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payBox sicher?


16.05.2001 09:27 - Gestartet von gerdme
Hallo,

ich habe mich kürzlich mal eingehend mit paybox beschäftigt und mir FAQ und AGB reingezogen. Eine Frage bleibt unbeantwortet:

Ich verkaufe ein Teil, der Käufer nimmt eine Transaktion per paybox vor, ich fordere den Betrag ab, paybox veranlasst die Überweisung vom Konto des Käufers. Soweit, so gut.

Das Konto des Verkäufers ist aber nicht gedeckt, oder er widerruft die Abbuchung. Was dann? Wird der Betrag trotzdem auf meinem Konto unwiderruflich gutgeschrieben, oder muss ich zur Sicherheit warten, bis der Betrag TATSÄCHLICH auf meinem Konto gutgeschrieben wurde?

Hier die 'Antwort' von paybox:

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vielen Dank für Ihr Interesse an der paybox.

Paybox arbeitet mit dem allseit üblichen Lastschriftverfahren. Wie bei allen Banküberweisungen auch hat jeder Zahler das Recht bis zu einer bestimmten Frist Widerspruch gegen die Lastschrift zu erheben.

Sollte die entsprechende Lastschrift von der Bank des Zahlenden nicht eingelöst werden, z.B. mangels Deckung oder Widerspruch des Kunden, so wird die paybox mit von ihr zu beauftragenden Inkassounternehmen geeignete Maßnahmen zur Beitreibung des Transaktionsbetrages einleiten. paybox behält sich in Einzelfällen jedoch das Recht vor, eventuelle Rücklastschriften dem Zahlungsempfänger wieder zu belasten. In diesem Fall besteht jedoch weiterhin ein Zahlungsanspruch des Zahlungsempfängers gegenüber dem Schuldner.

Es liegt also in Ihrem Ermessen und einer Absprache mit dem Käufer, wann Sie die Ware versenden wollen.
Die Risiken liegen genauso hoch oder niedrig wie bei allen anderen Lastschriftverfahren oder Überweisungen auch.
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Die Frage bleibt: Bekomme ich mein Geld, wenn ja, WANN? - paybox lässt sich jedenfalls alle Hintertüren offen.
Meiner Meinung nach ist es sowohl mit der hochgepriesenen Sicherheit, als auch mit der Schnelligkeit bei paybox nicht so doll bestellt! Letzteres wäre ja gerade bezüglich der Auktionen interessant. Wenn ich aber am Ende zur Sicherheit doch warten muss, bis das Geld des Ersteigerers auf meinem Konto landet, bis ich das Paket raus schicke, dann kann ich mir paybox sparen. Da die Transaktion noch über eine Zwischenbank läuft, dauert es am Ende noch länger.
Ich glaube im Grunde ja auch an das Gute im Menschen, habe aber im Zusammenhang mit eBay-Auktionen schon den einen oder anderen Betrugsversuch über mich ergehen lassen müssen - Anfangs musste ich auch schon mal Verluste einstecken.

Nun wirbt eBay mit einer paybox-Zusammenarbeit, die Interessenten an meinen Artikeln sprechen mich auf paybox an, ich kann aber nur ablehnen und muss auf die bestehenden, sicheren (und leider auch längeren) Geld-Transfer-Verfahren verweisen.

Was meint Ihr dazu?

MfG, Gerd
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[1] ray81 antwortet auf gerdme
16.05.2001 09:44
Die Sicherheit bezieht sich nur auf die Transaktion und nicht darauf, ob das Konto gedeckt oder ob der andere Willens ist zu bezahlen. Es handelt sich hier nur um eine Variante der Lastschrift. Es ist natürlich besser, wenn der Käufer den Betrag überweist, dieser ist nämlich nur sehr schwer oder auch gar nicht zurück zu bekommen.
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[2] fb antwortet auf gerdme
16.05.2001 10:15
Benutzer gerdme schrieb:

ich habe mich kürzlich mal eingehend mit paybox beschäftigt und mir FAQ und AGB reingezogen. Eine Frage bleibt unbeantwortet [...]

Paybox sagt es doch selbst: Wenn der Zahler nach erfolgter Authorisierung das Geld zurückbucht, behält paybox sich das Recht vor, sich das Geld vom Zahlungsempfänger zurückzuholen. Sagt doch schon alles: Das Risiko liegt weiterhin voll beim Zahlungsempfänger, auch nachdem die Authorisierung erfolgt ist.

Das macht paybox meiner Meinung nach völlig ungeeignet für Onlineauktionen, ich wundere mich eigentlich, das ebay das Verfahren so stark bewirbt, scheinbar zahlt paybox gut für die Werbung.

Ich weiß zwar nicht, wie die AGB für Händler aussehen, aber wenn diese ähnliche Klauseln enthalten, ist das mit Sicherheit auch der Grund, warum noch so wenige Händler paybox unterstützen.

Die Risiken liegen genauso hoch oder niedrig wie bei allen anderen Lastschriftverfahren oder Überweisungen auch.

Das mit dem Risiko bei Überweisungen ist Blödsinn. Eine Überweisung, die bereits auf dem Konto des Zahlungsempfängers verbucht ist, kann vom Zahlenden nicht zurückgezogen werden.

Wenn ich aber am Ende zur Sicherheit doch warten muss, bis das Geld des Ersteigerers auf meinem Konto landet, bis ich das Paket raus schicke, dann kann ich mir paybox sparen.

Selbst dann hast Du immer noch keine Sicherheit. Du hast schließlich den AGB von paybox zugestimmt, somit hat paybox auch das Recht drauf, daß Du den gezahlten Betrag auch nachträglich zurückbezahlst, falls sie das Geld nicht beim Zahlungspflichtigen eintreiben können.

Es wäre an Paybox, die Sicherheit für die Zahlungsempfänger zu schaffen. Allerdings würde dann der Zahlungsverkehr über paybox sicherlich nicht mehr kostenlos sein können, denn irgendwoher muß das Geld für das Risiko ja kommen.

Die bei paybox sind ja im Moment darauf angewiesen, eine möglichst hohe Verbreitung für das System zu schaffen. Dabei haben sie sich wahrscheinlich gedacht, daß das Problem der Unsicherheit für den Zahlungsempfänger sich besser in den AGB verstecken läßt, und sich somit mehr Kunden für paybox entscheiden, als bei einem generellen Entgeld für den Zahlungsverkehr.

Nun wirbt eBay mit einer paybox-Zusammenarbeit, die Interessenten an meinen Artikeln sprechen mich auf paybox an, ich kann aber nur ablehnen und muss auf die bestehenden, sicheren (und leider auch längeren) Geld-Transfer-Verfahren verweisen.

Mache ich genauso. Paybox nutze ich praktisch nur im privaten Zahlungsverkehr mit Leuten, die ich bestens kenne, oder bei ebay oder Händlern, wenn ich selbst der Zahlungspflichtige bin.
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[2.1] gerdme antwortet auf fb
16.05.2001 13:27
Wenn ich aber am Ende zur Sicherheit doch warten muss, bis das Geld des Ersteigerers auf meinem Konto landet, bis ich das Paket raus schicke, dann kann ich mir paybox sparen.

Selbst dann hast Du immer noch keine Sicherheit. Du hast schließlich den AGB von paybox zugestimmt, somit hat paybox auch das Recht drauf, daß Du den gezahlten Betrag auch nachträglich zurückbezahlst, falls sie das Geld nicht beim Zahlungspflichtigen eintreiben können.


Klar, insgesammt verschlechtert sich gegenüber der traditionellen Vorab-Überweisung meine Sicherheit. Für den Käufer verbessert sich die ganze Sache. Ich bin aber der Meinung, dass ich als regelmässiger Verkäufer schon ein wenig mehr auf Sicherheit bauen darf, schliesslich habe ich mir meine vielen positiven Bewertungen z.B. bei eBay mit Ehrlichkeit, Schnelligkeit und Transparenz erarbeitet. Soll ich nun jeden mit 0 Bewertungen, der per payBox bezahlen will aus der Bieterliste werfen, oder volles Risiko eingehen?
Für Hobby-eBay-er, Klein-Gewerbe-treibende und Private mit grösseren Summen ist payBox uninteressant. Firmen haben da schon eher die Möglichkeiten und Mittel gegen Rücklastschriften vorzugehen.

Mich wundert allerdings, dass teltarif das Thema so rosig beleuchtet und nicht wie gewohnt krittisch behandelt...

MfG, Gerd
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[2.1.1] ray81 antwortet auf gerdme
16.05.2001 15:43
Die paybox ist eine Variante der Bezahlung, mehr nicht, sie ist einfach, aber erhöht nicht die Sicherheit, daß der Betrag auch auf dem Konto des Empfängers bleibt. Es ist nur, so denke ich, eine sichere Art Geld zu überweisen oder zu bezahlen, hoffe ich zumindest. Zumal die paybox nicht verantwortlich für die Zahlungsmoral vieler Leute ist. Und derartige Sicherungen von Seiten der paybox wird es sicher auch nicht so schnell geben.
Eine Überweisung ist für den Empfänger auf jeden Fall am besten, denn sie ist nur in sehr schwierigen Fällen reversibel zu machen. Wie schon im meinem Beitrag zuvor erwähnt, ist die paybox nur sicher(?), was die Transaktion an sich betrifft! Ich persönlich habe ein Konto im Ausland und deswegen ist die paybox überhaupt ins Feld meiner Interesse gelangt, aber ich glaube, es sind nur kleine Beträge zugelassen, 200 Euro Limit, und wenn die Transaktionen bei der paybox demnächst kostenpflichtig werden, wird das Ganze für mich schnell wieder uninteressant. Ich bin schon bereit für den Service zu zahlen, aber nur, wenn ich im Gegensatz zu den Kosten einer normalen Auslandsüberweisung bei meiner Bank sparen kann, ansonsten kann ich der paybox nichts wirklich Gutes abgewinnen.

PS: Für den Händler ist die Variante der Lastschrift nicht gut, aber es gibt auch Unseriöse, die einem nicht die gewünschte Ware zukommen lassen, aber sich am Betrag bereichern. Diese Variante existiert auch. Schwarze Schafe existieren überall!