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HSPA+ vs. LTE


17.02.2009 00:35 - Gestartet von NextLevel
Das wird ziemlich spannend. Wenn O2 und Vodafone sagen wir mal 2010 bundesweit HSPA+ einführen, bietet T-Mobile die neue LTE Technik an.

Es wird interessant sein, wie sich das im Vollastbetrieb bemerkbar macht, ob LTE wirklich so viel besser ist. Die Angegeben Geschwindigkeiten werden sowiso nie erreicht, aber ob es trotzdem ein Sprung wird ist die Frage.

Aber vielleicht benutzen O2/Vodafone auch nur zur Überbrückung HSPA+ um aus den Fehlern der LTE Einführung von T-Mobile zu lernen.
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[1] E.X.T.R.E.M antwortet auf NextLevel
17.02.2009 01:38
Benutzer NextLevel schrieb:

Es wird interessant sein, wie sich das im Vollastbetrieb bemerkbar macht, ob LTE wirklich so viel besser ist. Die Angegeben Geschwindigkeiten werden sowiso nie erreicht, aber ob es trotzdem ein Sprung wird ist die Frage.

Aber vielleicht benutzen O2/Vodafone auch nur zur Überbrückung HSPA+ um aus den Fehlern der LTE Einführung von T-Mobile zu lernen.

LTE und HSPA+ ist zu 99% die gleiche Technik, nur nennen die einen es HSPA+ die anderen LTE
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[1.1] Kai Petzke antwortet auf E.X.T.R.E.M
17.02.2009 10:41
Benutzer E.X.T.R.E.M schrieb:

LTE und HSPA+ ist zu 99% die gleiche Technik, nur nennen die einen es HSPA+ die anderen LTE

Siehe https://www.teltarif.de/mobilfunk/lte/

LTE und HSPA+ sind auf der Funkschnittstelle sehr verschiedene Technologien und folglich braucht der Kunde vollkommen andere Geräte. Dieses wird den LTE-Start belasten. Der Trend geht eindeutig dahin, HSPA bis zum Maximum auszureizen, und da sind die 28 MBit/s von o2 noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.


Kai
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[1.1.1] E.X.T.R.E.M antwortet auf Kai Petzke
17.02.2009 13:01
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer E.X.T.R.E.M schrieb:

LTE und HSPA+ ist zu 99% die gleiche Technik, nur nennen die einen es HSPA+ die anderen LTE

Siehe https://www.teltarif.de/mobilfunk/lte/

LTE und HSPA+ sind auf der Funkschnittstelle sehr verschiedene Technologien und folglich braucht der Kunde vollkommen andere Geräte. Dieses wird den LTE-Start belasten. Der Trend geht eindeutig dahin, HSPA bis zum Maximum auszureizen, und da sind die 28 MBit/s von o2 noch lange nicht das Ende der
Fahnenstange.


Kai

Unterschiedliche Geräte werde auf jeden Fall benötig, da LTE einen größeren Frequenzbereich abdeckt als HSPA+, was auch die höhere Bandbreite von LTE gegenüber HSPA+ ermöglicht

Die verwendetet Technologie und das Prinzip das dahinter steht ist fast gleich.
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[1.1.1.1] Kai Petzke antwortet auf E.X.T.R.E.M
19.02.2009 16:18
Benutzer E.X.T.R.E.M schrieb:

Die verwendetet Technologie und das Prinzip das dahinter steht ist fast gleich.

Wenn man "Technologie" und "Prinzip dahinter" ausreichend breit definiert, dann sind die Technologien tatsächlich "fast gleich". Schließlich sind beides Funktechnologien und übertragen ein Signal, indem sie dessen Bits beim Sender geeignet codieren und beim Empfänger decodieren.

Schaut man aber genauer hin - verwendete Modulationsverfahren, Kanalaufteilung, Übertragung von Sprachdaten etc. pp. - findet man wirklich zuhauf Unterschiede. HSPA verwendet Wideband-CDMA, LTE hingegen OFDM. HSPA überträgt Sprachdaten wie Standard-UMTS synchron, während LTE als All-IP-Standard faktisch VoIP verwendet.

Im Ergebnis unterscheiden sich LTE und HSPA so stark, dass man zumindest anfangs hierfür getrennte so genannte Baseband-Chips brauchen wird. Und auch, wenn später wieder alles auf einen Chip passt, ist davon auszugehen, dass dort komplett getrennte LTE- und HSPA-Baseband-Einheiten implementiert werden.


Kai
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[1.1.1.1.1] dann doch lieber LTE
Fred_EM antwortet auf Kai Petzke
03.11.2009 00:14

... nicht wieder jeden möglichen Zwischenschritt über Jahre auskosten.

Der Telekom traue ich es zu LTE dann auch wirklich bundesweit umzusetzen.
Sie müssen sich ja schließlich vom Markt absetzen.

Wenn die Telekom auf LTE setzt, bedeutet das auch,
dass es dann auch SmartPhones mit LTE geben wird.

Im Übrigen passt LTE in die Strategie der Telekom ihr Netz (zumindest intern) komplett auf IP umzustellen.
So sind dann neue (aufpreispflichtige) Services möglich.

Notabene:
Surf-Sticks sind eine nette Spielerei und für einen Übergang ok,
aber auf Dauer sind diese Schlapp-Schwänzelchen extrem lästig.



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[1.1.1.1.1.1] handytim antwortet auf Fred_EM
03.11.2009 10:00
Benutzer Fred_EM schrieb:
Der Telekom traue ich es zu LTE dann auch wirklich bundesweit umzusetzen.
Sie müssen sich ja schließlich vom Markt absetzen.

LTE traue ich T-Mobile, Vodafone und o2 zu.


Im Übrigen passt LTE in die Strategie der Telekom ihr Netz (zumindest intern) komplett auf IP umzustellen.

Das machen alle TK-Anbieter.

LTE und Smartphones? Schon mit HSPA ist die Verarbeitung (beispielsweise das Rendern einer Webseite) auf dem Handy der Flaschenhals.
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[1.1.1.1.1.2] Kai Petzke antwortet auf Fred_EM
03.11.2009 11:46
Benutzer Fred_EM schrieb:

... nicht wieder jeden möglichen Zwischenschritt über Jahre auskosten.

LTE wird ein großer Sprung ins kalte und trübe Wasser. Von daher ist die HSPA-Strategie, jedes Jahr nur einen gewissen, kalkulierbaren und von der Technik her leistbaren Zuwachs bei der Maximalbitrate zu fahren, durchaus sinnvoll.

Der Telekom traue ich es zu LTE dann auch wirklich bundesweit umzusetzen.

Für ein wirkliches flächendeckendes LTE-Netz muss man die Frequenzen der digitalen Dividende nutzen. Hiervon gibt es bei der nächsten Versteigerung nur 2x30 MHz, die Telekom darf davon maximal 2x10 MHz erwerben. Schon aufgrund dieser Limitierung wird LTE auf der digitalen Dividende nicht viel schneller sein können als HSPA+ auf UMTS-Frequenzen. Für letzteres gibt es bereits absehbare Ausbaupläne auf bis zu 84 MBit/s.

Auf "hohen" Frequenzen stehen natürlich zig gepaarte 20-MHz-Blöcke für LTE zur Verfügung, die dann tatsächlich LTE mit 200 MBit/s im Downstream (peak) ermöglichen werden. Aber die zugehörigen Netze werden garantiert nicht "bundesweit" aufgebaut.


Kai
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[1.1.2] IMHO antwortet auf Kai Petzke
03.11.2009 10:23
Benutzer Kai Petzke schrieb:

LTE ... braucht der Kunde vollkommen andere Geräte. Dieses wird den LTE-Start belasten. Der Trend geht eindeutig dahin, HSPA bis zum Maximum auszureizen...

Kai

Kannst du diese Einschätzung ein wenig belegen?
Ich kann mir gut vorstellenen das 99% aller gegenwärtigen UMTS-Sender in der weiteren Entwicklung auf HSPA++ aufgerüstet werden.
Aber ist es wirtschaftlich neue Funkanlagen z.B. die der digitalen Dividende erst in UMTS/HSPA+ aufzubauen und später dann (erneut kostenverursachend) doch noch auf LTE umzurüsten?
Dass E+ alles anders macht ist bekannt, aber ich glaube nicht, dass ein (nationaler) Mobilfunkmarkt mehr als einen "smart Follower" aushält. Die Follower würden sich sonst kaniballisieren, nehme ich an.
Aber D1, D2 und O2: Rechnet es sich für die, Neubauten jetzt noch mit UMTS/HSPA+Technik zu errichten?
Der erste LTE-Stick wurde doch schon am 26.10.09 von teltarif.de angekündigt.
Ich kenne die Zahlen nicht, weder die Preise für Endgeräte noch für Funkmasten/Senderausrüstungen und die zu erwartenden Preisrückgänge kenne ich auch nicht. Ich hätte dazu gerne mehr Infos auf teltarif.de Solche Infos sind alle Mal interessanter als die so-und-so-vielste Werbemeldung welcher Provider uns mit "ab 14,95/Monat im ersten Jahr" über den Tisch ziehen will. (vergleiche auch nachfolgende Newsmeldung)
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[1.1.2.1] Kai Petzke antwortet auf IMHO
03.11.2009 12:28
Benutzer IMHO schrieb:

Ich kann mir gut vorstellenen das 99% aller gegenwärtigen UMTS-Sender in der weiteren Entwicklung auf HSPA++ aufgerüstet werden.

Bei der vorgenannten Aussage sind wir uns einig.

In fünf Jahren werden die so hochgerüsteten UMTS/HSPA-Basisstationen 80% des Datentraffics tragen. 10% gehen auf GSM/EDGE, vor allem in der Fläche, und 10% gehen schon auf LTE.

Aber ist es wirtschaftlich neue Funkanlagen z.B. die der digitalen Dividende erst in UMTS/HSPA+ aufzubauen und später dann (erneut kostenverursachend) doch noch auf LTE umzurüsten?

Wie ich in https://www.teltarif.de/mobilfunk/lte/ schreibe, hängt das von der Verfügbarkeit von LTE-Endgeräten ab: "Ist diese [LTE-Endgeräte-Verfügbarkeit] anfangs schlecht, könnten die Ausrüster gezwungen sein, Basisstationen anzubieten, die zwar für LTE vorbereitet sind, aber zunächst mit HSPA-Baugruppen bestückt werden und später mit vertretbarem Aufwand einen Wechsel auf LTE ermöglichen. Denn dieses ist auf Dauer die Technologie mit mehr Zukunft."

Wenn LTE-Sticks von Anfang an in ausreichender Stückzahl und mit guten Eigenschaften (geringer Stromverbrauch, hohe Sende- und Empfangsqualität, Stabilität der Verbindung etc. pp.) bereitstehen, dann werden die meisten Netzbetreiber neue Frequenzen überwiegend mit LTE bestücken.

HSPA ist bezüglich der Gesamtdatenrate in einer Zelle aber nur 20% schlechter (Ericsson spricht sogar von "gleichwertig") als LTE. UMTS/HSPA bietet mit Sicherheit die bessere Sprachqualität, und Endgeräte sollten kein Problem sein. Mit Sprache wird zudem mehr Geld verdient als mit Daten. Alles das sind auch harte Argumente pro HSPA. Auch auf neuen Frequenzen und gerade im Bereich der digitalen Dividende.

Dass E+ alles anders macht ist bekannt, aber ich glaube nicht, dass ein (nationaler) Mobilfunkmarkt mehr als einen "smart Follower" aushält. Die Follower würden sich sonst kaniballisieren, nehme ich an.

Ich denke, dass ein Wettrennen, wie wir es um den UMTS-Start erlebt hatten, sich nicht wiederholen wird. Drei Netze, die es mit LTE ultra-eilig haben, schnappen sich die wenigen Kunden, die anfangs unbedingt LTE haben wollen, nur gegenseitig weg. Wir kriegen einen bis maximal zwei "LTE fast Starts". Dann folgen diejenigen, die LTE auf zusätzlichen Frequenzen vor allem an Hot Spots zur Entlastung der bestehenden Zellen einsetzen. Und der "smart follower" wird in der Tat LTE nicht vor Mitte nächsten Jahrzehnts anwerfen.

Aber D1, D2 und O2: Rechnet es sich für die, Neubauten jetzt noch mit UMTS/HSPA+Technik zu errichten?

Wenn die Zelle genutzt wird: Ja! Insbesondere sind ja auch 2x20 MHz zurückgegebene UMTS-Frequenzen wieder unter dem Hammer. Die werden garantiert nicht mit LTE bestückt werden.

Der erste LTE-Stick wurde doch schon am 26.10.09 von teltarif.de angekündigt.

Gleichzeitig werden dieses Jahr zig Millionen HSPA-Sticks verkauft, während der LTE-Stick ein Vorserienexemplar ist.

Ich kenne die Zahlen nicht, weder die Preise für Endgeräte noch für Funkmasten/Senderausrüstungen und die zu erwartenden Preisrückgänge kenne ich auch nicht.

Wir kriegen die Zahlen auch nicht mitgeteilt.



Kai
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[2] kamischke antwortet auf NextLevel
24.02.2009 13:49
Benutzer NextLevel schrieb:
Das wird ziemlich spannend. Wenn O2 und Vodafone sagen wir mal 2010 bundesweit HSPA+ einführen, bietet T-Mobile die neue LTE Technik an.

Von einer bundesweiten Einführung von HSPA+ ist man momentan noch meilenweit entfernt, denn auch für O² selbst erwarten Marktkenner nur einen begrenzten Ausbau um München herum, außer man definiert München nebst Umgebung jetzt neu als "bundesweit".

"O2 setzt auf HSPA+

Nicht abzusehen ist derzeit auch, wie sehr sich die Telekom-Tochter von der Konkurrenz unter Druck setzen lässt: So hat O2 nun den teilweisen Ausbau seiner Mobilfunknetze auf HSPA+ angekündigt. Die Weiterentwicklung von HSPA und HSUPA verspricht 28 Mbit/s im Downstream und knapp sechs Mbit/s im Upstream für die gesamte Mobilfunkzelle. Die Technik erfordert jedoch bei älteren Basisstationen nicht nur ein reines Software-Update, sondern auch Veränderungen an der Hardware. Unter anderem müssen die Antennen auf MIMO-Technik (Multiple Input, Multiple Output) umgerüstet werden. Wegen der dabei anfallenden Kosten gehen Marktkenner davon aus, dass O2 HSPA+ vermutlich nur im Umkreis der Hauptniederlassung in München ausrollt - ein Tropfen auf den heißen Stein und nicht unbedingt notwendig, da die Region bereits mit drahtgebundenen Breitbandanschlüssen nicht eben unterversorgt ist.
(...)" [www.computerwoche.de]

Vollständiger Artikel unter:
http://tinyurl.com/LTE-kommt-in-die-Gaenge

Wenn man bedenkt, das sich alle Mobilfunkteilnehmer in der Zelle die verfügbare Bandbreite von 28 Mbit teilen müssen, wird außerdem schnell klar, das eine mobile Surflösung auf Dauer keinen Alternative zum Surfen über Festnetz darstellen wird,außer man gibt sich freiwillig mit weniger Leistung zufrieden und ist bereit, dafür auch einen höheren Preis zu bezahlen.

Gruß Kamischke
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[2.1] chrispac antwortet auf kamischke
03.11.2009 09:39
Ob es unbedingt weniger Leistung ist, seinen Zugang mobil nutzen zu können?
Ich persönlich empfinde schon die Bandbreite von aktuellem Standart DSL 16000 sehr hoch. Nicht jeder Kunde will HD Videos streamen.
Ein Ausbau von HSPA+ würde mir persönlich reichen. Den "Aufpreis" akzeptiere ich wenn für die mobile Nutzungsmöglichkeit. Mit einer Bandbreitenteilung in einer Zelle kann ich da noch leben. Die aktuellen Tarife mit 5GB Volumen sind ohnehin nicht auf zu intensive Datentransfernutzung ausgelegt - diesem Userkreis sei eher ein DSL Anschluss empfohlen.

Ich würde es preislich abstufen. LTE ist die aktuellste Technik und wird entsprechend teuer sein. Frägt sich ob hier eine kostengünstigere, spätere Umsetztung nicht sinnvoller ist. Die meinsten Kunden vergleichen ohnehin noch die Preise, nicht die Surfgeschwindigkeit. Die Taktik von E-Plus (günstige Gesprächstarife / geringe Netzinvestition) kann bekanntlich auch aufgehen...