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Bildungsoffensive


02.08.2011 20:41 - Gestartet von McCormy
einmal geändert am 02.08.2011 21:52
Die von Hoeren geforderte Bildungsoffensive zu verbaler Gewalt im Netz könnte ein Anfang sein, würde das Übel aber leider nicht an der eigentlichen Wurzel packen. Denn ich gehe noch einen Schritt weiter als er und behaupte, nicht nur im Netz ist der Umgangston rauher geworden, sondern auch in der Gesellschaft an sich. Werte, Anstand und Moral bekommen Kinder von ihren Eltern immer seltener vermittelt und schon auf dem Schulhof lernen sie, dass man schnell zum sogenannten "Opfer" wird, wenn man sich nicht entsprechend rücksichtslos verhält oder sich gar für andere einsetzt.

Ich bin jetzt 37 und hätte nie gedacht, dass ich etwas in dieser Art irgendwann einmal schreiben müsste, klang es für mich doch bisher immer wie ein "Früher war alles besser" von ewig Gestrigen. Doch wenn ich täglich erlebe, wie Teenager beim Einsteigen in den Zug die Oma zur Seite drängeln, um noch vor ihr die letzten Sitzplätze zu ergattern o.ä., dann frage ich mich schon, warum man während meiner Jugend noch überwiegend Rücksicht auf sozial Schwächere genommen hat, heute dagegen kaum noch. Dass man sich dann im Netz ähnlich verhält, ist nur die logische Konsequenz - ich fürchte, da ist es mit wohlgemeinten Bildungsoffensiven zur Netzkultur alleine längst nicht getan.

MfG
McCormy
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[1] arndt1972 antwortet auf McCormy
03.08.2011 12:06
Benutzer McCormy schrieb:
Denn ich gehe noch
einen Schritt weiter als er und behaupte, nicht nur im Netz ist der Umgangston rauher geworden, sondern auch in der Gesellschaft an sich. Werte, Anstand und Moral bekommen Kinder von ihren Eltern immer seltener vermittelt und schon auf dem Schulhof lernen sie, dass man schnell zum sogenannten "Opfer" wird, wenn man sich nicht entsprechend rücksichtslos verhält oder sich gar für andere einsetzt.

Da stimme ich Dir völlig zu, allerdings sehe ich nicht nur die Eltern als schlechte Vorbilder, sondern auch immer mehr die ganze Gesellschaft. Es wird den Leuten doch auch immer mehr vorgelebt, daß manche Verbrechen scheinbar nicht "so schlimm" sind und Demokratie und Toleranz nicht so wichtig sind. Beispiele gefällig?!
Ein Joschka Fischer wurde Außenminister (das vom Einfluß her gesehen zweithöchste amt im Staat), obwohl er früher Steine und Molotow-Cocktails auf deutsche Polizisten geschleudert hat und nicht einmal bereit ist, sich dafür zu entschuldigen.
Gregor Gysi ist bewiesenermaßen Stasi-Spitzel und führt eine Partei an, die gegen die Reichen wettert, die so viel Geld nach Liechtenstein gebracht haben, selber aber für die bisher größten Funde von Geldwäsche verantwortlich ist (Stichwort verschobene SED Milliarden!).
Die Grünen stehen angeblich für Demokratie und Mitbestimmung, versprechen ein Ende von Stuttgart 21, gewinnen damit eine Wahl und wissen genau, daß sie dieses Versprechen nicht halten können und noch schlimmer: sie akzeptieren keine Fakten und Mehrheiten, wie es für gute Demokraten eigentlich Pflicht sein sollte.
Dazu setzen sich Leute wie Ströbele oder die Roth öffentlich gegen die Staatsgewalt zur Wehr und begehen wie selbstverständlich Ordnungswidrigkeiten und Gesetzesverstöße und keiner regt sich darüber auf...
Da brauche ich mich nicht wirklich drüber zu wundern, wenn die Gesellschaft immer mehr verroht und gutes Benehmen verliert.
In anderen Parteien gibt es auch Beispiele, dort werden aber in der Regel wenigstens Konsequenzen gezogen.

Ich bin jetzt 37 und hätte nie gedacht, dass ich etwas in dieser Art irgendwann einmal schreiben müsste, klang es für mich doch bisher immer wie ein "Früher war alles besser" von ewig Gestrigen. Doch wenn ich täglich erlebe, wie Teenager beim Einsteigen in den Zug die Oma zur Seite drängeln, um noch vor ihr die letzten Sitzplätze zu ergattern o.ä., dann frage ich mich schon, warum man während meiner Jugend noch überwiegend Rücksicht auf sozial Schwächere genommen hat, heute dagegen kaum noch. Dass man sich dann im Netz ähnlich verhält, ist nur die logische Konsequenz - ich fürchte, da ist es mit wohlgemeinten Bildungsoffensiven zur Netzkultur alleine längst nicht getan.

Ich bin noch ein Jahr älter und gebe Dir völlig Recht! Auch wenn ich ein Feind von Diktaturen und politischen Extremen bin, muß ich aber sagen, daß es in beiden früheren Diktaturen in Deutschland in Sachen Erziehung ung Anstand einiges gab, was deutlich besser ist als heute und was man meiner Meinung nach hätte ruhig übernehmen sollen (natürlich ohne den damaligen Hintergedankne den Kindern und Jugendlich die eigene Ideologie näher zu bringen!). Denn ein gewisses Maß an Strenge hat noch keinem geschadet!
Heute passieren Dinge oder Schüler verhalten sich gegenüber Lehrern, das hätte ich nie für möglich gehalten. In unserer Zeit hätte es dafür - völlig zu Recht!!!!!!! - harte Strafen gegeben.