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UDP ohne Checksumme


24.05.2009 18:49 - Gestartet von arni1984
Gar kein thema, komplett unreliable aber es kommt immer irgendwas an. Das feld für die checksumme darf man einfach leer lassen
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[1] Kai Petzke antwortet auf arni1984
25.05.2009 11:51
Benutzer arni1984 schrieb:
Gar kein thema, komplett unreliable aber es kommt immer irgendwas an. Das feld für die checksumme darf man einfach leer lassen

Ebenso kann man bei "UDP lite" die UDP-Prüfsumme auch nur auf einen Teil der Daten beziehen. Damit können z.B. die Daten im UDP-Header noch abgesichert werden, in der UDP-Nutzlast aber nicht mehr.

In der Praxis kommt vor dem UDP-Header (8 Byte) noch der IP-Header mit 20 Byte. Der RTP-Header (nach dem UDP-Header) hat 12 Byte. Die eigentlichen Nutzdaten betragen bei GSM-EFR 31 Byte pro Frame. Die Header-Daten sind mit 40 Byte also größer als die Nutzdaten mit 31 Byte, und da Bitfehler in den Headern mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Wiedergabefehlern führen, müssen diese entsprechend abgesichert werden.

Alloziert man einen dedizierten Channel für die RTP-Daten und überträgt die Pakete zu fest vereinbarten Zeitpunkten, können allerdings alle Header-Daten unterdrückt werden, da sie beim Empfänger aus der Bestimmung des Kanals und dem exakten Zeitpunkt der Übertragung rekonstruiert werden können. Dann könnte man in der Tat auch die Nutzdaten ungesichert (bzw. individuell abgesichert, denn einige Bits sind sehr wichtig) übertragen.

Für diese Anpassung (spezieller Kanal, Rekonstruktion von IP-Header, UDP-Header und RTP-Header, individuelle Absicherung) ist aber eine Menge an Arbeit und Standardisierung notwendig. Betreibt man hingegen "plain voip", hat man das Problem, dass die ganzen Header-Bytes unverfälscht übertragen werden müssen, was einen hohen Sicherungsaufwand (oder häufige Aussetzer) nach sich zieht.


Kai