reich zu vergleichen zeigt, wie wenig man in Westdeutschland und Westberlin über die DDR im Unterricht gelernt hat - oder wie erfolgreich die Propaganda gewesen ist...
Im 3. Reich wurden millionen Menschen grundlos hingerichtet und ermordet. Das ist in der DDR nicht geschehen. Ich bin in der DDR groß geworden, aus mir ist ein vernünftiger Mensch geworden, ich habe etwas Anständiges gelernt und gehe meiner Arbeit nach. Ich habe eine schöne Kindheit gehabt, an die ich mich gern zurück erinnere. das hat nichts mit speziellen DDR-Zuständen zu tun gehabt, es hat einfach etwas mit Geborgenheit zu tun, die einem das Elternhaus gab und mit einem Freundeskreis, der zu einem gehalten hat.
Ich empfinde es es maßlos falsch, wenn man 3. Reich und DDR in einen Topf wirft. Was mich penetrant nervt ist, dass Westdeutsche und Westberliner es nicht ertragen, dass jemand aus der DDR sagt, dass er als Kind oder Jugendlicher glücklich war. Glück hängt nur sehr wenig damit zusammen, in welchem Witschaftssystem man lebt.
Daher ist es doch wohl erlaubt, sich gern an die DDR erinnern zu dürfen und sich auch an manche Unzulänglichkeiten in Form von Verkleidung oder Partynamen lustig zu machen. Es ist ein Jux und zugleich ein Teil des Lebens vieler Ostdeutscher gewesen.
Sprecht un shier also nicht unsere Vergangenheit ab, wenn wir an sie erinnern. Wir kritisieren EUCH im Westen damit nicht. Die DDR-Vergangenheit war und ist Teil unseres Lebens gewesen.
- Fühlt euch und euer Wirtschaftssystem nicht immer gleich an den Pranger gestellt, nur weil ein paar Ossis eine Ostalgieparty feiern. So viel Selbstbewusstsein solltet ihr haben!


Es hat übrigens ncihts mit Abneigung zu tun, sondern im
Gegenteil mit falscher Verherrlichung!
Menü
[2.1.1.1.1.1.1.1.1] arndt1972 antwortet auf MrRob
18.06.2014 15:35
Benutzer MrRob schrieb:

wenn man sagt, daß alle in Hemden der
staatlichen Jugendorganisation FDJ kommen sollen, dann ist das auch alles neutral und super.
Mal eine Gegenfrage: was würdest Du sagen, wenn man das heute mit HJ-Uniformen (die zum Glück und richtigerweise verboten sind) machen würde?!

Dieser Vergleich ist gerade zu grotesk. Die DDR mit dem 3. Reich zu vergleichen zeigt, wie wenig man in Westdeutschland und Westberlin über die DDR im Unterricht gelernt hat - oder wie erfolgreich die Propaganda gewesen ist...

Sorry, damit stellst Du Dich gerade genau auf die Stufe (Stichwort Propaganda). Die DDR hatte sehr vieles mit dem 3 Reich gemein. Andersdenkende wurden mit allen Mitteln bekämpft, wenn auch mit wesentlich weniger Toten in der DDR.

Im 3. Reich wurden millionen Menschen grundlos hingerichtet und ermordet. Das ist in der DDR nicht geschehen.

Nicht Millionen, aber auch genug. Ja, es gab auch grundlose Todesstrafen (allerdings gescha dieses mehr in den 50er und 60er Jahren. Danach waren es eher Morde an der Grenze oder durch die Stasi...

Ich empfinde es es maßlos falsch, wenn man 3. Reich und DDR in einen Topf wirft.

Das System war in vielem sehr, sehr ähnlich, beides waren Unrechtstaaten und Diktaturen. Auch wenn die Auswirkungen beim zweiten Staat deutlich geringer waren.

Was mich penetrant nervt ist, dass
Westdeutsche und Westberliner es nicht ertragen, dass jemand aus der DDR sagt, dass er als Kind oder Jugendlicher glücklich war. Glück hängt nur sehr wenig damit zusammen, in welchem Witschaftssystem man lebt.

Das bestreitet keiner auch nur mit einem Wort. Natürlich konnte man in der DDR auch sehr glücklich leben und die persönliche Erziheung der Eötern ist oftmals unabhängig vom System! Ich habe deshlab auch ausdrücklich betont, daß nicht alles schlecht und vieles besser war als im Westen. Du mußt schon genau lesen und nicht das rauspicken was du magst...


Daher ist es doch wohl erlaubt, sich gern an die DDR erinnern zu dürfen und sich auch an manche Unzulänglichkeiten in Form von Verkleidung oder Partynamen lustig zu machen.

Verkleidungen ja, die Organsitaionen der Schergen dafür zu benutzen ist einfach dumm. Und ganz ehrlich: der grundlegende Unterscheid der HJ und der FDJ war lediglich die Farbe der Hemden. Der Sinn der Organisation Jugendliche im Sinne des Staates zu erziehen und zu formen war identisch!
Du hattest in der DDR bereits massive Probleme, wenn Du Dich geweigert hast, in die FDJ einzutreten und Du willst mir jetzt erzählen das sei lustig?!

Es ist ein
Jux und zugleich ein Teil des Lebens vieler Ostdeutscher gewesen.
Sprecht un shier also nicht unsere Vergangenheit ab, wenn wir an sie erinnern.

Das tut kein Mensch und das soll man auch gerne IM VERNÜNFTIGEN RAHMEN tun, aber dann sollte man auch so selbstbewußt sein und sich nicht gleich beleidigt fühlen, wenn man auch in manchen Punkten gerechfertigt Kritik übt und MeckPomm als Osten bezeichnet. Das ist genauso Vergangenheit mit der viele groß geworden sind.

Wir kritisieren EUCH im Westen damit nicht.
Die DDR-Vergangenheit war und ist Teil unseres Lebens gewesen.
- Fühlt euch und euer Wirtschaftssystem nicht immer gleich an den Pranger gestellt, nur weil ein paar Ossis eine Ostalgieparty feiern. So viel Selbstbewusstsein solltet ihr haben!

Das Selbstbewußtsein sollte eher manchen Ossis fehlen, die sofort wie Du an die Decke sprengen, wenn man Tatsachen beim Namen nennt und die einfach nicht einsehen wollen, daß das 3 Riech und die DDR sehr viel verbindet, wofür aber kein durchschnittlicher Bürger etwas konnte. Das ist halt so in einer Diktatur und Andersdenken konnte tötlich sein.
Menü
[2.1.1.1.1.1.1.1.1.1] MrRob antwortet auf arndt1972
18.06.2014 15:54
Ich glaube die Diskussion an dieser Stelle führt zu nichts,
Ich bin anscheinend nicht in der Lage, einem Westberliner darzustellen, warum es legitim ist, dass man Ostalgiepartys feiert und auch Verkleidungen aus der DDR-Zeit dazu verwendet. - Weil es ein Teil des Lebens vieler Menschen im Osten war.

Wäre die Wende anders herum erfolgt, dann wären viele Westdeutsche (& Westberliner) genau an den gleichen Ritualen interessiert und würden Marsriegel-kauend mit CocaCola im Arm und Starbucks-Kaffee schlürfend auf Nostalgiepartys herumhängen. - Und wahrscheinlich würden wir alte Ossis genau das auch total blamabel finden.

Siehst du, wie austauschbar deine Kritik ist?

Der Vorteil ist jedoch zugegebenermaßen, dass wir Ostalgiepartys offizielle feiern dürfen (Prinz Harry trägt sogar SS-Uniformen bei Partys); umgekehrt dürftet ihr Wessis in einer umgekehrten Revolution wahrscheinlich nicht eure Westalgiepartys feiern. Also sei froh, dass es so gekommen ist, wie es ist und lass uns unseren Spaß. Sei nicht so miesepetrig!

Wir regen uns ja auch nicht darüber auf, dass im goldenen, demokratischen Westen in den 50-70er Jahren Alt-N-A-Z-I-S Minister- und Bundespräsidenten sowie Richter waren, dass der Homoparagraph (Knast für Schwule) im Westen direkt aus dem Dritten Reich übernommen wurde und erst 1994 (!!!) abgeschafft wurde, während es im Osten längst der Fall war. Dass Frauen in der DDR von Anfang an gearbeitet haben und in Führungspositionen standen, während sie im Westen am Herd versauerten und bei einer Kontoeröffnung das Einverständnis ihres Ehemanns benötigten. - Und sich jetzt wundern, dass die ostdeutschen Frauenrenten höher ausfallen als im Westen (die einen haben 45 Jahre gearbeitet und die anderen verweilten 45 Jahre zuhause).
Menü
[2.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1] arndt1972 antwortet auf MrRob
19.06.2014 09:15
Benutzer MrRob schrieb:
Ich glaube die Diskussion an dieser Stelle führt zu nichts, Ich bin anscheinend nicht in der Lage, einem Westberliner darzustellen, warum es legitim ist, dass man Ostalgiepartys feiert und auch Verkleidungen aus der DDR-Zeit dazu verwendet.
- Weil es ein Teil des Lebens vieler Menschen im Osten war.

Macht Partys wie ihr wollt, ich habe NULL Problem damit.
Ein Problem habe ich nur damit, wenn man heute versucht vieles schön zu reden ("Man kann die DDR nicht mit dem 3. Reich vergleichen"), zu verharmlosen und meint mit Hemden von sehr fragwürdigen Organisationen, die nur dazu dienten die Bürger in die "richtige Richtung" zu formen, rumzulaufen.
Ich glaube sogar, daß Menschen in der DDR in vielen Bereichen glücklicher waren, trotzdem sollte man nicht vergessen, daß dort sehr vieles nicht paßte. Nur weil ich meine Vergangenheit in manchen Punkten kritisch beäuge, heißt es ja nicht, daß ich sie verfluche.
Und Grundaussage meines Postings war ja der Vorwurf, daß hier einige in alten Strukturen denken und da habe ich lediglich gesagt, daß das im ehemaligen Osten weiter verbreitet ist.

Menü
[2.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1] salatsocke antwortet auf arndt1972
26.06.2014 16:53
Also eine sozialkritisch & politisch/geographische Diskussion in nem Forum rund um TELEFONTARIFE??? Made my day.... Ernsthaft herrlich xD