Benutzer IMHO schrieb:
Ich kann mir gut vorstellenen das 99% aller gegenwärtigen UMTS-Sender in der weiteren Entwicklung auf HSPA++ aufgerüstet werden.
Bei der vorgenannten Aussage sind wir uns einig.
In fünf Jahren werden die so hochgerüsteten UMTS/HSPA-Basisstationen 80% des Datentraffics tragen. 10% gehen auf GSM/EDGE, vor allem in der Fläche, und 10% gehen schon auf LTE.
Aber ist es wirtschaftlich neue Funkanlagen z.B. die der digitalen Dividende erst in UMTS/HSPA+ aufzubauen und später dann (erneut kostenverursachend) doch noch auf LTE umzurüsten?
Wie ich in
https://www.teltarif.de/mobilfunk/lte/ schreibe, hängt das von der Verfügbarkeit von LTE-Endgeräten ab: "Ist diese [LTE-Endgeräte-Verfügbarkeit] anfangs schlecht, könnten die Ausrüster gezwungen sein, Basisstationen anzubieten, die zwar für LTE vorbereitet sind, aber zunächst mit HSPA-Baugruppen bestückt werden und später mit vertretbarem Aufwand einen Wechsel auf LTE ermöglichen. Denn dieses ist auf Dauer die Technologie mit mehr Zukunft."
Wenn LTE-Sticks von Anfang an in ausreichender Stückzahl und mit guten Eigenschaften (geringer Stromverbrauch, hohe Sende- und Empfangsqualität, Stabilität der Verbindung etc. pp.) bereitstehen, dann werden die meisten Netzbetreiber neue Frequenzen überwiegend mit LTE bestücken.
HSPA ist bezüglich der Gesamtdatenrate in einer Zelle aber nur 20% schlechter (Ericsson spricht sogar von "gleichwertig") als LTE. UMTS/HSPA bietet mit Sicherheit die bessere Sprachqualität, und Endgeräte sollten kein Problem sein. Mit Sprache wird zudem mehr Geld verdient als mit Daten. Alles das sind auch harte Argumente pro HSPA. Auch auf neuen Frequenzen und gerade im Bereich der digitalen Dividende.
Dass E+ alles anders macht ist bekannt, aber ich glaube nicht, dass ein (nationaler) Mobilfunkmarkt mehr als einen "smart Follower" aushält. Die Follower würden sich sonst kaniballisieren, nehme ich an.
Ich denke, dass ein Wettrennen, wie wir es um den UMTS-Start erlebt hatten, sich nicht wiederholen wird. Drei Netze, die es mit LTE ultra-eilig haben, schnappen sich die wenigen Kunden, die anfangs unbedingt LTE haben wollen, nur gegenseitig weg. Wir kriegen einen bis maximal zwei "LTE fast Starts". Dann folgen diejenigen, die LTE auf zusätzlichen Frequenzen vor allem an Hot Spots zur Entlastung der bestehenden Zellen einsetzen. Und der "smart follower" wird in der Tat LTE nicht vor Mitte nächsten Jahrzehnts anwerfen.
Aber D1, D2 und O2: Rechnet es sich für die, Neubauten jetzt noch mit UMTS/HSPA+Technik zu errichten?
Wenn die Zelle genutzt wird: Ja! Insbesondere sind ja auch 2x20 MHz zurückgegebene UMTS-Frequenzen wieder unter dem Hammer. Die werden garantiert nicht mit LTE bestückt werden.
Der erste LTE-Stick wurde doch schon am 26.10.09 von teltarif.de angekündigt.
Gleichzeitig werden dieses Jahr zig Millionen HSPA-Sticks verkauft, während der LTE-Stick ein Vorserienexemplar ist.
Ich kenne die Zahlen nicht, weder die Preise für Endgeräte noch für Funkmasten/Senderausrüstungen und die zu erwartenden Preisrückgänge kenne ich auch nicht.
Wir kriegen die Zahlen auch nicht mitgeteilt.
Kai