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Endet am Stromzähler?


14.06.2012 10:13 - Gestartet von garfield
Stichwort Powerline:
Ich habe das jetzt schon an verschiedenen Stellen gelesen und stolpere jedesmal über diesen Satz:

"Immerhin sind Powerline-Verbindungen sicherer als WLAN-Netze, denn der Datenstrom endet zumindest laut den Herstellern immer am eigenen Stromzähler."

Wieso soll das so sein? Die Leitungen am Stromzähler sind durchgehend (der Antrieb der Messeinrichtung, die sich "drehende Scheibe" geschieht stromstärkeabhängig durch das elektromagnetische Feld dieser Leitungen).
Daher könnte eine "Schranke" allenfalls der nächste Trafo sein, wo die Übertragung leitungsmäßig getrennt ist.
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[1] koelli antwortet auf garfield
14.06.2012 14:23
Benutzer garfield schrieb:
Stichwort Powerline: Ich habe das jetzt schon an verschiedenen Stellen gelesen und stolpere jedesmal über diesen Satz:

"Immerhin sind Powerline-Verbindungen sicherer als WLAN-Netze, denn der Datenstrom endet zumindest laut den Herstellern immer am eigenen Stromzähler."

Wieso soll das so sein? Die Leitungen am Stromzähler sind durchgehend

So ganz glauben kann ich das auch nicht!
Denn wir hatten vor langer Zeit eine Gegensprechanlage, die über die Stromleitung funktionierte.
Einmal habe ich testweise den zweiten Apparat an eine Steckdose im Keller des Mietshauses gesteckt - und konnte problemlos mit dem anderen Apparat in meiner Wohnung sprechen.
Somit bestand sehr wohl eine durchgehende Verbindung zwischen meiner Wohnung une einer öffentlich zugänglichen Steckdose im Keller des Mietshauses, die ja nicht an meinem Stromzähler hängt!
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[1.1] ToWo antwortet auf koelli
14.06.2012 15:18
Hi,

gaaanz einfach: Die Übertragung der Daten erfolgt im Hochfrequenzbereich. Ein Zähler hat ein paar Spulen integriert (eben die, über deren Magnetfeld die Scheibe angetrieben wird). Und eine Spule stellt für die Hochfrequenz einen sehr hohen Widerstand dar. Deshalb geht (fast) nichts durch den Zähler durch. Das bischen, was da noch rausgeht, ist so gering, dass es von den nächsten paar Metern Leitung "aufgefressen" wird.
Nicht umsonst kann es sein, das man Phasenkoppler (da ist nix weiter drin als ein paar Kondensatoren) installieren muss, um die Signale von einer Phase auf die andere zu bekommen. Das geht nämlich aus dem gleichen Grund auch nicht (oder nur sehr gedämpft) durch den Zähler durch.
Man muss sich sowieso vor Augen halten, dass mit diesen Powerline-Adaptern die (Hochfrequenz)-Daten über ein dafür eigentlich völlig ungeeignetes Medium (ungeschirmte, dicke Kabel) drübergeprügelt werden. Nicht umsonst ist der Stromverbrauch dieser Kisten nicht ganz ohne.......
Dass eine Wechselsprechanlage noch funktioniert ist nicht unnormal, schließlich sind das wesentlich niedrigere Frequenzen, die sich noch relativ bequem durch den Zähler durchmogeln können.

Grüße
ToWo
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[1.1.1] garfield antwortet auf ToWo
14.06.2012 15:26
Benutzer ToWo schrieb:
Hi,

gaaanz einfach: Die Übertragung der Daten erfolgt im Hochfrequenzbereich. Ein Zähler hat ein paar Spulen integriert (eben die, über deren Magnetfeld die Scheibe angetrieben wird). Und eine Spule stellt für die Hochfrequenz einen sehr hohen Widerstand dar. Deshalb geht (fast) nichts durch den Zähler durch. Das bischen, was da noch rausgeht, ist so gering, dass es von den nächsten paar Metern Leitung "aufgefressen" wird. ...

Da ist was dran. Ich suche bei Gelegenheit mal ein "Schnittbild"
bzw. Schaltplan eines Stromzählers.

Vielleicht könnte das ja mal jemand testen, der Powerline-Adapter nebst nettem Nachbarn hat, ob und was da noch geht.


Man muss sich sowieso vor Augen halten, dass mit diesen Powerline-Adaptern die (Hochfrequenz)-Daten über ein dafür eigentlich völlig ungeeignetes Medium (ungeschirmte, dicke Kabel) drübergeprügelt werden.

Ich mag diesen Satz! ;-)
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[1.1.1.1] bholmer antwortet auf garfield
14.06.2012 22:51
Ich hatte in den 70er Jahren mal eine Netz-Gegensprechanlage (liegt noch irgendwo in der Bastelkiste), damit war eine Verbindung so gerade eben noch sogar 2 Straßen weiter möglich!!!
Aber es musste schon die gleiche Phase und die gleiche Trafostation sein. Die funkte auf Langwelle, ich meine bei 120 kHz.
Abends konnte man darin Musik hören...
Und dann gabs da noch den Schweizer Telefonrundspruch,
sozusagen den Vorläufer des DSL. Auch eigentlich über ungeeignete Kabel.

Die Frequenzen bei Powerline und DSL sind natürlich, wie oben schon richtig erwähnt, deutlich höher als die Gegensprechanlagen.

Als lizensierter Funkamateur muss ich die Powerline-Technologie suwieso kategorisch abkehnen, da das Spektrum vielerorts die Kurzwellenkommunikation schlicht unmöglich macht.

Bert


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[1.1.2] koelli antwortet auf ToWo
15.06.2012 18:29
Benutzer ToWo schrieb:
Dass eine Wechselsprechanlage noch funktioniert ist nicht unnormal, schließlich sind das wesentlich niedrigere Frequenzen, die sich noch relativ bequem durch den Zähler durchmogeln können.

Grüße
ToWo

Danke für die Info!
Wieder was dazugelernt :)
Wusste nicht, dass sich die Frequenzen von Powerline und Sprechanlage übers Stromnetz so unterscheiden.
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[1.1.2.1] ToWo antwortet auf koelli
15.06.2012 18:43
Hi,

die unterscheiden sich gewaltig. Bei Daten gehen ja Megabit über die Leitung und bei einer Wechselsprechanlagen nur bis zu 3 Kilohertz, was ein paar Kilobit (das ist ein Tausendstel von Megabits) entspricht. Außerdem fallen ein paar "verlorene" Bits bei Sprache bei weitem nicht so auf, wie im Datenverkehr.

Grüße
ToWo