Benutzer IMHO schrieb:
Ist ja nett und freundlich, dass die weißen Flecken mit 850MHz gestopft werden (müssen).
Aber eigentlich gibt es doch keine Vorschrift, die die 4 Mobilfunkfirmen abhalten könnte, ihre LTE-Netz schon auf 2,6GHz auszurollen.
Das nicht, aber bei 2,6 GHz braucht man so ein dichtes Netz, dass es nur in der Stadt genügend Abnehmer gäbe; gerade da sind die Nutzer aber dank DSL, VDSL, Kabel usw. schon heute relativ verwöhnt, so dass sie wohl nicht dringend LTE brauchen, wofür die Netzhardware jetzt noch teuer ist. Und für den mobilen Einsatz scheint LTE derzeit ja noch nicht zu taugen, an Endgeräten fehlt es auch.
Über kurz oder lang reichen die 850MHz-Frequenzen der drei Lizenzinhaber doch eh nicht aus
Das Problem sehe ich auch. In der Stadt wird das deshalb wohl auch irgendwann gemacht werden, oder die Anbieter widmen einen Teil ihrer UMTS-Frequenzen zugunsten LTE um. Vielleicht sogar die GSM-Frequenzen, allerdings müsste dann ersatzweise VoLTE zuverlässig laufen und natürlich auch kundenseitig halbwegs verbreitet sein, sonst gibt es ein dauerndes "Netz belegt". Allerdings glaube ich, dass die D-Netze ihr GSM-Spektrum erst mal nicht für Daten freigeben lassen, weil die BNetzA indirekt angekündigt hat sonst prüfen zu müssen, ob die E-Anbieter mehr GSM-Spektrum brauchen, um dort ebenfalls Voice und Daten anbieten zu können, wobei ihr dank E-Plus auch die EU-Kommission etwas im Nacken sitzt.
Ich selbst fände ja stattdessen sinnvoller, dass die Fernsehfrequenzen (470-862 MHz) mal zusammengestaucht würden, so dass dort mehr zusammenhängender Platz für LTE wäre. Selbst wenn man auf dem Standpunkt steht, dass wir unbedingt 69 Fernsehkanäle brauchen, diese aus irgendwelchen Gründen nicht per Sat oder Kabel übertragen können und sie zudem wichtiger als das Internet sei sollen (vgl. bessere Frequenzausbreitung), wird terrestrisches TV in Deutschland noch mit dem völlig ineffizienten Videocodec MPEG2 von 1994 codiert, der zwar entsprechend der damaligen Zeit wenig Rechenleistung braucht und daher billige Receiver ermöglicht, aber bei vergleichbarer Qualität ca. doppelt so viel Frequenzspektrum frisst wie H.264. Die BNetzA war nämlich wegen der Fernsehfrequenzen bei LTE 800 relativ geizig, LTE kann seine Fähigkeiten in Deutschland auf 2x10 MHz nur bedingt entfalten, und Spektrum am Stück ist immer besser. Komischerweise betont die BNetzA bei den Mobilfunkanbietern immer, die Frequenzen seien effizient zu nutzen, bei den TV-Sendern scheint man es nicht so genau zu nehmen.