Ein aRP wäre nicht zwischen den Netzbetreibern sondern würde den eigenen Netzbetreiber zwischen dem Kunden und dem Auslandsnetz ersetzen. Z.B.:
T-Mobile DE kauft Daten bei T-Mobile AT für 0,03/MB, verkauft diese an den eigenen Kunden aber für 0,20/MB. Der aRP würde die Daten bei Drei AT für 0,05/MB einkaufen und den T-Mobile DE Kunden für 0,10/MB anbieten, wenn diese den aRP wählen. Die EU würde den aRP und Drei AT erlauben, den T-Mobile Kunden so zu "Entführen" wenn der Kunde es wünscht. Die Daten/aktive Anrufe würden dann (Beispiel oben) an T-Mobile DE vorbei laufen: T-Mobile DE Kunde in Österreich -> Netz von Drei AT -> aRP -> Internet. Auch die Berechnung des Roamings wäre direkt zwischen dem Kunden und dem aRP (Postpaid/Prepaid). T-Mobile DE wäre dabei gar nicht beteiligt und würde nicht wissen, wie viele Daten der Kunde im Roaming übertrug. Könnte also auch keine Kosten berechnen.
Das wurde von der EU aber sowieso mehr als eine Drohung vorgesehen, in der Hoffnung, dass deswegen die Netzbetreiber selbst die Roaming-Aufschläge soweit nach Unten drücken, dass solche aRPs gar nicht notwendig sein werden.
Danke für die Klarstellung. Dann habe ich aber noch viele Fragen, wie das in der Praxis laufen soll.
Die Deutsche Telekom stellt das in ihrer Ankündigung etwas anders da:
"Sie können also einen zusätzlichen Vertrag mit einem alternativen Roaming-Anbieter abschließen. Die Möglichkeit zu einem Wechsel zu oder zwischen alternativen Roaming-Anbietern besteht für Sie jederzeit und ist kostenlos. Voraussetzung dafür ist, dass dieser alternative Roaming-Anbieter einen gültigen Vertrag mit der Telekom geschlossen hat. Bei der Wahl des alternativen Roaming-Anbieters gibt es zwei Varianten:
1. Sie wählen einen alternativen Roaming-Anbieter für alle regulierten Mobilfunkdienste (Telefonieren, SMS, Datennutzung und MMS) im EU-Ausland. Der Wechsel erfolgt nach Auftragseingang durch den alternativen Roaming-Anbieter in der Regel innerhalb von 24 Stunden.
2. Sie wählen einen lokalen ausländischen Anbieter nur für mobile Datendienste im jeweiligen EU-Reiseland. Der Wechsel zu einem lokalen Anbieter im Reiseland erfolgt vor Ort und ist abhängig vom jeweiligen Anbieter."
Der alternative Roaming-Anbieter muss demnach einen Vertrag mit der Telekom (angenommen der Kunde ist bei der Telekom) geschlossen haben.
Wenn ich nach Dir gehe, muss das gar nicht sein, sondern die Telekom würde einfach umgangen.
Nur:
- wie findet dann ein Vertragsabschluss statt?
- wie findet dann eine Abrechnung statt?
-> bei Telekom-Vertragskunden kann ich mir das noch irgendwie vorstellen, obwohl die Telekom ja die Kundendaten nicht rausgeben muss bzw. darf.
-> aber bei Prepaid-Kunden: Wie willst du die denn abrechnen, wenn nicht über die Telekom und das Debit-System der Prepaid-Karte???