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Wir haben strukturell ein falsches Arbeits(zeit)modell!


22.02.2014 16:20 - Gestartet von Moneysac
Haha, vielleicht kommt man auch bald mal auf den wahren Grund für die Mißstände! Die technik bietet uns ungeahnte möglichkeiten der flexibilisierung, arbeit von überall aus zu erledigen, rund um die uhr erreichbar zu sein und trotzdem sein privatleben in den griff zu bekommen. man sollte meinen, dass es den arbeitnehmern besser als je zuvor gehen sollte.

Der fehler im konzept ist jedoch, dass wir ein modell verwenden, welches aus den zeiten der industrialisierung und der fabrikarbeit stammt: lohnsklave stempelt ein, reißt seine stunden vor ort und stempelt dann wieder aus. woanders als in der fabrik hätte er seine leistung ja nicht erbringen können.

dieses modell währt noch heute fort. im produktionsbereich mag es seine strukturelle berechtigung haben, für büromitarbeiter und menschen, die ausschließlich für denkende oder kreative arbeit bezahlt werden ist es jedoch gänzlich ungeeignet. Weder lässt sich kreativität und ideenreichtum auf 8h arbeitszeit beschränken, noch ist die anwesenheit ein garant für arbeitsleistung. man pfercht den kreativen sozusagen in den käfig der fabrik undgeachtet der tatsache dass er vielleicht abends um 10 den kreativsten flow hätte.

auch wenn es chefs schwer fällt und vertrauen erfordert: zeitkonten und arbeit nach zeit ist gänzlich unbrauchbar für alle, die nicht in fabriken arbeiten. wir müssen uns abwenden von den systemen der industrialisierung und unternehmensführung endlich an den erfordernissen unserer zeit orientieren! Anders werden wir den stetigen anstieg psychischer leiden nicht stoppen können, es geht nunmal alles hand in hand, auch wenn die meisten so mit dem täglichekn klein-klein beschäftigt sind, dass ihnen diese zusammenhänge gar nicht auffallen.