Benutzer Telly schrieb:
Ich dachte, das Problem wäre, dass diese Kosten die Anbieter zusätzlich belasten.
Vor allem zukünftig wird das so sein. Der genutzte Traffic steigt ja täglich.
Das schriebst du schon, und dem widerspreche ich auch nicht.
Wenn das so ist, dann ist die Höhe dieser Kosten von ganz zentraler Bedeutung.
Ohne Investitionen würden die Daten künftig trotz gebuchtem ADSL 16000 ins Stocken geraten.
Ja, der steigende Traffic erfordert höhere Investitionen, als sie bei gleichbleibendem Traffic ausreichen würden.
Ich glaube ja auch nicht, dass die Telekom zum jetzigen Zeitpunkt Verluste im breitbandigen Festnetz macht. Aber man muss nach vorne schauen und da muss ich mich wiederholen: Immer mehr Daten mit für die Anbieter "bestenfalls" gleichbleibenden und nicht noch weiter sinkenden Preisen kann nicht funktionieren.
Nur weil ein einzelner Kostenfaktor steigt, muss das nicht zwingend zu höheren Preisen führen. Entscheidend ist, ob die Kostensteigerung unterm Strich - nach Berücksichtigung aller übrigen Faktoren - dazu führt, dass der Anbieter nicht mehr genug Gewinn erwirtschaften kann.
Der Traffic steigt täglich enorm. Investitionen müssen nicht nur in die Mobilnetze, sondern auch im Festnetz vorgenommen werden. Das kostet.
Das ist durchaus klar. Trotzdem ist es ganz entscheidend, wie hoch die dadurch bedingten Mehrkosten sind. Vor allem ist dabei interessant, wie sich diese Kostensteigerungen zusammen mit anderen Kostenentwicklungen auswirken (gewisse Kosten werden ja auch sinken), und wie sie sich per Saldo im Verhältnis zu den Einnahmen entwickeln.
Das mag "interessant" sein.
Das ist sogar ganz entscheidend dafür, ob der steigende Traffic zwingend zu höheren Endkundenpreisen führen muss.
Fakt ist, dass der Kunde versucht, immer mehr für weniger Geld zu bekommen und der Anbieter gerne mehr Geld für Traffic möchte.
Das ist ja immer so. Der Kunde möchte möglichst viel Leistung zu möglichst niedrigem Preis, der Anbieter möchte möglichst hohe Erlöse mit möglichst geringem Aufwand. Das ist völlig unabhängig von steigendem Traffic, steigenden Kosten und deren Zusammenhang.
Wir können uns auch aufregen und schreien und Möbel zertrümmern - faktisch müssen wir uns immer um das beste Angebot kümmern. So ist das nunmal.
Natürlich ist das so. Ich sehe nur nicht, inwiefern diese individuelle Sicht deine Prognose stützt, dass der steigende Traffic zu steigenden Preisen führen wird.
Man mag ja über die 75 GB-Grenze debattieren können. Aber irgenwo muss doch eine gezogen werden. In 10 Jahren würden viele Haushalte, sofern sie immer noch ungedrosselte Tarife hätten, 1 TB und mehr im Monat ziehen.
Kann schon sein. Je mehr das allerdings ein Massenphänomen wird, desto weniger dürften restriktive Grenzen bei den Kunden auf Gegenliebe stoßen.
Richtig. Kunde muss eben entscheiden, was er dann macht.
Vorher werden wahrscheinlich die Anbieter entscheiden, was sie machen. Und solange Wettbewerb herrscht, werden sie versuchen, ihre Angebote (weiterhin) möglichst attraktiv erscheinen zu lassen.
Mehr zahlen oder weniger Internet. Angebot und Nachfrage. Es ist so simpel.
Und die Anbieter können höhere Preise verlangen oder aber versuchen, die Mehrkosten an anderer Stelle zu kompensieren, damit sie ihr Angebot gar nicht verändern müssen.
Glaubst Du das geht alles ohne Investitionen und für den Preis von heute?
Ohne Investitionen geht das natürlich nicht. Ob die Preise dafür steigen müssen, weiß ich aber schlicht und einfach nicht. Viele Technik-Komponenten sind in der Vergangenheit tendenziell immer billiger und immer leistungsfähiger geworden. Ich kann nicht abschätzen, ob solche Entwicklungen ausreichen, den steigenden Traffic insgesamt auch kostenneutral zu bewältigen. Kannst du das?
Nein. Muss ich auch nicht. Ich muss mich am Markt orientieren und das beste Angebot für mich suchen.
Aus der Position eines einzelnen Kunden ist das natürlich richtig.
Zuletzt bist zu hier allerdings als Prognostiker aufgetreten und sagtest voraus, dass die Preise irgendwann steigen müssen, weil der Traffic immer weiter zunimmt. Da hielte ich es schon für angemessen, wenn du nicht nur isoliert die Kostensteigerungen betrachten, sondern auch gegenläufige Entwicklungen berücksichtigen würdest.
Grundsätzlich ist deine Überlegung ja richtig: Der Datenverkehr nimmt ständig zu und erfordert weitere Investitionen in die Netze, belastet also die Netzbetreiber mit zusätzlichen Kosten. Ich denke aber, dass noch viele andere Einflussgrößen relevant sind, und dass deshalb der steigende Traffic nicht automatisch zu steigenden Preisen führen muss.