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Wo ist das Problem?


28.05.2009 11:13 - Gestartet von MarcoK

Ich verstehe nicht ganz, wo denn das Problem ist. Hier schreiben einige, dass evtl. legitime Seiten auch gesperrt werden würden.

Mal angenommen die zuständigen 20 .. 30.. 100? Personen machen alle einen Fehler und eine "normale" (was auch immer heute normal ist) Seite landet auf dem "Index"... was würde denn passieren?

Die Seite ist nicht erreichbar... OK.. Betreiber setzt sich mit der zuständigen Stelle in Verbindung... im schlimmsten Fall gibt’s Schadensersatz ...Seite ist wieder erreichbar ... fertig.

Ich kenne keine Seite im Netz auf die ich nciht einen Tag, zehn Tage oder 14 Tage verzichten könnte. So schlimm steht es um mich noch nicht, dass ich nicht noch andere Seiten kennen würden ;-)

Was würde euch denn "um den Verstand bringen", wenn welche Seite blockiert werden würde? Die ganzen miesen Torrent-Seiten? Darüber braucht man wohl kaum zu diskutieren.

Welche denn sonst? Bild.de wohl...

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[1] TomTiger antwortet auf MarcoK
28.05.2009 12:58
Genau DAS ist das Problem....
Das Vertrauen darauf, daß schon irgendjemand sich darum kümmern wird, das Vertrauen darauf, daß irgendjemand das alles kontrollieren wird.
Davon steht aber nix in dem Gesetzentwurf.

Dieser Entwurf geht am eigentlichen Ziel komplett vorbei. Er ist
sozusagen eine Themaverfehlung!

Grüße,
der Tiger
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[2] judi antwortet auf MarcoK
28.05.2009 15:03
Benutzer MarcoK schrieb:

Ich verstehe nicht ganz, wo denn das Problem ist. Hier schreiben einige, dass evtl. legitime Seiten auch gesperrt werden würden.

Mal angenommen die zuständigen 20 .. 30.. 100? Personen machen alle einen Fehler und eine "normale" (was auch immer heute normal ist) Seite landet auf dem "Index"... was
würde denn passieren?


""Kollateralschäden" sind nach Meinung der Internet-Surfer vorprogrammiert - dass in den Listen auch "unschuldige" Seiten auftauchen, scheint unvermeidbar. Auf einer Sperrliste in Finnland landeten kürzlich 1 047 Domains - ganze neun davon enthielten tatsächlich kinderpornografische Inhalte."

Also nix mit einige, die Gefahr dass viele Seiten betroffen wären, ist relativ groß.

Die Seite ist nicht erreichbar... OK.. Betreiber setzt sich mit der zuständigen Stelle in Verbindung... im schlimmsten Fall gibt’s Schadensersatz ...Seite ist wieder erreichbar ... fertig.

Da es bestimmt nicht ebay oder google betreffen wird, sondern kleine Seiten, wird man bestimmt nicht mal eben mit DER zuständigen Stelle in Verbindung setzen können.
Und 14 Tage finde ich eine verdammt lange Zeit!

Ich kenne keine Seite im Netz auf die ich nciht einen Tag, zehn Tage oder 14 Tage verzichten könnte. So schlimm steht es um mich noch nicht, dass ich nicht noch andere Seiten kennen würden ;-)

Darum gehts auch wohl kaum. Ich könnte sogar 10 Tage ohne Internet leben, habe das selbst schon probiert (im Urlaub fern ab vom PC ;-) ).


Was würde euch denn "um den Verstand bringen", wenn welche Seite blockiert werden würde? Die ganzen miesen Torrent-Seiten? Darüber braucht man wohl kaum zu diskutieren.

Welche denn sonst? Bild.de wohl...


Nein, Bild.de lese ich nicht, höchstens mal bildblog.de.
Aber darum gehts auch nicht. Der Staat versucht hier mit höchst ungeeigneten Mitteln gegen KiPo vorzugehen, übt in der Praxis dann aber eher Zensur aus. Und es ist zu befürchten, dass man später mit ähnlicher Argumentation auch gegen diverser andere Inhalte vorgeht: Gewaltvideos, islamistische Seiten, Urheberrechtsverletzungen,..., unliebsame Meinungen???
Also wehret den Anfängen!
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[2.1] MarcoK antwortet auf judi
28.05.2009 18:53


""Kollateralschäden" sind nach Meinung der Internet-Surfer vorprogrammiert - dass in den Listen auch "unschuldige" Seiten auftauchen, scheint unvermeidbar. Auf einer Sperrliste in Finnland landeten kürzlich 1 047 Domains - ganze neun davon enthielten tatsächlich kinderpornografische Inhalte."

Wenn diese Listen aber schon längst durchgesickert sind, ist es doch erst recht kein Problem mehr. Es wird doch nur eine Frage der Zeit sein, biss diese Liste(n) auch für Deutschland auftauchen... dann kann man sich doch immer noch beschweren.

Noch ist doch aber alles Theorie... was wäre wenn... wurde denn schon ein "Testlauf" gemacht?



Da es bestimmt nicht ebay oder google betreffen wird, sondern kleine Seiten, wird man bestimmt nicht mal eben mit DER zuständigen Stelle in Verbindung setzen können. Und 14 Tage finde ich eine verdammt lange Zeit!

OK. Für eine kommerzielle Seite sind 14 Tage sicher nicht gerade wenig Zeit. Doch mal im ernst... wie soll das Ganze dann realisiert werden? Öffentliche Listen? Bedeutet ja (aktive) Bewerbung durch Listen? Was ist mit den vielen asiatischen Ländern, die nicht mitmachen? Die können dann diese Listen einsehen und aktiv besuchen. Ich glaube das wäre keine gute Idee.

Ich denke ein wenig Vertrauen muss man schon in die Polizeidienststellen setzen. Und Fehler können (und werden) sicherlich passieren.


übt in der Praxis dann aber eher Zensur aus. Und es ist zu befürchten, dass man später mit ähnlicher Argumentation auch gegen diverser andere Inhalte vorgeht: Gewaltvideos, islamistische Seiten, Urheberrechtsverletzungen,..., unliebsame Meinungen???

Wenn... wenn ... wenn ;-)

Die ersten drei wären ja absolut in Ordnung... das vierte.. darüber braucht man sich auch in 10 Jahren in Deutschland keinen Kopf zu machen. Wenn, wird überhaupt nur im Netz diskutiert.

Aktiv wird ja niemand. Ich sehe keine Demos, trotz unbezahlbarer Benzinpreise, trotz Korruption in der Politik. Es wird kurz berichtet (Medien) und das wars...

Das werden die Damen und Herren eher belustigend finden (a la eBaum’s World)... Angst werden sie davor nicht haben müssen :-)
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[2.1.1] qntal antwortet auf MarcoK
06.06.2009 12:09
Benutzer MarcoK schrieb:
übt in der Praxis dann aber eher Zensur aus. Und es ist zu befürchten, dass man später mit ähnlicher Argumentation auch gegen diverser andere Inhalte vorgeht: Gewaltvideos, islamistische Seiten, Urheberrechtsverletzungen,..., unliebsame Meinungen???

Wenn... wenn ... wenn ;-)

Die ersten drei wären ja absolut in Ordnung... das vierte.. darüber braucht man sich auch in 10 Jahren in Deutschland keinen Kopf zu machen. Wenn, wird überhaupt nur im Netz diskutiert.

Dein Posting ist keine 10 Tage alt und schon kommt - "sogar" von einem SPD-Politiker - der Vorschlag die Liste zu erweitern, wo sie noch gar nicht durch das Gesetzgebungsverfahren durch ist. Und wer entscheidet denn, welche Sperrungen "absolut in Ordnung" sind? Für den einen sind Kriegsfilme à la "Rambo" Gewaltvideos, für den einen ist ein eindeutiges Bekenntnis zu Allah/Gott/Jahwe/Buddha "islamistisch"/"christlich-fundamentalistisch" etc. Und auch ob eine Urheberrechtsverletzung muss erst ein Gericht entscheiden und nicht ein Exekutivorgan, das im Geheimen tagt und diese Sperrliste festlegt. Demnächst reicht es dann nämlich schon, wenn die Plattenindustrie ihre "Hotline" beim BKA anwählt und, schwupps, landet ein ganzes Forum auf dem "Index".

In dem freien Rechtsstaat, den wir zum Glück noch haben, gilt es grundsätzlich, die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu wahren, die bei der Gefahrenabwehr und Strafverfolgung eingesetzt werden. Das unterscheidet uns von autoritären Regiemen, wo man für Kleinigkeiten jahrelang weggesperrt wird - aber natürlich schön nach "Recht und Gesetz".

Diese Verhältnismäßigkeit ist bei uns aber bald nicht mehr gegeben, wenn durch Vorratsdatenspeicherung, Online-Überwachung und Sperrlisten die Masse der Bevölkerung von diesen Maßnahmen betroffen. Dabei wird inzwischen schon zugegeben, dass diese Mittel letztlich gar nicht zwingend benötigt werden. Im Gegenzug sorgen sie aber jetzt schon die in diesem Artikel beschriebenen Begehrlichkeiten (und nicht nur hier, auch das Bundesamt für Verfassungsschutz will nun Online-Überwachungskompetenzen haben).

Dass solche Eingriffe dann auch wieder zurückgezogen werden, kommt nicht vor - z.B. wenn der "Große Lauschangriff" zwar zu einem exponentiellen Anstieg der Überwachungszahlen seit Einführung in 1996 geführt hat, die Aufklärungsrate aber mehr oder weniger auf dem gleichen Stand geblieben ist.

Verharmlosung mag ein angenehmes Mittel sein, um sich die Angst zu vertreiben, wie das Pfeifen im Walde, an der Situation ändert das nichts. Umso erschreckender, wenn Politiker wie Wiefelspütz nun schon nach so kurzer Zeit ganz ohne Scham den Forderungskatalog erweitern wollen...

CU!
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[3] bholmer antwortet auf MarcoK
28.05.2009 15:18
Benutzer MarcoK schrieb:

Ich verstehe nicht ganz, wo denn das Problem ist. Hier schreiben einige, dass evtl. legitime Seiten auch gesperrt werden würden.
.....
Ich kenne keine Seite im Netz auf die ich nciht einen Tag, zehn Tage oder 14 Tage verzichten könnte. So schlimm steht es um mich noch nicht, dass ich nicht noch andere Seiten kennen würden ;-)


Das dürfte der Seitenbetreiber aber anders sehen. Wenn es sich um eine kommerzielle Seite handelt, über die z.B. Bestellungen einer Firma oder eines reinen Internethändlers abgewickelt werden, bedeuten Seitensperrungen von 14 Tagen möglicherweise einen immensen Auftragsausfall bis hin zur Insolvenz. Kunden, die die Seite nicht erreichen, wandern zur Konkurrenz ab, der Imageverlust, wenn plötzlich eine Stopp-Seite erscheint, dürfte weitere Kunden abhalten, dort zu kaufen.
Zugegeben, es ist unwahrscheinlich, dass ein seriöser Händler auch sperrwürdige Schmuddelware anbietet, aber es geht ja hier um eine fälschliche Sperrung der Seiten, wo ein späteres "tut uns leid" nicht mehr viel hilft.

Ich zumindest würde es mir 2x überlegen, bei einem Onlineshop zu kaufen, der schonmal mit einer Stopp-Seite abgeklemmt war.

Hier muss die "Zensur" sofern sie wirklich eingeführt wird, sehr vorsichtig sein. Die Anwälte werden sich hier auch sicher mit Schadenersatzforderungen auseinandersetzen müssen.

Bert

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[4] RE: Wo ist das Problem? ((HIRNLOSER KOMMENTAR!!!
webmaster antwortet auf MarcoK
07.06.2009 02:08
BILD.DE ist wohl eher die Seite auf die DU täglich zugreifst!
Anders kann ich mir deinen HIRNLOSEN Kommentar nicht erklären!!! So Leute wie Du sollten z. B. mal nach China oder Nordkorea auswandern, um zu erfahren was MEINUNGSFREIHEIT, MENSCHENRECHTE, INFORMATIONSFREIHEIT, U.V.A.M. bedeuten.

Lies Dir mal unser Grundgesetz durch, falls Du überhaupt lesen und einfachste Zusammenhänge begreifen kannst...

Bei solchen Kommentaren bleibt mir nur noch ein Kommentar übrig:

Gute Nacht Deutschland, gute Nacht freie Welt!