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ja und?


02.07.2012 11:26 - Gestartet von fanlog
Man kann natürlich darüber streiten, ob ein Verein eine solche Macht haben darf, dass er seine Tarife so diktieren kann, wie das die Gema tut.

Aber jetzt mal ehrlich: " Der Hamburger Bezirksdirektor Lorenz Schmid sagte jüngst: "Ich sehe kein Problem für den Veranstalter, wenn er von 12 Euro 1,20 Euro abführen muss." Ich sehe da auch kein essentielles Problem. Dann müssen halt die Diskos den Eintritt um 1,-- Euro anheben. Geht dann die Welt unter? Bei den Preisen für die Getränke sind doch die 1,- Euro unerheblich.
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[1] getodavid antwortet auf fanlog
02.07.2012 12:25
Benutzer fanlog schrieb:

Aber jetzt mal ehrlich: " Der Hamburger Bezirksdirektor Lorenz Schmid sagte jüngst: "Ich sehe kein Problem für den Veranstalter, wenn er von 12 Euro 1,20 Euro abführen muss." Ich sehe da auch kein essentielles Problem. Dann müssen halt die Diskos den Eintritt um 1,-- Euro anheben. Geht dann die Welt unter? Bei den Preisen für die Getränke sind doch die 1,- Euro unerheblich.

Wenn der Eintrittspreis erhöht wird steigt auch die Abführung an die GEMA wieder weil der Betrag unter anderem von der Höhe des Eintritts abhängt, das ist dir schon klar, oder?

In der Praxis ist es zudem so, dass vielfach überhaupt Veranstalter (Der die Eintrittsgelder kassiert und auch die GEMA bezahlt) gar nicht identisch ist mit dem Inhaber der Discothek, der wiederum an den Getränkeverkäufen verdient. Unterhalt dich mal mit Partyveranstaltern, die gehen aktuell nach Abzug aller Kosten (Alleine das Bewerben, die Flyer, der DJ, das eigene Personal das zusätzlich zu dem der Discothek gebraucht wird) bei einer Discothek mittlerer Größe (400-800 Personen Kapazität) mit einem Gewinn von um die 500-1000 Euro pro Abend aus der Sache raus. Bei den aktuell geplanten Erhöhungen der GEMA landet das bei einem fetten Minus. Oder er müsste die Eintrittspreise verdoppeln was zu einem massiven Besucherrückgang führen würde.

Klar, irgendwelche Ommeldiscos bei denen Veranstalter & Inhaber identisch sind, die Musik von der Platte abspielen id das was da geplant wird kein wirkliches Problem. Gewinnverlust aber noch machbar. Allem was mit höherem Aufwand & Kosten verbunden ist, allem was irgendwie mit Subkultur zu tun hat (Bei dem der Veranstalter in der Regel irgendwelche Vereine sind die das ganze zudem nicht aus Geldgründen machen sondern um definierten Zielgruppen etwas bieten zu können) - denen bricht diese Eröhung das Genick. In Köln haben z.B. die Karnevalsvereine mal ausgerechnet, was das ganze für sie bedeuten würde: Nicht mehr finanzierbar steht da dann am Ende auf dem Papier. Oder Eintrittspreise von 60 Euro - die kein Mensch zu zahlen bereit sein wird. Jeder der - wie etwa Karnevalsvereine - neben Musik auch noch anderes bieten möchte muss, um diese Künstler zu bezahlen, ja ohnehin schon hohe Eintrittspreise nehmen. Und für die Musik die er spielt, die GEMA dann künftig trotzdem anhand der hohen durch ganz andere Faktoren hervorgerufenen Eintrittspreise bezahlen. Das kann nicht funktionieren.
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[1.1] fanlog antwortet auf getodavid
02.07.2012 12:55
. Oder
Eintrittspreise von 60 Euro - die kein Mensch zu zahlen bereit sein wird.

Im teltarif Beitrag waren die Diskos angesprochen, und da weiß ich wirklich nicht warum eine Erhöhung des Eintritts um ca. 1,-- Euro (klar, davon bekommt die Gema auch wieder etwas) eine so große Katastrophe ist. Die jährliche satte Bierpreiserhöhung hält auch Niemanden vom Münchner Oktoberfest ab...
Wenn die Gema auch bei künstlerischen Veranstaltungen 10% bekäme, also von 60,-- Euro 6,-- Euro, fände ich das nicht nachvollziehbar. Ist dem wirklich so?
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[1.1.1] getodavid antwortet auf fanlog
02.07.2012 13:12
Benutzer fanlog schrieb:
. Oder
Eintrittspreise von 60 Euro - die kein Mensch zu zahlen bereit sein wird.

Im teltarif Beitrag waren die Diskos angesprochen,

Weil, wie ich erwähnt habe, in vielen Fällen das Treiben IN den Discotheken gar nicht vom Discothekeninhaber sondern von externen Veranstaltern und Agenturen betrieben wird.

und da weiß ich wirklich nicht warum eine Erhöhung des Eintritts um ca. 1,-- Euro (klar, davon bekommt die Gema auch wieder etwas) eine so große Katastrophe ist. Die jährliche satte Bierpreiserhöhung hält auch Niemanden vom Münchner Oktoberfest ab... Wenn die Gema auch bei künstlerischen Veranstaltungen 10% bekäme, also von 60,-- Euro 6,-- Euro, fände ich das nicht nachvollziehbar. Ist dem wirklich so?

Die GEMA möchte künftig relativ viel über einen Kamm scheren - die ganze Gebührenreform läuft ja auch unter den Schlagworten "Vereinfachung durch Vereinheitlichung". Natürlich gibt es auch künftig Ausnahmen - gerade für künstlerische Veranstaltungen. Die Frage ist nur dann wieder wie immer, was ist Kunst und was nicht. Und eine Karnevalssitzung wohl eher nicht.

Das Oktoberfest ist im übrigen ein ziemlich schlechtes Beispiel. Natürlich lassen sich die Leute bei so einem Fest das einmal im Jahr stattfindet, für das sie sowieso hohe Beträge einzusetzen sind nicht von ein paar Euro mehr oder weniger abhalten. Da sind sie vielleicht sauer, gehen aber trotzdem hin. Beim Discothekenbesuch um die Ecke am Wochenende sieht das schon ganz anders aus.

Ich hab das ganze im Vergangenen Jahr in den Niederlanden mitbekommen. Dort wurden Kunst- und Kulturveranstaltungen, dazu zählen auch Discotheken etc. bislang nur mit dem ermäßigten Umsatzsteuersatz belegt. Letztes Jahr wurde das geändert, seitdem ist dort der volle Umsatzsteuerbetrag fällig. Das hat zu Erhöhungen bei den Eintrittspreisen geführt. Da die Preise dort ohnehin viel höher sind als bei uns (20-40 Euro Eintritt für eine Party ist durchaus normal) hat das zu Erhöhungen von zumeist 1,50 bis 3 Euro geführt. Man hat vor allem in der ersten Zeit deutlich gemerkt, dass die Besucherzahlen zurückgegangen sind. Und das obwohl die dort diese Preise gewohnt sind.

In Deutschland ist es jetzt schon so, dass die Leute - vor allem in Städten wie Köln oder Berlin - Veranstaltungen fernbleiben wenn der Eintritt mal 10 oder gar 12 Euro beträgt und nicht die üblichen 5-8. Da werden die GEMA-Bedingten Erhöhungen zu nichts gutem führen. Das mag letztlich dem Einzelnen Besucher wurscht sein wenn er dann mal zuhause bleibt - die Leidtragenden sind aber die Veranstalter, die Discotheken und vor allem die Arbeitsplätze die daran hängen. Dann laufen halt künftig 2-3 Mitarbeiter, Thekenkräfte etwa, weniger an dem Abend rum. Und diese Knochenjobs machen ja nicht gerade Leute die besonders von Geld gesegnet sind.
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[2] Telly antwortet auf fanlog
02.07.2012 16:02

einmal geändert am 02.07.2012 16:05
"Ich sehe kein Problem für den Veranstalter, wenn er von 12 Euro 1,20 Euro abführen muss." Ich sehe da auch kein essentielles Problem. Dann müssen halt die Diskos den Eintritt um 1,-- Euro anheben. Geht dann die Welt unter? Bei den Preisen für die Getränke sind doch die 1,- Euro unerheblich.

Schau Dir mal bitte meinen Beitrag samt Video an.

www.teltarif.de/forum/s47278/1-52.html

Achte auf die Gebühr von nicht verkauften Karten.

Was sagst Du dazu?

Telly
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[2.1] fanlog antwortet auf Telly
02.07.2012 19:50
Schau Dir mal bitte meinen Beitrag samt Video an.

www.teltarif.de/forum/s47278/1-52.html

Achte auf die Gebühr von nicht verkauften Karten.

Ich werde aus dem Video nicht ganz schlau. 10% der verkauften Karten sind ja m.E. noch o.k. Aber doch nur von den tatsächlich verkauften. Aber wieso redet die Gema immer von 10%, wenn sie doch Festbeträge fordert? Im Extremfall würde die Gema mehr erhalten, als Eintrittsgelder reinkommen. Das geht doch gar nicht.
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[2.1.1] Telly antwortet auf fanlog
02.07.2012 20:02
Ich werde aus dem Video nicht ganz schlau.

Im Extremfall würde die Gema mehr erhalten, als Eintrittsgelder reinkommen. Das geht doch gar nicht.

Du bist schon sehr "schlau geworden".

Telly
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[2.1.1.1] fanlog antwortet auf Telly
03.07.2012 08:24

Im Extremfall würde die Gema mehr erhalten, als Eintrittsgelder reinkommen. Das geht doch gar nicht.

Du bist schon sehr "schlau geworden".

Es würde mich interessieren, was die Künstler dazu meinen. Geldverdienen schön und gut. Aber es kann doch nicht im Sinne eines Künstlers sein, dass die Gema die Veranstalter so abzockt.
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[2.1.1.1.1] Bewegung in Sicht
fanlog antwortet auf fanlog
03.07.2012 10:45
Siehe
http://www.golem.de/news/tariferhoehung-hintertuer-bei-neuen-gema-tarifen-und-politischer-druck-1207-92906.html

Mal sehen wie ernst die Gema ihre Aussage nimmt.

Naja, bei dem zu erwartenden Verwaltungsaufwand dürfte die Gema bald wieder auf eine Pauschalregelung zurückkommen.
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[2.1.1.1.1.1] spunk_ antwortet auf fanlog
03.07.2012 22:20
Benutzer fanlog schrieb:

Naja, bei dem zu erwartenden Verwaltungsaufwand dürfte die Gema bald wieder auf eine Pauschalregelung zurückkommen.

kein Aufwand: selbst die Mehrwertsteuer wird nicht als pauschaler Abzug eingezogen sondern als Prozentwert vom gesmaten Eintritt und Verkauf.

aber was hindert die Betreiber einfach auf die Eintrittspreise zu verzichten (damit entfallen die Gebühren) und die Kohle durch Getränke/Speisen reinzuhohlen?

irgendeine öglichkeit gegen "Vorglühen" muss halt gefunden werden.