Benutzer DSLonly schrieb:
Nochmal die Frage, bedeutet der Umbau für den Kunden mehr Speed, also mehr VDSL oder sogar höhere Geschwindigkeiten als mit VDSL möglich?
gruß dslonly
Der Netzumbau schafft erst die Voraussetzung dafür neue, innovativere, bessere und schnellere Dienste anzubieten.
Erst wenn die alte, noch an alte Leitungs-Verbindungs orientierten Diensten durch eine Zeit-gemäße Struktur umgestellt ist, können (einfacher als bisher) innvoative Leistungsangebote und ganz allgemein schnellere DSL-Verbindungen zum Kunden realisiert werden. Zudem können die bestehenden Leistungen homogener und zuverlässiger erbracht werden.
Zum einen ist es der Telekom möglich die bereits bestehenden Angebote und Leistungen kostendeckender zu erbringen. Zum anderen kann - je nach Lage und Situation vor Ort - die olle letzte Meile durch Glasfaser ersetzen werden. Da stellt sich wie üblich die betriebswirtschaftliche Abwägung von Kosten und Umsatzpotential.
Eine große Wohnanlage ist einfacher und kostendeckender zu versorgen als weit verstreute Teilnehmer in einer Gartensiedlung. Die Frage ist halt, wie die Kupferleitung verbuddelt ist, und wie groß hier der Aufwand ist die gute alte Telefonleitung auszutauschen.
Dem Angebot zum Consumer-Endkunden hin sind nach dem Umbau des Netzwerkes wenig Grenzen gesetzt. 100 MBit ins Wohnzimmer - alles ist problemlos möglich. Dann fehlen nur noch geeignete Server, die Dir den Content auch schnell genug liefern, sonst nützen Dir selbst 1 GBit auch nix.
Das wichtigste an der ganzen Netz-Umstrukturierung ist, dass danach das Core-Netzwerk mir seinen Verzweigungen sehr einfach skaliert werden kann.
Das heißt, dass der Aufwand, der betrieben werden muss um das Netz der Telekom (nochmals) schneller, besser und "breiter" zu machen, ist dann sehr überschaubar und kann schneller vonstatten gehen als je zuvor. Danach ist "die Welt offen" für alles mögliche. Das ist wohl auch der Grund dafür, das Blackstone in die Telekom investiert hat.
Die Panik der jetzigen Telekom Teil-Wettbewerber ist dadurch zu erklären, dass die größtenteils bislang immer nur Huckpack bei der Telekom mitgefahren sind. Plötzlich müssen sie selber wieder mal nachdenken, selber tätig werden und selber Geld in die Hand nehmen und selber investieren.
Um Deine Frage zu beantworten:
"Bedeutet der Umbau für den Kunden mehr Speed, also mehr VDSL oder sogar höhere Geschwindigkeiten als mit VDSL möglich?"
Ja, das ist möglich. Wenn bei Dir die olle Kupferleitung durch Glasfaser ausgetauscht werden kann bzw. auch tatsächlich ausgetauscht wird.
Wann und wo die Telekom was anbieteten wird, das allerdings entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Bislang hat mir Rene Obermann noch nicht die aktuellen PowerPoint Präsentationen und PORs bezüglich der strategischen Ausrichtung, der Marketing-Strategie und des Roll-outs zukommen lassen.
Ich vermute jedoch:
Glasfaser bis zum Abnehmer wird wahrscheinlich dort zuerst verlegt, wo auch die potentielle Konkurrenz am größten ist: Nämlich dort wo in großem Maßstab Kabel-Kunden zu finden sind. Mit der Glasfaser kann man das (TV-) Kabel wunderbar ersetzen bzw. erschlagen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
So zumindest würde ich vorgehen, wenn ich bei der Telekom Verantwortung und Entscheidungsgewalt hätte.
Die Telekom kann jetzt eigentlich nur noch über ihre eigenen Füße stolpern (dazu halte ich sie aber immer noch für fähig).
Für die Telekom ist sehr wichtig, ihr Netz und ihren kompletten Markt-Auftritt neu zu strukturieren. Das wird für einige sehr schmerzhaft werden. Leider wird es ohne dem nicht gehen, andernfalls verharren wir im selben alten Mist ...
So, ich hoffe, Deine Frage ist damit beantwortet ...
Fred