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VoIP II


22.05.2011 21:35 - Gestartet von Aguilar
einmal geändert am 22.05.2011 21:36
Die Entscheidung nur noch VoIP anzubieten mag für manche hier im Forum relativ einfach sein. Wer aber einmal auf der Hotline für Anbieter mit VoIP-Anschlüssen gesessen hat, wird die Erfahrung machen, daß die meisten älterer Kunden ebenso wie einzelne Hausfrauen, die über Jappy und ähnlich interessante Seiten nicht hinauskommen, bereits mit Begriffen wie Browser, Router etc. hoffnungslos überfordert sind. Wenn diese Klientel die Telefonie auf dem Router mit dem Computer einstellen soll, wird dies zum Disaster, wie ich tagtäglich erleben muß.

Ein zweiter Aspekt sind Geschäftsleute, die immer erreichbar sein müssen. Ungeachtet der Frage, ob am falschen Ende gespart wird, wenn diese aus falsch verstandener Einsparung mit einem Privatkundenprodukt per VoIP telefonieren, sind bei Leitungsstörungen auch *sämtliche* Kommunikationsmittel erst einmal stillgelegt.

Ich wundere mich darüber, daß das Angebot einfacher Telefonanschlüsse nicht viel mehr vermarktet wird.
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[1] ActionMad antwortet auf Aguilar
23.05.2011 09:45
Benutzer Aguilar schrieb:
Ein zweiter Aspekt sind Geschäftsleute, die immer erreichbar sein müssen. Ungeachtet der Frage, ob am falschen Ende gespart wird, wenn diese aus falsch verstandener Einsparung mit einem Privatkundenprodukt per VoIP telefonieren, sind bei Leitungsstörungen auch *sämtliche* Kommunikationsmittel erst einmal stillgelegt.
Bei der Telekom wird sehr wohl unterschieden ob man Geschäftsperson oder Privatperson ist, unabhängig vom Tarif. Deswegen wird auch bei kleineren Geschäftskunden nur Analoge und ISDN Anschlüsse vertrieben.
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[1.1] Chegga antwortet auf ActionMad
23.06.2011 20:32

einmal geändert am 23.06.2011 20:33
Benutzer ActionMad schrieb:
Bei der Telekom wird sehr wohl unterschieden ob man Geschäftsperson oder Privatperson ist, unabhängig vom Tarif. Deswegen wird auch bei kleineren Geschäftskunden nur Analoge und ISDN Anschlüsse vertrieben.

Ach und das als DeutschlandLAN bezeichnete Angebot für Mittelstand und Großkunden ist kein Voip? :)

Was den Service angeht kann man aber sagen das man als Geschäftskunde in etwa ab einem Primärmultiplexanschluss aufwärts für voll genommen wird. Mit 3-4 ISDN-Anschlüssen ist man fast genauso unwichtig wie eine Privatperson, auch was die länge der Warteschleife angeht, die bei der Telekom immerhin kostenlos ist. Ich kann das sagen weil ich schon öfter im Auftrag von verschieden großen Kunden Kontakt mit der Telekom aufnehmen musste.
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[2] der_inquisitor antwortet auf Aguilar
23.06.2011 11:50
Benutzer Aguilar schrieb:
Die Entscheidung nur noch VoIP anzubieten mag für manche hier im Forum relativ einfach sein. Wer aber einmal auf der Hotline für Anbieter mit VoIP-Anschlüssen gesessen hat, wird die Erfahrung machen, daß die meisten älterer Kunden ebenso wie einzelne Hausfrauen, die über Jappy und ähnlich interessante Seiten nicht hinauskommen, bereits mit Begriffen wie Browser, Router etc. hoffnungslos überfordert sind. Wenn diese Klientel die Telefonie auf dem Router mit dem Computer einstellen soll, wird dies zum Disaster, wie ich tagtäglich erleben muß.

Ein ISP kann im Gegensatz zu freien VoIP-Anbietern die CPEs seiner Kunden mittels TR-069 vollautomatisch provisionieren bzw. konfigurieren, sodaß eine Konfiguration mittels PC nicht zwingend erforderlich ist.
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[2.1] ippel antwortet auf der_inquisitor
23.06.2011 17:30
Benutzer der_inquisitor schrieb:
Ein ISP kann im Gegensatz zu freien VoIP-Anbietern die CPEs seiner Kunden mittels TR-069 vollautomatisch provisionieren bzw. konfigurieren, sodaß eine Konfiguration mittels PC nicht zwingend erforderlich ist.

Vollkommen richtig. Und noch mehr: Eine etwas ältere und absolut computerunerfahrende Bekannte von mir, hat sich einen Vodafone IP-Anschluß zugelegt. Die Anleitung, um den Router per Telefon einzurichten war absolut verständlich und nachvollziehbar. Sie scheiterte nur, weil der Router bereits bei Lieferung defekt war. Sie hätte aber ansonsten keinerlei Probleme bei der Einrichtung gehabt.

Es ist also oft einfacher, als man denkt, wenn der Anbieter seinen Teil dazu beiträgt.
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[3] niknuk antwortet auf Aguilar
23.06.2011 17:56
Benutzer Aguilar schrieb:

Die Entscheidung nur noch VoIP anzubieten mag für manche hier im Forum relativ einfach sein.

Sie ist vor allem für die Anbieter relativ einfach, denn für sie wird es billiger. Der Kunde hat von einem IP-basierten Festnetzanschluss dagegen so gut wie nichts. In der Regel hat er sogar eher Nachteile (bekommt also ein schlechteres Produkt), darf aber weiterhin dasselbe blechen. Aber wer ist schon der Kunde :-/

Immerhin besteht Grund zur Hoffnung, dass die Telekom es wenigstens besser macht als die NGN-Anbieter der ersten Stunde. Erstens hat sie sich sehr lange Zeit gelassen und ist nicht auf den VoIP-Zug aufgesprungen, als die Technik noch Kinderkrankheiten hatte. Und zweitens ist der rosa Riese nicht der billigste Anbieter. Für die viele Kohle, die T-Kunden für ihren Anschluss zahlen müssen, dürfen sie auch ein bisschen mehr Qualität erwarten als bei der Billigheimer-Konkurrenz.

Gruß

niknuk
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[4] Chegga antwortet auf Aguilar
23.06.2011 20:21

Benutzer Aguilar schrieb:

Seiten nicht hinauskommen, bereits mit Begriffen wie Browser, Router etc. hoffnungslos überfordert sind. Wenn diese Klientel die Telefonie auf dem Router mit dem Computer einstellen soll, wird dies zum Disaster, wie ich tagtäglich erleben muß.

Es wäre natürlich wünschenswert wenn sich alle Anschlüsse unkompliziert und am besten auch ohne PC in Betrieb nehmen lassen, das ist gerenell möglich und wird bei einigen Anbietern auch praktiziert (Router vorkonfiguriert oder autokonfiguration).

Ein zweiter Aspekt sind Geschäftsleute, die immer erreichbar sein müssen. Ungeachtet der Frage, ob am falschen Ende gespart wird, wenn diese aus falsch verstandener Einsparung mit einem Privatkundenprodukt per VoIP telefonieren, sind bei Leitungsstörungen auch *sämtliche* Kommunikationsmittel erst einmal stillgelegt.

Es gibt auch Geschäftskundenanschlüsse per Voip und die werden immer beliebter. Geschäftskunden haben in der Regel deutlich schnellere Entstörzeiten. Wärend dieser Zeit lassen diese sich dann am besten eine Rufumleitung aufs Handy oder auf einen Zweitanschluss einstellen.

Die als AliceComfort Office vermarkteten Geschäftskundenanschlüsse werden mitlerweile auch auf Voip-Basis realisiert und sogar die Nutzung von klassischen ISDN-Datenanwendungen wie EC-Cashgeräten ist ausdrücklich möglich (damit gab es doch sonst immer Probleme). Bei Anschluss einer Alarmanlage muss der Voip-Router natürlich an eine USV angeschlossen werden.