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Übersetzung auf chinesisch


15.05.2012 13:04 - Gestartet von mikiscom
Ich habe mir schon vor langer Zeit gedacht, dass sich für Microsoft & Co die Übersetzung der Programme besonders ins Chinesische doch eigentlich gar nicht lohnt. Das dürfte bei den ganzen illegalen Versionen doch ein Minus-Geschäft sein. Dazu kommen dann noch die Zusatzmodule (Softwareteile) zur Darstellung und vor allem Eingabe derer Schriftzeichen.
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[1] GrößterNehmer antwortet auf mikiscom
17.05.2012 01:46
Benutzer mikiscom schrieb:
Ich habe mir schon vor langer Zeit gedacht, dass sich für Microsoft & Co die Übersetzung der Programme besonders ins Chinesische doch eigentlich gar nicht lohnt. Das dürfte bei den ganzen illegalen Versionen doch ein Minus-Geschäft sein. Dazu kommen dann noch die Zusatzmodule (Softwareteile) zur Darstellung und vor allem Eingabe derer Schriftzeichen.
Das ist ein bisschen kurz gedacht. China ist ein riesiger aufstrebenden Markt. Kein großes Software-Unternehmen kann es sich leisten, den zu vernachlässigen. Ich würde mal behaupten ohne Software-Piraterie würden viele Software-Konzerne starke Umsatzeinbußen haben. Ja, richtig, ich behaupte, dass sie dann weniger Geld verdienen würden!

Stellen wir uns einfach mal vor, es gäbe nicht die Möglichkeit Software unlizensiert zu verwenden, also keine Software-Piraterie. In den meisten Köpfen sieht es heute so aus: Text = Word, Tabellen = Excel, Präsentationen = PowerPoint. Aber wie viele Leute, die jetzt MS Office auf dem Rechner haben, würden hunderte von Euro dafür bezahlen im Jahr 10 Briefe zu schreiben und vielleicht 5 Tabellen mit Excel zu erstellen? Wahrscheinlich nicht viele. Wahrscheinlich würden praktisch nur die bezahlen, die Funktionen benötigen, die z.B. Word liefert aber kostenlose Textverarbeitungssoftware nicht. Im Moment ist kostenlose oder billigere Software für viele uninteressant, weil man Office ja kostenlos kriegen kann? Warum sich überhaupt Gedanken darüber machen? Jeder kann sich Office (MS Office ist für viele einfach Office, denn es gibt ja keine anderen Office-Pakete) kostenlos besorgen oder kennt zumindest jemanden, der das kann.

Gehen wir nun davon aus, dass man dies nicht mehr könnte ohne es zu bezahlen (rein hypothetisch, denn wir wissen, dass man jeden Kopierschutz umgehen kann, wenn man nur genug Energie investiert). Dann würden die Leute, die Office besorgen konnten plötzlich zu den Leuten, die kostenlose Alternativen kennen. In kurzer Zeit wären kostenlose oder kostengünstige Alternativen Standard auf privaten Computern.

Was würden Unternehmen machen? Nun, Unternehmen verwenden häufig MS Office, weil sie günstige Volumenlizenzen kriegen und, viel wichtiger, weil es so verbreitet ist. Die Mitarbeiter kennen Word und Excel von Zuhause. Datenaustausch mit anderen Unternehmen und Kunden erfolgt häufig in den Formaten von Microsoft. Hätten die meisten Privat-Computer andere Office-Software installiert, sähe das anders aus. Die Mitarbeiten würden z.B. OpenOffice oder LibreOffice von Zuhause kennen und müssten auf MS Office geschult werden. Außerdem können die meisten Tätigkeiten, die ein Büromensch täglich ausführt genauso gut oder zum Teil sogar besser mit anderen Office-Paketen ausgeführt werden. Unternehmen sind darauf bedacht Kosten gering zu halten. In diesem fiktiven Fall wäre es aber sicher günstiger auf diese kostenlosen Alternativen zu setzen, selbst die Lizenz für den kommerziellen Einsatz oder Support-Verträge Geld kosten würden.

Meine Thesen:
- Software-Piraterie ist in die Lizenzkosten von kommerziellen Produkten einkalkuliert.
- z.B. MS Office würde zur nicht-kommerziellen Nutzung entweder kostenlos oder zumindest sehr günstig (z.B. 20 Euro) angeboten, um eine ausreichende Marktpenetration zu erreichen, wenn es keine Software-Piraterie gäbe.
- In jetzt stark dominierten Bereichen (z.B. Office-Pakete) gäbe es einen höheren Innovationsfaktor, da Software nach Leistungskriterien ausgewählt und nicht einfach das Standard-Produkt verwendet werden würde.

Gruß
GrößterNehmer

(Some call it China, some Our Future Overlords)