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wie ungewöhnlich


10.02.2012 14:53 - Gestartet von peregrintuk
Finde es interessant, dass daraus nun wieder so eine Riesen-Nummer gemacht wird. Das, was google hier macht nennt man Panel-Rekrutierung und ist letztlich nichts anderes als Marktforschung. Ein gewisser User-Stamm erklärt sich bereit technisch gemessene Infos mit Befragungsdaten zu verknüpfen und an Google zu senden.

In Deutschland soll es seit über 50 Jahren ein System geben, wo Leute ihre Fernsehgewohnheiten täglich freiwillig an die Fernsehsender übermitteln. Nennt sich Einschaltquote und dient wem? Natürlich den Sendern und insbesondere deren Werbekunden. Warum regt sich eigentlich darüber keiner auf?

Ebenso seit vielen Jahren gibt es in Deutschland eine Organisation, die sich GfK nennt. Normale Bürger scannen für die ihre kompletten Einkäufe, nennen Einkaufsort und -grund und übermitteln die Daten. Ebenso freiwillig und zum Zwecke der Handelsunternehmen.

Warum nun ist also Google in diesem Fall unbedingt böse? Was machen die anders? Dass man Google in vielen anderen Belangen sehr kritisch hinterfragen muss und deren Datenschutz oft zu wünschen übrig lässt, stelle ich nicht in Frage. Diese Sache hier ist aber eher harmlos.
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[1] Müller2 antwortet auf peregrintuk
10.02.2012 15:16
Benutzer peregrintuk schrieb:

Warum nun ist also Google in diesem Fall unbedingt böse?

Nein, Google ist ganz dolle lieb und will nur unser Bestes. Deshalb muß Google auch möglichst alles über uns wissen. Damit es besser auf uns aufpassen kann.
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[2] koelli antwortet auf peregrintuk
10.02.2012 17:17
Benutzer peregrintuk schrieb:
Ebenso seit vielen Jahren gibt es in Deutschland eine Organisation, die sich GfK nennt. Normale Bürger scannen für die ihre kompletten Einkäufe, nennen Einkaufsort und -grund und übermitteln die Daten. Ebenso freiwillig.

Hatte das mal ne Zeit lang gemacht.
Nur leider ist der Gegenwert, den man dafür bekommt, nicht wirklich verlockend: Nur irgendwelche billigen Sachprämien wie Radiowecker usw.

Warum nun ist also Google in diesem Fall unbedingt böse? Was machen die anders?

Nun: Google verkauft wohl die gewonnenen Daten und so wie ich es verstanden habe, können die Firmen den Teilnehmern dann direkt Werbung schicken. Oder sehe ich das falsch?
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[2.1] ippel antwortet auf koelli
11.02.2012 07:32
Benutzer koelli schrieb:
Hatte das mal ne Zeit lang gemacht.

Solange das freiwillig geschieht ist absolut rein gar nichts daran auszusetzen. Viel schlimmer ist es, wenn es ohne das Einverständnis oder gar Wissen des Kunden geschähe (so wie es die Regierung gerne bei der Vorratsdatenspeicherung machen würde).

Nun: Google verkauft wohl die gewonnenen Daten und so wie ich es verstanden habe, können die Firmen den Teilnehmern dann direkt Werbung schicken. Oder sehe ich das falsch?

Ja, das siehst du falsch. Hier in diesem Fall will Google erst einmal nur das Nutzerverhalten besser verstehen. Dies hilft dann bei der Entwicklung neuer Angebote oder der Verbesserung bestehender. Darüber hinaus hilft es Google letztlich, gezieltere Werbeangebote anzuzeigen. Das wiederum erhöht die Werbeeinnahmen. Google verkauft aber in keinem Fall persönliche Daten. Das wäre wohl auch PR mäßig nicht zu rechtfertigen.

Aber wenn Google dies einmal in Zukunft täte, sehe ich damit auch kein Problem, solange es freiwillig geschieht.