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Grund: Abzocken


27.03.2001 14:11 - Gestartet von www.knetemachen.de
Die Expansion der staatlichen Stellen (sog. "öffentl.-rechtl. Rundfunkanstalten") im Internet hat doch einen ganz einfachen Grund:
Nicht etwa das Wohl des Internetnutzers oder die Imagepflege der entsprechenden Rundfunkbehörde steht hier im Vordergrund, sondern einfach nur der schnöde Mammon.
Wir erinnern uns: Noch einige, wenige Jahre ist das Thema Rundfunksteuer (pardon: Rundfunkgebühr) für "Multimedia-PCs" vom Tisch.
Noch vor Ablauf dieser Galgenfrist werden die Rundfunkbehörden gar bitterlich ob ihrer leeren Kassen jammern...... (wie jedes Jahr)
Und siehe da: Man entdeckt den PC-Nutzer neu! Mittlerweile sind dann ja auch alle Rundfunkbehörden mit aufwändigen Internetsites vertreten, PCs sind bis dahin ohnehin allesamt "multimediafähig", vielleicht hat sich ADSL weit verbreitet, also gibt es doch einen guten Grund, künftig die Rundfunksteuerpflicht auch auf PCs auszuweiten und so den Damen und Herren amtlichen Gebührenverschwendern wieder den ewig leeren Säckel zu füllen.

AFAIK ist im Rundfunkstaatsvertrag (allein bei diesem Wort sträuben sich bei mir sämtliche Haare!) nur von einer "öffentlich-rechtlichen" Grundversorgung die Rede.
Also erstes, zweites und regionalisierte drittes Staatsprogramm.
Keine Spur von vierten, fünften und/oder Sparten-/ Internetprogrammen!

Kleine Anmerkung am Rande, zwar OT aber dennoch informativ:
Als in den 80er-Jahren das Kohl-Regime in seiner unendlichen Großzügigkeit das "duale Rundfunksystem" hierzulande einführte, sahen sich die Rundfunkbehörden plötzlich von einer Konkurrenz bedroht - vor allem im Radiobereich.
Nun benötigen Radiosender zum Betrieb Frequenzen und die sind knapp - sehr knapp!
Also holte man bei den Rundfunkbehörden zum Präventivschlag aus und schuf vierte Hörfunkprogramme. Da zu dieser Zeit staatliche Sender bei der Frequenzvergabe bevorzugt wurden, konnte so eine künstliche Frequenzverknappung verursacht werden. Das Ergebnis war natürlich ganz im Sinne der Rundfunkbürokraten: Die freien, nichtstaatlichen Stationen hatten entweder keine Frequenzen zu Verfügung oder mußten die Leistung drastisch reduzieren.
So wurde der Sender des freien RPR mit lächerlichen 100 Watt betrieben, während der staatliche Hessische Rundfunk zu dieser Zeit 60kW (!) "rausgeblasen" hat (das natürlich 3x) .......
In späterer Zeit machten dann die Zensurbehörden der Länder (pardon: Landesmedienanstalten) den Freien das Leben schwer.
Bei der Verteilung des knappen Platzes im "Breitband"kabelnetz hat die Landeszensur nämlich ein sehr gewichtiges Wörtchen mitzureden. Sie entscheidet wer "drin ist" und wer halt nicht.
Und siehe da: "Öffentl.-rechtl." Angebote MÜSSEN (!!) eingespeist werden. Da bleibt dann halt das eine oder andere freie Angebot auf der Strecke.


Ron

P.S.: Wie meinem Statement wohl deutlich zu entnehmen ist, bin ich beileibe kein Freund des Staatsrundfunks in Deutschland. Allerdings reißen mich die Angebote der Freien auch nicht von Hocker - hier ist die allgegenwärtige Werbung mehr als nur nervend. Allerdings wäre ich bereit Werbung zu ertragen, wenn dafür die Rundfunksteuer gestrichen würde!
Ein DEMOKRATISCHES System wäre sicherlich die Einführung des verschlüsselten Staats-TV (also wie z.B. Premiere). Wer Staats-TV sehen will, muß sich eine Smart-Card holen und natürlich auch zahlen. Der Personenkreis, der heute schon von der Rundfunksteuerpflicht befreit ist, erhält seine Karte beim Sozialamt.
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[1] keks antwortet auf www.knetemachen.de
27.03.2001 21:45
Benutzer www.knetemachen.de schrieb:

Bei der Verteilung des knappen Platzes im "Breitband"kabelnetz hat die Landeszensur nämlich ein sehr gewichtiges Wörtchen mitzureden. Sie entscheidet wer "drin ist" und wer halt nicht.
Und siehe da: "Öffentl.-rechtl." Angebote MÜSSEN (!!) eingespeist werden. Da bleibt dann halt das eine oder andere freie Angebot auf der Strecke.

Ich frage mich auch, warum den die Dritten Programme fast alle ins Kabelnetz eingespeist werden (müssen)... Das sind schließlich Regionalprogramme!

Hier in Berlin bekomme ich fast alle Dritten rein (außer SW und HR).
Es würde doch reichen, B1 (SFB) und den ORB einzuspeisen. Wozu auch noch MDR, WDR, N3, BR?

Dann wäre mehr Platz für andere Sender. Ich find's bescheuert, wenn ich EuroSport gucke, dass ich dann ab 1.30 Uhr plötzlich VIVA2 gucke... :o(

Das Kanal-Sharing gibt's außerdem bei NBC-GIGA / QVC und TM3 / HOT (und SRTL / RTL-SHOP !?) und evtl. noch weiteren.

Gruß, Keks.de
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[2] kwn antwortet auf www.knetemachen.de
28.03.2001 10:49
Benutzer www.knetemachen.de schrieb:
P.S.: Wie meinem Statement wohl deutlich zu entnehmen ist, bin ich beileibe kein Freund des Staatsrundfunks in Deutschland.

In der BRD haben wir keinen Staatsrundfunk, sondern eben einen öffentlich-rechtlichen, der von vielen Gesellschaftlichen Gruppen (über die Zusammensetzung läßt sich streiten) gestaltet und kontrolliert wird. Und gerade die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit Fernseh- und Hörfunkprogrammen sind doch wohl die, die noch am ehesten mit dem Begriff Qualitätsprogramm in Zusammenhang zu bringen sind. Wo bei den privaten gibt es denn sowas wie den wdr-Computerclub? Wo gibt es arte, Phoenix oder D-Radio?

Allerdings reißen mich die Angebote der Freien auch nicht von Hocker - hier ist die allgegenwärtige Werbung mehr als nur nervend. Allerdings wäre ich bereit Werbung zu ertragen, wenn dafür die Rundfunksteuer gestrichen würde!

Eine tolle Illusion, dass fuer den privaten Rundfunk nix bezahklt wird. Da sind wohl die Spots angekommen, von wegen: 'ohne Werbung keine Produkte, ohne Produkte keine Jobs'?

Ein DEMOKRATISCHES System wäre sicherlich die Einführung des verschlüsselten Staats-TV (also wie z.B. Premiere). Wer Staats-TV sehen will, muß sich eine Smart-Card holen und natürlich auch zahlen. Der Personenkreis, der heute schon von der Rundfunksteuerpflicht befreit ist, erhält seine Karte beim Sozialamt.

Ein tolles demokratisches System, in der der oeffentlich-rechtliche Rundfunk faktisch dem Untergang geweiht ist und Sender mit Profitinteressen bestimmen, was die Menschen zu denken haben.

Schon GEZahlt. Danke.

kwn
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[2.1] www.knetemachen.de antwortet auf kwn
28.03.2001 11:26
Benutzer kwn schrieb:

Benutzer www.knetemachen.de schrieb:
P.S.: Wie meinem Statement wohl deutlich zu entnehmen ist, bin
ich beileibe kein Freund des Staatsrundfunks in Deutschland.

In der BRD haben wir keinen Staatsrundfunk, sondern eben einen öffentlich-rechtlichen, der von vielen Gesellschaftlichen Gruppen (über die Zusammensetzung läßt sich streiten) gestaltet und kontrolliert wird. Und gerade die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit Fernseh- und Hörfunkprogrammen sind doch wohl die, die noch am ehesten mit dem Begriff Qualitätsprogramm in Zusammenhang zu bringen sind. Wo bei den privaten gibt es denn sowas wie den wdr-Computerclub? Wo gibt es arte, Phoenix oder D-Radio?

Gibt es einen Unterschied zwischen 'öffentlich-rechtlich' und staatlich? Für mich nicht.
Klar kann es bei den Freien so etwas wie 'arte' nicht geben - die Quoten und somit die Einnahmen würden nicht stimmen. Da die Staatlichen aber über einen prall gefüllten Topf aus Zwangsgebühren verfügen, kann man da mal vom Quotendenken abrücken.
BTW: Auch für mich sind die Staatlichen die 1.Wahl wenns um Information geht. Bei Sport/Unterhaltung waren und sind die Staatlichen unbrauchbar (Ob die dümmlichen Shows der Freien nun soviel besser sind, sei mal dahingestellt. Ich bevorzuge hier ohnehin Pay-TV).
Phoenix gehört m.M. übrigens nicht zur staatlichen Grundversorgung und dürfte daher auch nicht aus den Zwangsgebühren finanziert werden.

Allerdings reißen mich die Angebote der Freien auch nicht von Hocker - hier ist die allgegenwärtige Werbung mehr als nur nervend. Allerdings wäre ich bereit Werbung zu ertragen, wenn dafür die Rundfunksteuer gestrichen würde!

Eine tolle Illusion, dass fuer den privaten Rundfunk nix bezahklt wird. Da sind wohl die Spots angekommen, von wegen: 'ohne Werbung keine Produkte, ohne Produkte keine Jobs'?

Du hast mich leider nicht ganz verstanden. Es ist mir sehr wohl bekannt, daß die Werbung von allen Verbrauchern gezahlt wird. Aber zusätzlich zu dieser Werbung zahle ich noch die Rundfunksteuer. DAS regt mich auf. Wenn ich kein Staats-TV anschaue, dann möchte ich auch keine Rundfunksteuer zahlen.
Schaut man mal über den großen Teich, so findet man natürlich die werbefinanzierten Stationen aber auch 'öffentlichen Rundfunk'. Nennt sich dort NPR (national public radio) und finanziert sich aus Spenden (!) und Sponsoring. Die NPR-Stationen haben meist ein sehr hochwertiges Programm (z.B. klassische Musik). Es geht also auch ohne Zwangsgebühren.

Ein DEMOKRATISCHES System wäre sicherlich die Einführung

des verschlüsselten Staats-TV (also wie z.B. Premiere).
Wer Staats-TV sehen will, muß sich eine Smart-Card holen und natürlich auch zahlen. Der Personenkreis, der heute schon von der Rundfunksteuerpflicht befreit ist, erhält seine Karte beim Sozialamt.

Ein tolles demokratisches System, in der der oeffentlich-rechtliche Rundfunk faktisch dem Untergang geweiht ist und Sender mit Profitinteressen bestimmen, was die Menschen zu denken haben.

Demokratie bedeutet AFAIK soviel wie Herrschaft des Volkes. Also lassen wir den Bürger darüber entscheiden, was er sehen UND zahlen will und was nicht. (Leider geht hierzulande alle Macht von der 'Verwaltung' aus, der Bürger wird nicht gefragt]
Wenn das Programm der Staatlichen so gut ist wie immer behauptet wird, dann sollte der Anteil der Smartcard-Käufer doch recht hoch sein. Wenn die Rundfunkbehörden dann noch Ballast (unnötige Programme, aufgeblähter Personalkörper - vor allem bei den Spitzenverdienern) über Bord werfen - sprich SPAREN - dann ist das Ende des Staatsrundfunks noch nicht einmal in Sicht. Aber das Wort 'sparen' gilt ja nur für den Bürger - die 'Verwaltung' hat diesen Begriff offenbar aus ihrem Wortschatz gestrichen.

Wenn Du hier noch die Meinungsvielfalt anspricht, so denke doch bitte mal knapp 2 Jahrzehnte zurück: Damals gab es pro Bundesland eine Rundfunkbehörde (+ 'ZDF' natürlich), die von einer der großen Parteien 'beeinflußt' war (Die Beeinflussung gibt es heute natürlich auch noch). Ist das Meinungsvielfalt wenn z.B. der NDR eine 'rote' Berichterstattung hat und der arme Bürger irgendwo in Schleswig-Holstein halt NUR den NDR kriegt????????
Mitnichten!
Es ist übrigens bezeichnend, daß es gerade die 'Linken' waren, die in den 80ern gegen die Einführung des freien Rundfunks gewettert haben. Warum wohl? Sicherlich nicht, weil sie die Verblödung durch Big Brother & Co. verhindern wollten, sondern weil sie um ihre Pfründe (Einflußnahme & 'Pöstchen') fürchteten. Klar das eine freie Rundfunkstation, die den knallharten Gesetzen des Marktes unterworfen ist, KEINE Plattform für die Verbreitung irgendwelcher sozialistischer Fantasien ist.

Schon GEZahlt. Danke.

Gezwungenermaßen ja. Leider!


kwn
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[3] chb antwortet auf www.knetemachen.de
28.03.2001 11:49
Benutzer www.knetemachen.de schrieb:

einführte, sahen sich die Rundfunkbehörden plötzlich von einer Konkurrenz bedroht - vor allem im Radiobereich. Also holte man bei den Rundfunkbehörden zum Präventivschlag aus und schuf vierte Hörfunkprogramme. Da zu dieser Zeit

Im WDR gab es schon lange vorher 4 Programme, im NDR ebenso. Das stimmt also nicht.

staatliche Sender bei der Frequenzvergabe bevorzugt wurden, konnte so eine künstliche Frequenzverknappung verursacht werden. Das Ergebnis war natürlich ganz im Sinne der Rundfunkbürokraten: Die freien, nichtstaatlichen Stationen hatten entweder keine Frequenzen zu Verfügung oder mußten die Leistung drastisch reduzieren.

Wenn ich mir die Programme von "radio ffh" oder "Radio EN" oder sowas anhöre, muss ich auch sagen: Gut so! Denn was dort in den Äther geblasen wird an unprofessionell gemachtem, Jingel-durchseuchtem Dummschwall ist überflüssig wie ein Kropf und in keinster Weise vergleichbar z.B. mit WDR2 oder NDR2 oder SWR3 etc.

Und siehe da: "Öffentl.-rechtl." Angebote MÜSSEN (!!) eingespeist werden. Da bleibt dann halt das eine oder andere freie Angebot auf der Strecke.

Ein BigBrother-Sender weniger - na und? Es gibt genug niveauloses Zeug im Kabel, da ist es hervorragend, dass die Ö-R Dinge wie Phoenix anbieten! Jedes Dritte Programm ist sämtlichen Privatsendern an Niveau meilenweit überlegen. Vor allem laufen auf den Dritten oft gute Spielfilem *ohne* halbstündliche Werbepause. Sie laufen zwar meist ab 23:00, aber dafür gibt's ja Videorecorder.

P.S.: Wie meinem Statement wohl deutlich zu entnehmen ist, bin ich beileibe kein Freund des Staatsrundfunks in Deutschland.

Du lebst wohl auch noch in der Gedankenwelt der untergegangenen Tätärää, was? ;-) "Staatsrundfunk" - also ob irgendeine staatliche Institution den Ö-R Rundfunk in Besitz hätte...

Allerdings reißen mich die Angebote der Freien auch nicht von Hocker - hier ist die allgegenwärtige Werbung mehr als nur nervend. Allerdings wäre ich bereit Werbung zu ertragen, wenn dafür die Rundfunksteuer gestrichen würde!

Ich nicht. Lieber mehr zahlen und dafür *alles* werbefrei (oder zumindest in Filmen, denn Filme mit Werbepausen sind völlig wertlos - schliesslich kommt die Werbung immer dann, wenn ein Spannungsbogen aufgebaut wird. "Schindlers Liste" auf Pro7 mit 4 Werbepausen - bah, ekelerregend! :-( )

Ein DEMOKRATISCHES System wäre sicherlich die Einführung des verschlüsselten Staats-TV (also wie z.B. Premiere). Wer Staats-TV sehen will, muß sich eine Smart-Card holen und natürlich auch zahlen. Der Personenkreis, der heute schon von der Rundfunksteuerpflicht befreit ist, erhält seine Karte beim Sozialamt.

Nein, *demokratisch* ist das Umlagesystem: jeder zahlt was, damit es auch noch nicht kommerziellen Interessen unterworfenen Rundfunk gibt, der *jedem* eine Möglichkeit gibt, sich abseits von Sensationsjournalismus ein Bild von der Welt zu verschaffen. Mit Deiner Idee würde das ö-r Programm 100,- im Monat kosten. Das könnten und wollten sich die wenigsten leisten (siehe das Fiasko bei premiere world) und wäre bald der Untergang. Dann hätten wir amerikanische Verhältnisse: 300 Kanäle, einer dümmer als der andere, bis auf wenige Ausnahmen (CNN ist da ja schon eine "Lichtgestalt").

Egal welche Nachrichten- (pardon: "News"-) sendung in den Privatenman sich vornimmt: an Sensationsgier un Unprofessionaliltät nicht zu überbieten und absolut kein Vergleich zu "tagesschau" oder "heute journal" etc. !

Benni
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[3.1] www.knetemachen.de antwortet auf chb
28.03.2001 12:18
Benutzer chb schrieb:


werden. Das Ergebnis war natürlich ganz im Sinne der Rundfunkbürokraten: Die freien, nichtstaatlichen Stationen hatten entweder keine Frequenzen zu Verfügung oder mußten die Leistung drastisch reduzieren.

Wenn ich mir die Programme von 'radio ffh' oder 'Radio EN' oder sowas anhöre, muss ich auch sagen: Gut so! Denn was dort in den Äther geblasen wird an unprofessionell gemachtem, Jingel-durchseuchtem Dummschwall ist überflüssig wie ein Kropf und in keinster Weise vergleichbar z.B. mit WDR2 oder NDR2 oder SWR3 etc.

Also Zensur?!
Wer bitte schön entscheidet ob ein Programm 'Müll' ist oder nicht?
Diese Entscheidung kann ja wohl NUR der Bürger treffen, aber niemals irgendeine Behörde!


Und siehe da: 'Öffentl.-rechtl.' Angebote MÜSSEN (!!) eingespeist werden. Da bleibt dann halt das eine oder andere freie Angebot auf der Strecke.

Ein BigBrother-Sender weniger - na und? Es gibt genug niveauloses Zeug im Kabel, da ist es hervorragend, dass die Ö-R Dinge wie Phoenix anbieten! Jedes Dritte Programm ist sämtlichen Privatsendern an Niveau meilenweit überlegen. Vor allem laufen auf den Dritten oft gute Spielfilem *ohne* halbstündliche Werbepause. Sie laufen zwar meist ab 23:00, aber dafür gibt's ja Videorecorder.

Das ist Deine (!) eigene Meinung, die ich zwar in keinster Weise teile, aber als Demokrat akzeptiere.
Aber auch hier gilt: NUR DER BÜRGER sollte das Recht haben, darüber zu entscheiden, was 'drin ist' und was nicht.

P.S.: Wie meinem Statement wohl deutlich zu entnehmen ist, bin
ich beileibe kein Freund des Staatsrundfunks in Deutschland.

Du lebst wohl auch noch in der Gedankenwelt der untergegangenen Tätärää, was? ;-) 'Staatsrundfunk' - also ob irgendeine staatliche Institution den Ö-R Rundfunk in Besitz hätte...

Ö-R = staatlich. Ist halt so.
BTW: Ich bin 'Wessi' (Jg. 60 also die cold-war-Generation)..... (auch wenn ich dieses Wessi/Ossi-Geschwätz nicht mehr hören kann) Also nix mit Tätärää ;-)

Allerdings reißen mich die Angebote der Freien auch nicht von Hocker - hier ist die allgegenwärtige Werbung mehr als nur nervend. Allerdings wäre ich bereit Werbung zu ertragen, wenn dafür die Rundfunksteuer gestrichen würde!

Ich nicht. Lieber mehr zahlen und dafür *alles* werbefrei (oder zumindest in Filmen, denn Filme mit Werbepausen sind völlig wertlos - schliesslich kommt die Werbung immer dann, wenn ein Spannungsbogen aufgebaut wird. 'Schindlers Liste' auf Pro7 mit 4 Werbepausen - bah, ekelerregend! :-( )

Ein DEMOKRATISCHES System wäre sicherlich die Einführung des verschlüsselten Staats-TV (also wie z.B. Premiere).
Wer Staats-TV sehen will, muß sich eine Smart-Card holen und natürlich auch zahlen. Der Personenkreis, der heute schon von der Rundfunksteuerpflicht befreit ist, erhält seine Karte beim Sozialamt.

Nein, *demokratisch* ist das Umlagesystem: jeder zahlt was, damit es auch noch nicht kommerziellen Interessen unterworfenen Rundfunk gibt, der *jedem* eine Möglichkeit gibt, sich abseits von Sensationsjournalismus ein Bild von der Welt zu verschaffen. Mit Deiner Idee würde das ö-r Programm 100,- im Monat kosten. Das könnten und wollten sich die wenigsten leisten (siehe das Fiasko bei premiere world) und wäre bald der Untergang. Dann hätten wir amerikanische Verhältnisse: 300 Kanäle, einer dümmer als der andere, bis auf wenige Ausnahmen (CNN ist da ja schon eine 'Lichtgestalt').
>
Demokratisch kann immer nur eine Entscheidung sein, die vom BÜRGER getroffen wird.
Und wenn die Programme SO GUT sind, wie in Deinem Statement beschrieben, dann wird die Mehrheit der Bürger bereit sein (auch ich würde drüber nachdenken, denn in Punkto Berichterstattung und Information sind die Staatlichen TOP!)
dafür zu zahlen. Und mit entsprechenden Einsparungen könnte die Steuer ggf. noch gesenkt werden.
Was die Verhältnisse in den USA anbetrifft: Ist es wirklich so schlimm? Hast Du schon mal was von 'public radio' (die sind wirklich öffentlich!) in den USA gehört. Gutes Programm, keine/kaum Werbung, es geht also wenn man nur will.

Ron
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[3.2] raf antwortet auf chb
28.03.2001 16:15
Benutzer chb schrieb:

Wenn ich mir die Programme von "radio ffh" oder "Radio EN" oder sowas anhöre, muss ich auch sagen: Gut so! Denn was dort in den Äther geblasen wird an unprofessionell gemachtem, Jingel-durchseuchtem Dummschwall ist überflüssig wie ein Kropf und in keinster Weise vergleichbar z.B. mit WDR2 oder NDR2 oder SWR3 etc.

Na so viel besser ist aber z.B. XXL in Frankfurt auch nicht. Dort werden massiv die seichten Programme der privaten kopiert, garniert mit jeder Menge blödester Jingels, Abzockschows (jeder Hörer wird per "Gewinn" separat zum Hörer gekauft?) usw. Worin (außer in der Finanzierung) ist da ein Unterschied?

Ein BigBrother-Sender weniger - na und? Es gibt genug niveauloses Zeug im Kabel, da ist es hervorragend, dass die Ö-R Dinge wie Phoenix anbieten! Jedes Dritte Programm ist sämtlichen Privatsendern an Niveau meilenweit überlegen. Vor allem laufen auf den Dritten oft gute Spielfilem *ohne* halbstündliche Werbepause. Sie laufen zwar meist ab 23:00, aber dafür gibt's ja Videorecorder.

Das ist die Theorie, die Praxis kannste Dir dann ja ansehen. Selbst die Dritten (zumindest für den Hr gilt dies) versuchen massiv die Erlaubnis zu bekommen genau den gleichen Kram zu machen wie die Privaten (inklusive Werbung).

Ich finds schon heftig zu bestimmten Zeiten auf allen öffentlich rechtlichen Programmen öde schwarz-weiß Filme zu sehen oder auf allen Programmen gleichzeitig tagelang (z.B. bei sog. Meisterschaften) den Medien- und Werberummel der uns allenthalben als Sport verkauft wird, für den ein sehr großer Teil der Gebühren ausgegeben wird, wonach es offensichtlich für ein "breites spannendes und umfassendes Programm" nicht mehr reicht. Die Inflation von Werbung für 0190-Nummern (auch in Zeiten in denen Werbung angeblich verboten ist) oder für mehr oder weniger "wertvolle" und teure Zusatzbücher, Broschüren etc. finde ich in einem Program für das ganz schön was zu bezahlen ist auch ziemlich heftig. Noch nicht erwähnt ist da noch die "Traileritis" mit der zwischen Programmteilen, für mindestens zwei Filme pro Gelegenheit" schon am Montag massiv für irgendwelchen öden Filme oder Shows am Wochenende geworben wird. Was ist dies anderes als Werbung?

Diese Liste der "Merkwürdigkeiten" der öffentlich rechtlichen ließe sich endlos fortführen. Für diese Machenschaften dann auch noch so heftig zur Kasse gebeten zu werden, ohne jede Chance sich zu wehren finde ich schon n starkes Stück. Ich sehe inzwischen weder die "Grundversorgung" als gegeben an noch die "Programmbreite", da die ör immer heftiger und offensichtlicher den Privaten nachstreben. und Quoten jagen um "ihre Werbung zu optimieren". Mit welchem Recht soll ich dafür auch noch Zwangsgebühren bezahlen? (ich kann ja noch nicht mal sagen: ich seh keine ör Programme ich zahle nix)


Du lebst wohl auch noch in der Gedankenwelt der untergegangenen Tätärää, was? ;-) "Staatsrundfunk" - also ob irgendeine staatliche Institution den Ö-R Rundfunk in Besitz hätte...

Na im Gegensatz dazu klingen Deine Äußerungen nach "Augen zu und gutgejubelt".


Ich nicht. Lieber mehr zahlen und dafür *alles* werbefrei (oder zumindest in Filmen, denn Filme mit Werbepausen sind völlig wertlos - schliesslich kommt die Werbung immer dann, wenn ein Spannungsbogen aufgebaut wird. "Schindlers Liste" auf Pro7 mit 4 Werbepausen - bah, ekelerregend! :-( )

Na davon sind die ör ja nun wirklich langsam ganz schön weit entfernt. Sieh Dir doch mal dieses öde Program an. Und wozu noch Sender die nur per Schüssel empfangbar sind? Wenn die "normalen Programme schon nix taugen"? Vielleicht wäre es höchste Zeit für "Klasse statt Masse" bei den ör. Dann kämen sie sicherlich auch mit ihren Gebühren besser klar.


Nein, *demokratisch* ist das Umlagesystem: jeder zahlt was, damit es auch noch nicht kommerziellen Interessen unterworfenen Rundfunk gibt, der *jedem* eine Möglichkeit gibt, sich abseits von Sensationsjournalismus ein Bild von der Welt zu verschaffen. Mit Deiner Idee würde das ö-r Programm 100,- im Monat kosten.

Was ist daran demokratisch? Es ist auch jetzt schon teuer genug. Und was bekommen wir dafür? Mach doch mal die Augen auf. Es ist doch erkennbar welcher Sender durch welche Partei am "heftigsten bestückt wurde". Die Unterschiede zwischen privat und ör schmelzen doch immer mehr zusammen, da die ör immer dreister deren Grundregeln unterlaufen.

>..Das könnten und wollten sich die
wenigsten leisten (siehe das Fiasko bei premiere world) und wäre bald der Untergang. Dann hätten wir amerikanische Verhältnisse: 300 Kanäle, einer dümmer als der andere, bis auf wenige Ausnahmen (CNN ist da ja schon eine "Lichtgestalt").

Sind wir davon wirklich noch so weit entfernt?

Egal welche Nachrichten- (pardon: "News"-) sendung in den Privatenman sich vornimmt: an Sensationsgier un Unprofessionaliltät nicht zu überbieten und absolut kein Vergleich zu "tagesschau" oder "heute journal" etc. !

Bei "heute journal" bin ich inzwischen noch zurückhaltender als bei der "tagesschau". Ich hatte sporadisch die Gelegenheit Wirklichkeit und ör-Nachrichten "abzugleichen". Wie können die behaupten sie wären "besser/unparteiischer als die Privaten"?

Ich denke es ist Zeit, daß die Rundfunkgebühr entweder abgeschafft wird und die ör ihre Einnahmen ganz erwirtschaften müssen (anstatt dieser Mischung aus massivem Kommerz und staatlich, wie wir sie derzeit haben) oder daß die ör endlich mal auf ihren Auftrag zurück kommen, den sie so gerne zitieren wenn denen die Argumente ausgehen. Diese Massierung von Kommerz im ör finde ich nicht mit deren Auftrag und Background vereinbar. Auch im ör ist noch ne Menge Spielraum für schlankere und effizientere Strukturen (siehe ARD). Weshalb müssen die immer nur dort eingeführt werden wo sie letztlich zur Verschleierung von Kürzungen oder Leistungseinschränkungen dienen? Bei den Privaten können sich "Kunden" durch Umschalten wehren. Das funktioniert bei den ör im Zweifel inzwischen ebenso.

Nimm Dir nur mal das Beispiel Berichte über aktuelle technische Entwicklungen. Es gab in den letzten Monaten etwas mehr zu dieser Thematik aber wenn ich die Sendungen die es gibt mal mit der Breite der Wirklichkeit abgleiche, gibts da noch viel zu tun. Aber auch die ör bedienen lieber die "zahlungskräftigeren Kunden" mit der 50zigsten Alternative an Börsennews und Hintergründen, Infosendungen an Besserverdienende (die sich problemlos nen Steuerberater leisten könnten) usw. usw. Wie sich Leute z.B. gegen die immer heftigeren Zumutungen von Ämtern (besonders der Arbeits- und Sozialämter) wehren können, von derartigen Themen ist in den ör kaum was zu finden. Vermutl. hat dies damit zu tun, daß Leute mit kleineren Einkommen wohl den größten Teil ihrer Einnahmen für Lebenshaltung ausgeben müssen, sich aber nicht die Marken kaufen, die die Werbeindustrie gerne gepuscht sehen möchte.

Mir fällt eben n guter Begriff zur Charakterisierung der ör rein

SCHEINHEILIG

Der Begriff paßt IMHO zu 100%

Gruß,
RAF