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AOL Flatrate


20.03.2001 06:14 - Gestartet von gora
Weder Aol noch Telekom noch Du, machen Geschäfte ohne jeden nutzen, es sei denn es ist Hobby. Hier erfolgt die Vergütung auf anderem Wege.

Es gibt neben Telekom und AOL noch weitere DSL Anbieter, allerdings nicht so verlustbereit. (AOL hat mit seiner Zugangstechnik jedoch noch den Vorteil Poweruser nicht so anzuziehen) Als da sind: Sämtliche Anbieter unter QSC, und demnächst QSC selbst. Jeder der eine der billigen Flatrates benutzt (auch ich) sollte wissen, dass er seinem Anbieter Verluste bereitet. Dieser wird sie nur solange machen (es sei denn er ist verrückt oder kennt seine Zahlen nicht), wie er sein
sein Ziel sieht.

Dies kann sein über die Menge, oder Umpolung der gewonnenen Kunden auf einen kostengünstigen Dienst gewinnbringenden Dienst (ADSL) oder eben auch Abschaltung der Konkurrenz. Manche ruinieren sich dabei (etliche Flatrateanbieter der Vergangenheit, soweit sie nicht einen geschickten Konkurs planten), andere machen es zeitweise mit, dritte gehen auf Lauerstellung und warten bis die Preise wieder dort sind wo die Gewinne anfangen.

Als Verbraucher spiele ich da voll mit, ich nutze Sonderangebote sowohl von Rationalisierern (die dazu Arbeitsplätze vernichten oder einsparen), von Dummen die ihr Vermögen investieren, weil es ja die Menge bringt und dabei Konkurs gehen, oder auch solchen, die in der Hoffnung auf Marktpreisgestalltung sich einen Markt kaufen um monopolistischen Gedanken nachzugehen.

Durch die Androhung der Großhandelsflatrate wurde der Telekom die Möglichkeit genommen die Verluste über spätere Umstellung auf ADSL wieder einzufahren, deshalb die logische Einstellung.

AOL hatte mit aus heutiger Sicht wahnsinnigen Preisen (6Pfg/Minute + Telefonkosten) aber massenweiser Verteilung von CD's das Internet populär gemacht. Preise waren nicht das Problem sondern Wettbewerber mit besseren Foren. Also verkaufte man seine Leitungen.

Kleine Provider erkannten, dass erfahrene User auf die teure Massenwerbung und Foren verzichten können und bequem AOL und Co unterboten. Die Masse der kleinen ISP's mit AOL und Co schufen aus Nischenmärkten einen großen Markt. Die Deregulierung des Telekommarktes offenbarte den Telefonanbietern, dass hier lohnende Klientel sind und kauften ISP's oder gründeten eigene um durchzusetzen, dass ihre Telefonleitungen benutzt werden. Sie suchten Kostenvorteile über Kooperationen mit Fernleitungsanbietern (backbones). Argument wurde der jetzt billigere Zugang. Die Telekom sah große Märkte entstehen, Gewinne waren ihr z.T. bereits verloren gegangen bzw. dohten verloren zu gehen, sparte Personal ein, rationalisierte und versucht nun ihre nur bedingt treuen Großkunden(ISP's) ihrem eigen ISP (T-online) zuzuführen. Ein tolles Spiel. Wenn die Luft raus ist an Ideen und Gewinnen wird es langweilig werden.

Problem ist immer das Mittelmaß. Das Deregulieren mit Gewalt kann auch so unschöne Folgen haben, wie es gerade der Strommarkt in Kalifornien zeigt. Dort wurde nach dem Rationalisieren auch Modernisierungen, Reparaturen und Leistungsreserven eingespart. So daß man derzeitig intelligente Verteilungen der Stromrationierung (sprich Abschaltungen) verteilt über das Land übt. Die Politik übt mit Vorschlägen und Konzepten und die Betreiber verweisen auf Ihre Verluste.

Nur am Rande: ISDN ist in vielen Ländern ein Fremdwort, und das Problem der letzten Meile nirgends sauber gelöst.

m f G

Eure Gora