Benutzer Kai Petzke schrieb:
Die Telekom konnte den Verkauf der TV-Kabelnetze jahrelang verzögern. Mit den Nachwirkungen davon (geringer Anteil des Breitbandkabels am Breitbandmarkt) haben wir bis heute zu kämpfen.
Genau hier haben die Telekom-Lobbyisten eine (für die DTAG) ausgezeichnete Arbeit geleistet. Die Einen saßen im Hochhaus am Tulpenfeld in Bonn (RegTP), die Anderen ein paar Kilometer weiter in der Konzernzentrale und der Rest am Regierungstisch in Berlin sowie in den einzelnen Kabel-Gesellschaften. Das Ziel "solange wie möglich keine T-DSL-Alternative" wurde von Allen verfolgt und letztlich erreicht.
Da half auch nicht viel, dass später -- nach dem Verkauf der Kabel-Gesellschaften -- die (übrigens ebenso in der Mehrheit von der Telekom übernommenen) Mitarbeiter von KabelDeutschland & Co. alles mögliche unternommen haben, Breitband-Internet (eine Anmerkung am Rande: Für viele dieser Mitarbeiter galt ADSL lange Zeit nicht als Breitband) salonfähig zu machen. Der Massenmarkt-Breitband-Zug war in DE schon längst Richtung ADSL und in dem Fall fast zu 100% T-DSL abgefahren.
Na ja, derzeit bekommt die S-Bahn in Berlin, ein Tochterunternehmen der Bahn, ihren Betrieb trotz Staatsbesitz nicht hin. Und auch sonst verhindert die Beamtendenke bei der Bahn an vielen Stellen einen effizienten Betrieb. Eine Patentlösung hierfür habe ich aber auch nicht.
Sorry, Kai, aber an der S-Bahn-Katastrophe in Berlin ist weder der Staatsbesitz noch das Beamtendenken verantwortlich. Ganz im Gegenteil: Das Ganze haben wir den smarten Manager zu verdanken, die die (S-)Bahn fit für den Börsengang machen sollten. Natürlich mit der Duldung des Bundes, der soviel wie möglich aus dem Bahn-(Aus)Verkauf herausschlagen wollte. Vorher hat die Berliner S-Bahn -- auch zu DDR-Zeiten -- jahrelang zuverlässig funktioniert.
lg, roko