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Ausrede


17.07.2012 12:43 - Gestartet von koelli
Das soll wohl der Witz des Tages ein: Wenn es wirklich darum gehen würde, Einfachheit in die Tarife zu bringen, dann müsste man ja auch alle Alttarife abschaffen und nur noch wenige aktuelle Tarife anbieten.
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[1] JStefan antwortet auf koelli
17.07.2012 13:00
Benutzer koelli schrieb:
Das soll wohl der Witz des Tages ein: Wenn es wirklich darum gehen würde, Einfachheit in die Tarife zu bringen, dann müsste man ja auch alle Alttarife abschaffen und nur noch wenige aktuelle Tarife anbieten.

Meine Gesprächspartner/innen merken es in der Regel nicht, wenn mein Gespräch von einer Callya Compact zuerst alle 60 Sekunden und danach jede Sekunde einen unhörbaren Taktimpuls in der Gebührenzählautomatik erzeugt :-)

Ebenso merke ich es nicht, wenn mich jemand mit einem Discounter-Billigheimertarif anruft, wo "nur" alle 60 Sekunden eine Einheit gezählt wird.

Es ist ja nicht so wie früher im Festnetz, wo der 16kHz-Impuls schrill und schwer wie eine elektrisch geladene Gewitterwolke in der Leitung hing, sich regelmässig am Ohr entlud und man jedesmal eine Kostenbeklemmung im Geldbeutel spürte (wenn man selber anrief.)

Wenn Vodafone trotzdem so tut, als verursache der unhörbare Impuls Komfort-Einschränkungen oder quälende Kabbeleien beim Telefonieren a la "jetzt hats schon wieder gezählt bei dir, bei mir aber nicht, ällabätsch!", so mutet das arg an den Haaren herbeigezogen an.

Es geht wohl um eine Tariferhöhung. Dabei wird imagemäßig höchst unvorteilhaft angeknüpft an eine andere Branche, die berüchtigt ist für ihre regelmässigen aber wenig transparenten Tarifsteigerungen, der öffentliche Personennahverkehr auf Bus und Schiene. Auch dort werden gerne mal Zoneneinteilungen geändert, damit es angeblich "übersichtlicher" und fast stets, wegen größerer Gebindegrößen, teurer wird.

Am Ende sieht es aus wie in dem Loriot-Sketch, wo der Kellner einen riesigen Teller mit einer silbernen Haube serviert. Nachdem er die Haube abgenommen hat, erscheint ein einziges hartgekochtes Ei in einem Eierbecher und der Gast sagt lobend: "Das sieht aber sehr ÜBERSICHTLICH aus!"
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[1.1] bholmer antwortet auf JStefan
17.07.2012 14:12
Das mit der Tariferhöhung ist wohl das Hauptargument.

Da die meisten Gespräche irgendwie zwischen 1-2 Minuten dauern, wenn ich mich recht erinnere, bedeutet das, dass im Schnitt im Gegensatz zu der angebrochenen Minute (bzw. auch wenn es die 3. oder 4. Minute ist) genau eine halbe Minute bei JEDEM Gespräch mehr abgerechnet wird ohne dass dafür eine Leistung erbracht wurde. Und das summiert sich schön auf einige Millionen Euro.

Selbst die komplette Abrechnung der ersten Minute war eigentlich eine Unverschämtheit, da die Interconnectentgelte im
Sekundentakt abgerechnet werden.

Was Vodafone mal ändern könnte wäre die Tatsache dass bei Vertragskunden nach Ausschöpfung von Inklusivvolumen oder SMS, falls vorhanden, 19 Cent für eine SMS und 29 Cent pro Minute anfallen. Damit sind Vertragskunden schlechter gestellt als jeder CallYa Kunde.
Bert

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[1.1.1] Jooge antwortet auf bholmer
17.07.2012 18:09
Wenn es nur um eine Vereinheitlichung ging, hätte mn ja auch - im Interesse der Kunden - alle Tarife auf 60/1 umstellen können...
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[1.1.1.1] Telly antwortet auf Jooge
17.07.2012 18:40
Benutzer Jooge schrieb:
Wenn es nur um eine Vereinheitlichung ging, hätte mn ja auch - im Interesse der Kunden - alle Tarife auf 60/1 umstellen können...

ROFL.

Telly
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[1.1.1.2] Robophone antwortet auf Jooge
17.07.2012 21:41
Benutzer Jooge schrieb:
Wenn es nur um eine Vereinheitlichung ging, hätte mn ja auch - im Interesse der Kunden - alle Tarife auf 60/1 umstellen können...

Ja 60/1 wäre in der Tat kundenfreundlich und imagestärkend. Aber der Gewinn schrumpft dadurch stark. Da Vodafone ein Netzvetreiber ist, der auch was verdienen möchte, kann und will es sich nicht erlauben, sonst sollte es aus dem Prepaidmarkt aussteigen und nur noch den Discountern den Markt überlassen.

Was aber kluger von Vodafone wäre die 60/60-Taktung generell in eine 60/30-Taktung zu ändern.

Das wäre noch ein kundenfreundlicheres Kompromiss gewesen unter Wahrung der beiderseitigen Interessen des Konzerns und der Kunden gewesen.

Denn 60/30 ist nur unwesentlich gewinnschmälernd für Vodafone als 60/60 und ist dem Kunden bei 9 Cent Pro Minute viel lieber, da die meissten Gespräche irgendwie bei 1 minute 27 sekunden enden bis 3 Minuten 27 sekunden.

Die Firmen, die Kunden dauerhaft im Prepaid gewinnen wollen, müssen diese Psychologie der Kunden berücksichtigen.

Schliesslich ist es ein zusäzliches Wettbewerbsfaktor.

Ich bin besser und kundenfreundlicher. Kommen sie alle zu mir.

Bei mir gibt es 60/30 -Taktung ohne Mindestumsatz, Grundebühr und Nichtnutzugsgebühr.

Aus bisher ungeklärtem Grund verweigern alle Prepaidanbieter diese Möglichkeit den Kunden.


Ich glaube, dass diejenigen, die meinen, dass England diese 60/30-Taktung den Unternehmen in Deutschland verboten hatte, Recht haben.

Es tut sich gar nichts. Vielleicht nach der Senkung der IC-Entgelte würde man diesen Schritt wagen.
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[2] tele_snail antwortet auf koelli
17.07.2012 18:17
Benutzer koelli schrieb:
Das soll wohl der Witz des Tages ein: Wenn es wirklich darum gehen würde, Einfachheit in die Tarife zu bringen, dann müsste man ja auch alle Alttarife abschaffen und nur noch wenige aktuelle Tarife anbieten.

Richtig - denn Alttarife mit 60/60-Taktung sind nunmal das teuerste, was man sich vorstellen kann. Gut veranschaulichen kann man sich das hier:

http://www.flatratesvergleich.de/tools/taktungsrechner

mit dem Taktungsrechner.

Wirkliche Transparenz wäre die Umstellung aller Tarife auf sekundengenaue Abrechnung! Aber ich begeb mich gerade wieder ins Land der Träume...

* Ironie an *
Und hat Vodafone nicht gerade in Vorbereitung dieser Aktion für widerspenstige Callya-Kunden die Portierungsgebühr auf 30€ erhöht? Echter Kundenservice hat eben nunmal seinen Preis...
* Ironie aus *

Ich hab Callya schon vor mehr als einem Jahr den Rücken gekehrt, nach über 10 Jahren mit einer Callya-Karte. Bei Edeka sponsore ich zwar jetzt immer noch Vodafone (und auch noch im 60/60-Takt...:-) ), aber wenigstens zu einigermaßen annehmbaren Minutenpreisen.

Viele Grüße,

tele_snail
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[2.1] Conax antwortet auf tele_snail
17.07.2012 18:45
Irgendwie wird einen Vodafone immer unsymphatischer. Hier jetzt die Taktumstellung bei CallYa. Darüber hinaus tut man auch im Festnetz wenig. Einsparungen beim Netzausbau, hatte denen ja den letzten Connect-Test gekostet.
Alles in allem scheint man nur noch auf Gewinn aus zu sein, die Kosten zu senken und den Netzausbau etwas "schleifen" zu lassen, außer LTE vielleicht.
Neue Vorgaben aus England?
Egal mir. Seit diesen Monat bin ich kein Vodafonekunde mehr. Weder bei Festnetz noch bei Mobilfunk.
Und.... es geht. Beim Festnetz+Internet Anschluß ist jener jetzt besser/schneller, als zuvor mit Vodafone. ;)
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[2.1.1] Christian_Wien antwortet auf Conax
18.07.2012 13:18
Benutzer Conax schrieb:
Irgendwie wird einen Vodafone immer unsymphatischer. Hier jetzt die Taktumstellung bei CallYa. ...


Richtig erkannt.
Vodafone ist leider inzwischen der unseriöseste Anbieter, wo CallYa Kunden ohne Grundgebühr einfach eigenmächtig nach Gutdünken in einen Tarif mit einer monatlichen Grudgebühr umgestellt werden und dies dem Kunden bestenfalls mit einer SMS, die bei nicht regelmäßiger Nutzung nach kurzer Zeit im System gelöscht wird, mitteilt.
Ähnliches gilt für die Kündigung von Kunden, welche offenbar zu unrentabel sind.
Diese bekommen auch irgendwann einmal ein kurzlebiges SMS, daß sie bei Interesse am Weiterbestand ihrer Karte reagieren mögen.
Falls der Kunde dieses SMS nicht rechtzeitig mitbekommt, wird kurze Zeit später die Karte deaktiviert und das Guthaben kassiert.
Bei Kunden, welche diese SMS rechtzeitig mitbekommen und darauf reagieren und widersprechen, beginnt das Spiel nach einiger Zeit erneut.


Fazit:
Seriös schaut anders aus.
Anbieter, die ein solches Geschäftsgebaren und Kundenwertschätzung haben, können mir gestohlen bleiben.
Da ist jeder Discounter besser - von Drillisch & Co mal abgesehen.